2024-04-19T07:32:36.736Z

Ligabericht
Bad Kreuznachs Nils Flühr wirft sich dem Alzeyer Markus Moh Amar entgegen. Aus größerer Distanz verfolgen der Ex-Eintrachtler Florian Unckrich und Fabian Scheick die Szene.
Bad Kreuznachs Nils Flühr wirft sich dem Alzeyer Markus Moh Amar entgegen. Aus größerer Distanz verfolgen der Ex-Eintrachtler Florian Unckrich und Fabian Scheick die Szene.

Darcan führt Eintracht zum Sieg

Beim Kreuznacher 4:2 auf dem Alzeyer Wartberg rüttelt der Kapitän sein Team wach

ALZEY. Mit Anlaufschwierigkeiten haben die Fußballer von Eintracht Bad Kreuznach ihren ersten Dreier dieser Saison eingefahren. Beim Verbandsliga-Aufsteiger RWO Alzey siegte die spielstark auftretende Elf von Patrick Krick mit 4:2 – und das nach 0:2-Rückstand. Den umjubelten Siegtreffer markierte vor 380 Zuschauern Mittelstürmer Gürkan Satici (68.), das 4:2 durch Niklas Paulus (88.) glich einem Sahnehäubchen. Man of the Match aber war Kapitän Deniz Darcan, der kurz vor der Halbzeit für die Wende sorgte. Zwölf Minuten vor Schluss musste er schließlich ein rüdes Foul einstecken. Der Alzeyer Angreifer Alexander Kinsvater sah dafür Rot, Darcan konnte nach kurzer Behandlung weitermachen.

Unmittelbar nach dem Schlusspfiff tanzten die Eintracht-Spieler auf dem nassen, schwer bespielbaren Rasen und skandierten „Auswärtssieg, Auswärtssieg“. Trainer Krick wurde unterdessen vielfach auf die Schultern geklopft. „Dank einer kleinen Umstellung haben wir hier drei Punkte geholt“. sagte er währenddessen und lobte darüber die Morals seines Teams: „Nach einem 0:2 zurückzukommen, das hat schon was“, kommentierte er.

Entscheidend für die Wende war der Ehrgeiz von SGE-Kapitän Deniz Darcan, der mit vier starken Aktionen in den letzten fünf Minuten vor der Pause für die Wende sorgte. Bei der ersten verhinderte noch RWO-Torhüter Jens Maaß das 1:2, als er einen aus spitzem Winkel scharf geschossenen Ball Darcans ablenkte. Beim nächsten Spielzug aber war Maaß machtlos. Darcan flankte von rechts außen auf den Ex-Alzeyer Yannik Wex, der die Flanke per Flugkopfball (41.) verwertete. Die Gäste machten weiter Druck und wurden zwei Minuten später mit dem Ausgleich belohnt. Darcan verwandelte sicher einen Elfer, den er selbst herausgeholt hatte. „Es ist toll, dass sich die Mannschaft im Anschluss aufrichtete“, freute sich Darcan hinterher.

Bis zur 40. Minuten wirkten die Alzeyer wie die sicheren Sieger. Sie hatten auf dem schweren Boden schneller ins Spiel gefunden. Mit dazu beigetragen hatte ein Freistoß in der Anfangsminute von Lars Weingärtner, den Kreuznachs Keeper Sinan Aydin bravourös zur Ecke ablenkte. Die Alzeyer optische Überlegenheit krönte RWO-Toptorjäger Vllaznim Dautaj. Allerdings hatte der ehemalige Waldhöfer Regionalliga-Spieler Glück, dass Nils Flühr die Kugel ausgesprochen unglücklich unhaltbar abfälschte.

Just als sich die Elf von Patrick Krick von dem Schock des Rückstands erholt hatte, wurde sie wieder auf dem falschen Fuß erwischt. Nach einem Zuckerpass des Ex-Waldalgesheimers Lars Weingärtner zeigte Dautaj seine Qualität und schloss nach einem kurzen Solo im Kreuznacher Strafraum mit einem cleveren Schlenzer zum 2:0 ab.

In der zweiten Hälfte kontrollierten die Kreuznacher weitgehend das Spiel. Gleich nach der Pause hätte Darcan schon das 3:2 erzielen können. Er scheiterte aber an Maaß. Der ehemalige Lonsheimer konnte aber 20 Minuten später Satici nicht mehr aufhalten. Der Mittelstürmer war mit einem Traumpass in Szene gesetzt wurden, ging mit großem Willen durch die Alzeyer Innenverteidigung und überlistete auch den ihm entgegen stürzenden Maaß.

Ex-Eintrachtler Tino Häuser, seit vergangener Saison Trainer der Alzeyer, nahm die Niederlage gelassen: „Nach 35 Minuten ist irgendwie der Faden bei uns gerissen – warum auch immer“, sagte er. Gegen starke Individualisten, wie sie in Reihen der Eintracht stünden, müsse sich sein Team noch behaupten lernen. Es ist das Los des Aufsteigers, schmerzhafte Erfahrungen sammeln zu müssen.

Eintracht Bad Kreuznach: Aydin – Scheick, Flühr, Pflüger, Darcan, Wex, Baumann, Bayir (46. Paulus), Scheick, Kurtoglu, Satici (77. Schneider).

Aufrufe: 011.8.2017, 22:00 Uhr
Claus RosenbergAutor