2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
F: Nückel
F: Nückel

Auf der Suche nach Kontinuität

GL GI/MR: +++ Erneuter Umbruch bei Eintracht Wetzlar +++ Yildirim hofft auf "weniger Unruhe" +++ Defensive größtes Sorgenkind +++

Zwei Spielzeiten in Folge rettete sich die Eintracht aus Wetzlar am letzten Spieltag vor dem Abstieg - "wir sind so etwas wie der HSV der Gruppenliga" schlussfolgert Oruc Yildirim, sportlicher Leiter des Traditionsvereins, dementsprechend nicht ganz grundlos. Über den aktuellen Stand in Wetzlar und die Perspektive des Vereins haben wir uns kurz vor dem Start der neuen Saison mit ihm unterhalten...

Turbulente Monate liegen hinter der Eintracht: optimistisch, endlich Ruhe in den Verein zu bekommen, war man in die vergangene Spielzeit gestartet - einzig: es sollte erneut ganz anders kommen. "Die vielen Trainerwechsel waren natürlich für uns alles andere als förderlich und auch definitiv nicht so geplant. Nach der Trennung von Peter Sichmann haben uns bereits im Winter einige Spieler verlassen, so dass die Spielerdecke bereits da recht dünn war. Mit der Verpflichtung von Taner Keles haben wir uns eine Initialzündung für die Rückrunde erhofft, leider blieb auch diese aus und nach dessen Rücktritt habe ich dann für die letzten Spiele übernommen. Zu diesem Zeitpunkt waren wir so gut wie abgestiegen, haben es jedoch mit einem absoluten Kraftakt abermals geschafft, die Klasse zu halten", blickt Yildirim auf die letzten 12 Monate zurück. Bereits nach dem letzten Spieltag war dem sportlichen Leiter klar, dass "wir dringend einen Umbruch einleiten und Spieler verpflichten müssen, welche sich hunderprozentig mit dem Verein identifizieren" - dies sollte in Absprache mit dem neu verpflichteten Mirsad Omicevic gelingen, welcher ab diesem Sommer die Geschicke von der Trainerbank aus lenkt. Stand heute "fehlt es vor allem in der Defensive an ligatauglichen Spielern, im Mittelfeld und Angriff sind wir gut aufgestellt", berichtet Yildirim, der sich verärgert darüber zeigt, "dass uns einige Spieler wieder abgesprungen sind, welche bereits die Zusage für die kommende Saison gegeben hatten." Sportlich gibt man in Wetzlar den Klassenerhalt als "einzig realistisches Ziel" aus - perspektivisch gilt es für Yildirim "deutlich weniger Unruhe im Verein zu haben und endlich mal langfristig mit einem Trainer arbeiten zu können", wobei er um die Problematiken im Umfeld weiß: "Die Vergangenheit macht es für uns auch heute noch sehr schwierig - wir stehen als Traditionsverein stark unter Beobachtung und das Umfeld ist sehr erfolgsverwöhnt. Unsere finanzielle Situation - über die alle bescheid wissen - macht es natürlich ebenfalls nicht leichter für uns."

Den Kader sieht Yildirim in der Breite etwas besser aufgestellt als in der vergangenen Saison, in der Spitze fehlen hingegen einige Spieler: "Wir haben noch bis zum 31.8. Zeit für Transfers, aber diese müssen auch in allen Bereichen Sinn für uns machen. Wenn niemand mehr kommen sollte, dann ist das auch ok - wir müssen endlich Kontinuität reinbekommen und wollen nicht jedes Jahr 20 neue Spieler holen und 20 abgeben." Ähnlich wie den Kader sieht er auch die Leistungsdichte der Liga nach dem Aufstieg von Fernwald, Marburg und Kinzenbach: "Bei den Aufsteigern ist kein Team wie Fernwald mit dabei, welches direkt oben angreifen wird. In der Spitze ist die Liga vermutlich etwas schwächer, dafür im Mittelfeld deutlich ausgeglichener. Mit Gießen und Watzenborn sind natürlich zwei sehr interessante Teams dazu gekommen."

Das Auftaktspiel in Schröck hat es für die Eintracht direkt in sich, zumal "uns fünf Spieler urlaubsbedingt fehlen werden, aber das ist nicht zu ändern. Wenn wir auch in diesem Jahr erst in letzter Sekunde die Klasse halten, wäre mir das absolut recht - Hauptsache wir bleiben drin in der Gruppenliga."

Aufrufe: 027.7.2017, 10:55 Uhr
Florian RinkAutor