2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Dribbelstark und treffsicher: Der zweifache Binger Torschütze Enes Sovtic (rotes Trikot) im Zweikampf mit Eintrachtler Pascal Missal.
Dribbelstark und treffsicher: Der zweifache Binger Torschütze Enes Sovtic (rotes Trikot) im Zweikampf mit Eintrachtler Pascal Missal.

Sovtics Sahnetag stößt SGE sauer auf

Hassia gewinnt durch drei Tore ihres Innenverteidigers mit 3:1 +++ Drei Elfmeter im Derby +++ Eintracht beendet das Spiel zu acht +++ Spektakuläre Schlussphase

BINGEN. Hassia Bingen hat das Derby der Fußball-Verbandsliga gegen Eintracht Kreuznach 3:1 (1:0) gewonnen. Spieler des Abends am Hessenhaus war Enes Sovtic, der alle drei Binger Treffer erzielte, zwei per Elfmeter, einen per Freistoß. Das zwischenzeitliche 1:2 hatte Tim Hulsey markiert – natürlich auch per Strafstoß. Überschattet wurde die Partie von einer Verletzung Hulseys. Der SGE-Kapitän musste nach einem Zusammenprall und fast zehnminütiger Unterbrechung mit der Trage vom Platz gebracht werden, war aber nach kurzer Bewusstlosigkeit wieder ansprechbar (85.). Weiterspielen konnte er allerdings nicht, die Gäste hatten zudem ihre Wechsel alle ausgeschöpft. Und da die Eintracht hiernach auch noch Jimmy Umbs mit Gelb-rot und Ivan Tadic mit Rot verlor, beendeten die Kreuznacher die Partie zu acht. Und ohne Punkte. „Heute ist alles gegen uns gelaufen“, grantelte nach Abpfiff SGE-Coach Thomas Wunderlich.

Einer spektakulären Schlussphase waren eher schleppende 70 Minuten vorausgegangen. Es war in der ersten Halbzeit nicht das große Spektakel für die etwa 350 Zuschauer am Hessenhaus. Das konnte es wohl auch nicht sein. Für beide Mannschaften stand viel auf dem Spiel, beide Trainer hatten mit personellen Ausfällen zu kämpfen, und der Eintracht steckte noch ein Pokalfight vom Mittwoch in den Knochen.

Und so ließen es die Binger wie auch ihre Gäste erst einmal langsam angehen. Auf exzessives Pressing wurde scheinbar im gegenseitigen Einvernehmen verzichtet. Während die Eintracht auf Ballgewinne und schnelles Umschalten hoffte, versuchte die Hassia gerne, mit lang geschlagenen Bällen die gegnerische Defensive zu überspielen. Diese Taktik war allerdings dann auch nicht so erfolgversprechend, da die letzte Viererkette der Bad Kreuznacher recht tief stand und kaum Räume eröffnete.

Die beiden Lokalrivalen gestatteten sich dementsprechend kaum, besser gesagt, keine Möglichkeiten. Und so fiel das 1:0 der Hassia aus heiterem Himmel. Axel Neumann stand im Eintracht-Strafraum mit dem Ball am Fuß fast schon auf der Seitenauslinie, als er für den Geschmack von Schiedsrichterin Fabienne Michael etwas zu heftig von Adrian-Daniel Simioanca und Pascal Missal bearbeitet wurde – nichts Schwerwiegendes, aber ausreichend, um zu Boden zu gehen. Der Elfmeterpfiff war vertretbar, Enes Sovtic übernahm Verantwortung und traf zum 1:0.

Und der Ex-Eintrachtler war es dann auch, der Mitte der zweiten Halbzeit für den zweiten Binger Jubel sorgte. Wieder mit einem ruhenden Ball, denn Sovtic versenkte einen Freistoß aus etwa 25 Metern im SGE-Netz – geschlenzt, platziert, aber nicht unhaltbar. Für die Bad Kreuznacher war es ein Nackenschlag, denn sie waren mit mehr Tempo aus der Kabine gekommen, gewillt, dem Spiel noch eine Wende zu geben.

Die zwischenzeitlich arg gedämpfte Gäste-Hoffnung nährte aber Tim Hulsey. Und bezeichnend für das Derby fiel auch der dritte Treffer durch eine Standardsituation. Ähnlich wie beim ersten Elfmeter die Bad Kreuznacher Abwehr stellte sich diesmal die Binger Hintermannschaft ungeschickt an. Routinier Umbs war der „Leidtragende“, Kapitän Hulsey markierte vom Punkt den Anschluss (74.) in der besten Phase der Eintracht.

Die Partie hatte an Geschwindigkeit und Spannung zugelegt, Torchancen blieben aber Mangelware. Die beste hatte bis dato noch Dominik Ahlbach per Kopfball für sich verbucht (70.). Ansonsten hatten die Defensivreihen auf beiden Seiten die Lage im Griff. Bis in die Schlussphase hinein. Da hieß es zum dritten Mal: Tor für die Hassia, Tor durch Enes Sovtic. Dem 3:1 in der zehnten Minute der Nachspielzeit war eine Notbremse mit logischem Platzverweis gegen SGE-Keeper Ivan Tadic vorausgegangen. Der dritte Elfmeter an diesem Abend war dann wieder eine Sache für Sovtic. „Ich bin überglücklich, ich habe noch nie drei Tore in einem Spiel gemacht“, freute sich die Binger Nummer vier, die dreimal traf. Und: „Heute geben wir Gas.“ Der zweite Sieg in Serie – es läuft wieder für die Hassia. Und während in Bingen wieder gefeiert wird, wird in Bad Kreuznach noch gegrübelt. Die Blauen verbuchen aus fünf Verbandsliga-Partien einen mageren Zähler. Es wird kälter, nicht nur wegen der Jahreszeit.

HASSIA BINGEN - SG EINTRACHT 3:1
  • Hassia Bingen: Adami – Kraft (57- Persch), Sovtic, Kranz, Tasci – Schrimb, Kurtoglu, Klöckner, Baltateanu – Neumann, Ahlbach.
  • SG Eintracht Kreuznach: Tadic – Missal (63. Lind), Baumann, Simioanca, Wendler – Umbs, Gilles (56. Morchid), Darcan – Hulsey, Mecking (76. Spreitzer) – Schneider.
  • Tore: 1:0 (25., Foulelfmeter) Sovtic, 2:0 (55.) Sovtic, 2:1 (74., Foulelfmeter) Hulsey, 3:1 (90.+10, Foulelfmeter) Sovtic.
  • Gelb-rote Karte: Jimmy Umbs (86., Eintracht) wiederholtes Foulspiel.
  • Rote Karte: Tadic (90.+10, Eintracht) wegen Notbremse.
  • Zuschauer: 350.
  • Schiedsrichterin: Fabienne Michael (Gau-Odernheim).
Aufrufe: 014.10.2016, 08:00 Uhr
Nils Salecker und Mario LugeAutor