2024-04-25T10:27:22.981Z

Ligabericht
Schlusspunkt: Das 3:3 für die SGE in der letzten Spielaktion der Nachspielzeit durch Marcel Filomela. Sogar Eintracht-Torwart Tobias Bruhn (schwarzes Trikot, neben Ippesheims Kapitän Yasin Kücüktas) ist bei diesem Eckball mit nach vorne geeilt und wirft sich ins Getümmel. Sein Türkgücü-Kollege Tuncay Özcan muss sich geschlagen geben. 	Foto: Heidi Sturm
Schlusspunkt: Das 3:3 für die SGE in der letzten Spielaktion der Nachspielzeit durch Marcel Filomela. Sogar Eintracht-Torwart Tobias Bruhn (schwarzes Trikot, neben Ippesheims Kapitän Yasin Kücüktas) ist bei diesem Eckball mit nach vorne geeilt und wirft sich ins Getümmel. Sein Türkgücü-Kollege Tuncay Özcan muss sich geschlagen geben. Foto: Heidi Sturm

Doppeltes Dreierlei: Aus 0:3 mach 3:3

TOPSPIEL Eintracht-Reserve holt nach klarem Rückstand in der Nachspielzeit noch ein Unentschieden im Verfolgerduell

BAD KREUZNACH. Für die Ippesheimer A-Klassen-Fußballer muss es sich bei düsterem Nebel im Moebusstadion wie ein verspäteter Halloween-Horror angefühlt haben: Im Spitzenspiel bei der Eintracht hatten sie schon ganz euphorisch eine 3:0-Führung bejubelt. Zehn Minuten vor Schluss führten sie in Überzahl 3:1 - und verloren in der Nachspielzeit durch einen Doppelschlag von Marcel Filomela noch zwei Punkte.

SGE-Trainer Ercan Ürün, der wegen einer Ampelkarte für einen Spieler und seiner eigenen Verbannung auf die Tribüne heftig mit Schiedsrichter Dominik Tryankowski gehadert hatte, musste ihm zum Schluss wegen der quälend langen Nachspielzeit genau bis zum Ausgleich letztlich noch dankbar sein. Dafür waren dann aber die Gäste fuchsteufelswild. ,,Er hat vier Minuten angezeigt und dann sechs spielen lassen", schimpfte wütend Türkgücü-Vorsitzender Onur Kücükatas. Er habe nach dem 3:2 schon geahnt, dass der Unparteiische erst abpfeife, wenn auch noch das 3:3 gefallen sei. ,,Wir sind aber selbst schuld", sagte Türkgücü-Torjäger Serdar Yildiz: Nach der klaren Führung und in Überzahl habe man einfach zu früh abgeschaltet. Die Punkteteilung war zwar glücklich zustande gekommen, ab er im Endeffekt verdient.

Beide Teams spielten im Verfolger-Derby offensiv nach vorne, leisteten sich stellenweise aber Stockfehler. Spielerisch waren die Gäste überlegen, die Lokalmatadoren dominierten bei Standards und nutzten letztlich ihre Lufthoheit zum Punktgewinn aus.

Im ersten Durchgang gab es Chancen auf beiden Seiten, für die Gastgeber aber ein Plus: Ahmet Berat Sayim verstolperte den Ball (14.), Fabien Spreitzer hatte zwei klare Möglichkeiten, und Brian Huth traf den Pfosten (25.). Im Gegenzug schoss Yildiz nach schöner Vorlage von Patrick Monteiro die Führung. Direkt nach der Pause wurde Ceyhun Kültür von Yildiz freigespielt und hob das Leder über Torwart Bruhn (49.). Das dritte Tor machte Yildiz wieder selbst, als er seinem Gegenspieler davon lief und mit einem Lupfer einnetzte (51.).

Fulminante Aufholjagd

Die SGE-ler gaben nicht auf, Daniel Gilles, Huth und Michael Gilles hatten Chancen, bevor dann Oliver Kurz nach einer Flanke auf den langen Pfosten zum 1:3 einköpfte (75.). Kurz darauf waren die Gastgeber nur noch zu zehnt: Ürün wollte den rotgefährdeten Sayim auswechseln, Tryankowski überhörte aber seine wiederholten lauten Rufe. Sayin meckerte darüber und kassierte Gelb-rot und einen Riesenrüffel vom Trainer, weil er nicht die Klappe gehalten habe. Der Coach machte es allerdings nicht besser: ,,Du bist genauso dumm wie mein Spieler", rief er dem Schiedsrichter zu und musste ebenfalls vom Platz.

Die Ippesheimer wollten das Ergebnis verwalten und kamen aus dem Tritt. Bei zwei Eckbällen war dann Filomela erfolgreich zur Stelle - einmal per Direktabnahme mit dem Fuß (90+2) und dann per Kopf zum umjubelten Ausgleich, mit dem wohl keiner mehr gerechnet hatte. ,,Wenn man das ganze Spiel sieht, war es ein verdienter Punkt", sagte SGE-Pressesprecher Timo Schlitz. ,,Die haben einen Serdar Yildiz, der uns fehlt" seufzte Ürün. Er hatte bei der Aufstellung alles versucht, die Stürmer trafen einfach nicht. Alle Treffer erzielten seine Innenverteidiger. ,,Unsere jungen Spieler waren zum Schluss zu nervös", sagte Kücüktas. Letztlich habe man aber das Ziel erreicht und nicht bei der Eintracht verloren.

DATEN ZUM SPIEL
  • SG Eintracht II: Bruhn - Bouafia, Degirmenci, Brendel (73. Schreiber), M. Gilles, Kurz, Spreitzer, D. Gilles, Huth, Filomela, Sayim.
  • SV Türkgücü Ippesheim: T. Özcan, Kücüktas, Duyguluer, Caricato, Monteiro, Yildiz (90+2. Gülsen), C. Özcan, Kültür, Peitz, Coskun, F. Özcan (80., Emirosmanoglu).
  • Tore: 0:1/0:3 (26./51.) Yildiz, 0:2 (49.) Kültür, 1:3 (75.) Kurz, 2:3 (90.+2, 90.+6) Filomela.
  • Bes. Vork. Gelb-rot für Ahmet Berat Sayim (82.). - SGE-Trainer Ercan Ürün auf die Tribüne (83., Meckern)
  • Schiedsrichter: Dominik Tryankowski.
  • Zuschauer: 60
Aufrufe: 01.11.2015, 20:30 Uhr
Heidi SturmAutor