2024-03-28T15:56:44.387Z

Spielvorbericht
Weinsheims Robin Kühner (weißes Trikot) erzielte gegen die SG Guldenbachtal den einzigen Treffer der SGW.
Weinsheims Robin Kühner (weißes Trikot) erzielte gegen die SG Guldenbachtal den einzigen Treffer der SGW. – Foto: Martin Imruck (Archivbild)

»Junior« und des Rätsels Lösung

Detlev Christmanns SG Weinsheim schlägt sich in dieser Saison oftmals selbst +++ Krisengipfel gegen SG Eintracht II

Weinsheim. Der Mannschaftssport lebt seit jeher von Zusammenhalt und einem gemeinsamen Ziel. Aber auch die Taktik und die Umsetzung als funktionierende Einheit sind für den Erfolg unerlässlich. Genau hier, findet Detlev Christmann, liegt der Hund aus Sicht der SG Weinsheim begraben. Die Bezirksligafußballer stehen nach fünf Spielen mit einem Punkt am Ende der Staffel Untere Nahe. Während die gegnerischen Trainer bei den jüngsten Niederlagen (0:2 gegen Karadeniz und 1:4 in Guldental) der SGW-Truppe eine – über 60 Minuten – gute Leistung attestierten, sieht Trainer Detlev Christmann den Knackpunkt an anderer Stelle: „Es ist nicht so, dass uns die Kraft ausgeht, denn körperlich sind die Jungs alle fit.“

Hauptgrund sei vielmehr ein Umstand, der dem Coach schon so einiges Kopfzerbrechen bereitet hat. „Irgendwann kommt in jedem Spiel der Punkt – mal früher, mal später – da wirklich jeder nur noch sein Spiel spielt, statt sein spielerisches Vermögen weiter in das Kollektiv der Mannschaft einzubringen“, sieht Christmann regelmäßig das Mannschaftsgefüge aufgelöst – aus dem Nichts. „Warum auch immer. Das Rätsel haben wir noch nicht gelöst.“

Von einer Minute auf die andere sieht man nicht mehr eine, sondern viele unterschiedliche Ideen im Weinsheim-Dress über den Platz laufen. „Dazu kommt der ein oder andere individuelle Fehler. Dann kommt eins zum anderen und wir kommen nicht mehr raus aus dieser Negativspirale“, schildert der Trainer, den alle seit Kindheitstagen nur „Junior“ rufen, die allwöchentliche Problematik. „Ich bin mir sicher, es gibt viele, die mich wirklich gut kennen, aber gar nicht wissen, wie ich heiße“, scherzt der SGWler. Seine Spieler, da ist sich „Junior“ sicher, bräuchten nur mal ein kleines Erfolgserlebnis. Eines, an dem sich die Jungs wieder aufrichten können. Im Heimspiel gegen die SG Eintracht II soll es am Sonntag (15.30 Uhr) im fünften Anlauf endlich klappen mit dem ersten Saisonsieg.

Die Gäste, nach der Unruhe rund um den unrühmlichen Abgang von Trainer Ercan Ürün zweimal mit 0:4 geschlagen, dürften jedenfalls ebenso wenig vor Selbstvertrauen strotzen, wie die SGW. „Schaut man auf die Tabelle, ist es ein Abstiegsspiel. Ich erwarte viel Kampf und hoffe, dass wir über diese Schiene ins Spiel und zum Erfolg finden“, sieht Christmann von einer konkreten Prognose ab. Mehr als sich 90 Minuten den Allerwertesten aufzureißen, sei in der schwierigen Situation nicht angebracht.

Die Stimmung bei den Weinsheimern sei dennoch gut. „Klar ist sie wegen der Ergebnisse noch ausbaufähig, aber die Jungs sind gewillt, es besser zu machen und motiviert.“ Auch die Trainingsbeteiligung könnte nicht besser sein, „selbst wenn wir Erster wären“, lobt der SGWler seine junge Truppe. Die üblichen Ausfälle wegen Schule oder Arbeit müsse man in dieser Spielklasse einfach akzeptieren. Viel schwerer wiegen die verletzten Leistungsträger, die in der aktuellen Situation schon den Unterschied ausmachen könnten. Vier Stück sind es derzeit mit Stammelfpotenzial, sagt Detlev Christmann. „Aber jammern bringt nichts, deswegen würde ich die Ausfälle nie als Ausrede nehmen.“ Und dennoch sei nicht von der Hand zu weisen, dass ohne Vier, „die uns weiterhelfen würden, es einfach extrem schwer wird – gerade bei so einer jungen Truppe“. Groß Hoffnung, dass die Langzeitverletzten bei der kurzen Runde noch rechtzeitig zurückkehren, hat der SG-Coach nicht.

Bei der „kleinen Eintracht“ dagegen hat Burak Ersoy vorerst übernommen. „Da hat die Eintracht sicher eine gute kurzfristige Lösung gefunden. Er kennt die Mannschaft und weiß sicher auch, wo er ansetzen muss, um wieder in die Erfolgsspur zurückzukehren“, vermutet Detlev Christmann aus der Ferne. Die Qualität für eine bessere Platzierung hätten die Bad Kreuznacher ohnehin. Nur, betont Weinsheims Trainer mit einem Lächeln, müsse der Knoten der Eintracht nicht unbedingt vor dem der SGW platzen.



Winterbach empfängt Merxheim

Eine Woche musste der SV Winterbach wegen des Coronaverdachts vor dem Duell gegen Mörschied pausieren- Nun geht es am Samstag (16.30 Uhr) zuhause gegen den FC Viktoria Merxheim, gegen den das Team von Michael Minke seine weiße Weste von vier Siegen aus vier Spielen natürlich nicht verlieren möchte.

SG Alsenztal – TSV Langenlonsheim-Laubenheim: Der Knoten ist geplatzt, die Durststrecke beendet- Mit dem 1:0-Erfolg gegen Pfaffen-Schwabenheim/Bosenheim hat die Elf von Alexander Stumm den so lange ersehnten ersten Saisonsieg eingefahren. Einziger Wermutstropfen die Verletzung von Angreifer Ferdi Özcan, die sich als Unterarmbruch (Speiche) herausstellte. Die SGA bewies beim Sechs-Tore-Spektakel in Planig Nehmer- und Geberqualitäten, sicherte sich in letzter Sekunde einen Punkt.

SG Pfaffen-Schwabenheim/Bosenheim – SG Guldenbachtal: Bei der heimischen SG ist seit dem Auftaktsieg in Weinsheim der Ergebnis-Wurm drin. Nur zwei Remis gelangen dem Team von Tino Häuser, das derzeit in den entscheidenden Momenten einfach nicht trifft. Die Gäste können derweil mit einem Sieg den Abstand auf den spielfreien Primus aus Hackenheim auf drei Punkte verkürzen. Gegen Weinsheim klappte es mit dem Tore schießen jedenfalls wieder besser als noch beim schmeichelhaften Remis in Langenlonsheim.

Karadeniz Bad Kreuznach – TSG Planig: Genau ein Sieg trennt die in der Entwicklung steckende TSG Planig von den Salinentälern. In der kleinen Staffel bedeutet dies: der Dritte empfängt den Vorletzten. Während sich die Löwen von der Pleite gegen Hackenheim rehabilitieren wollen, ist es für Planig der nächste Versuch, im sechsten Saisonspiel den ersten Dreier einzufahren. Ein großer Sprung wäre möglich für die Elf von Cihan Ceylan. Verzichten müssen die Löwen dabei auf Matthias Mahr, der sich am Handgelenk verletzt hat.

Aufrufe: 08.10.2020, 17:00 Uhr
Martin ImruckAutor