2024-04-25T08:06:26.759Z

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Artistik in Rüssingen: Pascal Missal (links) beim Hochball.   F: Schlitz
Artistik in Rüssingen: Pascal Missal (links) beim Hochball. F: Schlitz

Auswärtsserie in Rüssingen gerissen

Eintracht verliert nach 2:0-Führung noch 3:4 / Fünftes Spiel in Folge mit mindestens fünf Toren / Schwache halbe Stunde kostet Punkt

RÜSSINGEN. Fünf, zehn, sechs und zweimal sieben. Nein, das ist nicht Bingo oder Lotto. Das ist Fußball! Besser gesagt, die Anzahl der Tore in den vergangenen Verbandsliga-Spielen mit Bad Kreuznacher Beteiligung. Beim Auftritt in Rüssingen waren eine gute Anfangsviertelstunde mit 2:0-Führung und eine ordentliche zweite Halbzeit allerdings nicht genug. Eine desolate Phase vor der Pause kostete dem besten Auswärtsteam der Liga am Ende mindestens einen Punkt. Die SG Eintracht hatte mit 3:4 das Nachsehen und kassierte damit die erste Niederlage auf fremdem Platz seit dem 8. Oktober 2017 (0:2 in Speyer). „Man gewöhnt sich langsam daran, dass immer Spektakel bei uns ist. Wäre auch schön, mal wieder ein 2:0 zu Ende zu spielen“, reagierte SGE-Coach Patrick Krick auf nun 20:15 Tore aus fünf Partien.

In der Tat: Bei Fußballspielen der SG Eintracht dürften Defensiv-Fanatiker in letzter Zeit trotz sommerlicher Temperaturen Gänsehaut bekommen. Nicht etwa, weil die Spiele schlecht sind. Vielmehr, weil aktuell extrem viele Tore fallen. Und zwar hinten wie vorne. Auch der Kräftevergleich in Rüssingen ging so los, man es nach den vergangenen Wochen erwarten konnte.

Schwächephase vor der Pause

Wie schon drei Tage zuvor beim Derby in Bingen stand es bereits nach einer Viertelstunde 2:0. Während die Bad Kreuznacher am Hessenhaus aber zurückgelegen hatten, durften sie diesmal zweifach jubeln. Erst nahm Henrik Sperling einen lang geschlagenen Ball auf, setzte sich Eins gegen Eins durch und netzte unhaltbar ein (13.), und nur zwei Minuten später verwandelte Yannik Wex einen Freistoß aus 18 Metern platziert zum 2:0. Doch damit war es erst einmal vorbei mit der Bad Kreuznacher Herrlichkeit auf Pfälzer Geläuf.

Der Knackpunkt in der 17. Minute: SGE-Keeper Harald Czyzewski soll nach Meinung von Schiedsrichter Fabian Vollmar einen Rüssinger Angreifer gefoult haben, den Strafstoß verwandelte Yunus Kavak sicher (17.). „Harry hatte schon den Ball, der Spieler fiel über ihn“, nahm Krick seinen Goalie in Schutz. Auch am Ausgleich hatte Czyzewski Aktien. Beim Lupfer von Ivica Dzijan aus spitzem Winkel sah der Torwart gar nicht gut aus.

Während die Gäste von der Nahe spielerisch zwischenzeitlich völlig von der Rolle waren, drehte Rüssingen auf. Das 3:2 durch Torjäger Halil Anli war verdient (34.). Und erst kurz vor der Pause brachte sich die Eintracht wieder positiv in die Partie ein. Wex köpfte knapp drüber, und auch bei Guerkan Saticis Schuss aus spitzem Winkel fehlte nicht viel. Aber statt des Ausgleichs fiel der vierte TuS-Treffer durch Semir Borogovac in der Nachspielzeit der ersten Hälfte.

Pflüger hat den Ausgleich auf dem Fuß

Nach der Pause standen sich beide Teams lange auf Augenhöhe gegenüber, optische Vorteile lagen bei der Eintracht. Was Tore betraf, hielt die Partie aber 27 Minuten die Luft an, bis der kurz zuvor eingewechselte Niklas Paulus den 3:4-Anschlusstreffer markierte. Er musste nach einem abgewehrten Wex-Torschuss nur noch abstauben. Eine Bad Kreuznacher Halbzeit ohne Tore? Geht eben gar nicht! Aber zu mehr reichte es nicht mehr für die Sportgemeinde, die aber wenigstens wieder an bessere Phasen anknüpfen konnte und auch einige gute Möglichkeiten verbuchte.

Der Ausgleich wäre dank der Leistung verdient und aufgrund der Spielanteile angemessen gewesen. Die beste Chance zum 4:4 hatte Daniel Pflüger, der jedoch den Ball aus kurzer Entfernung über die Querlatte jagte (85.). In der Schlussphase versuchten es die Kreuznacher noch einmal mit langen Bällen auf Yannik Wex – allerdings vergebens. Die nächste Möglichkeit, es wieder besser zu machen, hat die Eintracht am Sonntag, wenn die SG Rieschweiler im Moebusstadion gastiert. Bis dahin ist auch Erholung angesagt. „Die letzten Spiele haben Körner gekostet, irgendwann werden die Beine schwer“, zieht Patrick Krick eine Bilanz, die unterm Strich positiv ausfällt. „Auch wenn wir jetzt verloren haben, die Jungs haben bis zum Schluss alles versucht.“


TUS RÜSSINGEN - SG EINTRACHT 4:3
  • SG Eintracht: Czyzewski – Pflüger, Baumann, Simioanca, Flühr – Missal, Baltateanu, Darcan, Sperling (72- Paulus) – Satici (62. Satici), Wex.
  • Tore: 0:1 (13.) Sperling, 0:2 (15.) Wex, 1:2 (17./FE) Kavak, 2:2 (25.) Dzijan, 3:2 (34.) Anli, 4:2 (45.+1) Borogovac, 4:3 (78.) Paulus.
  • Schiedsrichter: Fabian Vollmar (Kaiserslautern).
  • Zuschauer: 80.
Aufrufe: 021.4.2018, 20:04 Uhr
Mario LugeAutor