"Star des Spieltages": Sebastian Saglimbeni

Für den starken Schlussspurt hatte der 21-Jährige eine gute Erklärung, zumindest dafür, warum es anfangs eher schleppend lief. „Ich habe es zunächst einfach gar nicht mitbekommen. So einfach ist das“, sagt Saglimbeni lachend. „Aber dann wurde ich von einem Mannschaftskollegen darauf aufmerksam gemacht und habe dann natürlich auch ein wenig Eigenwerbung betrieben. Ich danke an dieser Stelle allen, die für mich gestimmt haben.“

Das Spiel, das ihn zum „Star des Spieltages“ gemacht hat, empfand Saglimbeni als recht emotional, denn mit dem TSV Stockheim wurden schon oft in wichtigen Spielen die Klingen gekreuzt, vor allem im Kreisoberliga-Abstiegskampf in der vorletzten Saison. „Daher war das so etwas wie ein kleines Derby“, sagte der Offensivspieler. „Der TSV stand mit uns ganz weit hinten in der Tabelle. Da blieb natürlich etwas hängen. Umso mehr freut es mich und meine Mannschaft, dass wir am Wochenende noch punkten konnten.“

Dabei sah es über weite Strecken gar nicht so aus, als könnte die eintracht etwas Zählbares mitnehmen. Den 0:1-Rückstand konnte Saglimbeni mit seinem Treffer zwar schnell ausgleichen, nach zwei weiteren Gegentoren lag Ober-Mockstadt tief in der zweiten Hälfte aber mit 1:3 in Rückstand. „Das war schon mehr als ärgerlich, denn zwei der drei Gegentore waren ziemlich unglücklich“, erinnert sich der 21-Jährige. „Doch wir haben uns nicht aufgegeben, haben alles reingelegt und sind dafür belohnt worden.“ In der Tat: Nach seinem Anschlusstreffer in der 72. Minute avancierte Saglimbeni endgültig zum „Mann des Tages“, als er in der Nachspielzeit zum kaum mehr für möglich gehaltenen 3:3-Ausgleich traf.

Und damit auch die Serie aufrecht erhielt, denn Eintracht Ober-Mockstadt ist mittlerweile seit fünf Partien ungeschlagen (drei Siege, zwei Unentschieden) und ist bis auf Platz acht geklettert. „Die letzten Wochen verliefen echt gut“, bestätigt Saglimbeni. „Es hat eben eine Weile gedauert, bis wir die Dinge umsetzen konnten, die unser neuer Trainer (Mario Anthis) von uns verlangt. Aber mittlerweile klappt das immer besser, wir werden zudem von ihm optimal auf den Gegner eingestellt.“

Anthis war es auch, der aus dem Offensivspieler den Stürmer Saglimbeni machte. Normalerweise im linken Mittelfeld beheimatet wurde der 21-Jährige gegen Büdingen erstmals in die Sturmspitze beordert, erzielte direkt einen Treffer, legte gegen Ulfa/Gonterskirchen/Langd nach und krönte seine bislang kurze Sturmkarriere mit dem Dreierpack in Stockheim. „Ich habe in der Jugend schön länger ials Stürmer gespielt, fühle mich da also nicht unwohl“, gesteht Saglimbeni. „Dass es unser Trainer in der Spitze mit mir probiert hat, ist aber auch der Tatsache, dass für meine Position im Mittelfeld noch andere Spieler zur Verfügung standen, die mich dort ersetzen konnten.“

Aus dem Versuch, den Studenten der Sportwissenschaften in den Angriff zu stellen könnte also vielleicht zur Dauerlösung werden. Wenn auch noch nicht nach Toren, so hat Saglimbeni immerhin schon in Sachen „Star des Spieltages“-Auszeichnungen mit seinem Teamkollegen Maximilian Jakob gleichgezogen, der im Mai 2015 als Wahlsieger hervorging. Wenn seine Sturmkarriere aber auch in Zukunft so rasant verläuft wie zuletzt, könnte Sebastian Saglimbeni vielleicht bald in Führung gehen.