2024-04-25T08:06:26.759Z

Querpass
Fußball verbindet: Die Kinder aus den Bernauer Flüchtlingsheimen posierten in ihren neuen Trikots mit den Zepernicker Jungs und allen Organisatoren vor dem Freundschaftsspiel. © Foto: MOZ/Sergej Scheibe
Fußball verbindet: Die Kinder aus den Bernauer Flüchtlingsheimen posierten in ihren neuen Trikots mit den Zepernicker Jungs und allen Organisatoren vor dem Freundschaftsspiel. © Foto: MOZ/Sergej Scheibe

Wenn Fußball verbindet

"Ich würde die Kinder lieber in umliegende Fußballvereine integrieren. Aber das ist schwierig": In einem Projekt wird im Barnim

Die Jungen und Mädchen, die sich am Abend auf dem Zepernicker Sportplatz treffen, können nur schwer überredet werden, für ein Foto mal eben still zu stehen. Verständlich, denn schließlich wollen die Kinder nur eins - die neuen Trikot ausprobieren und endlich Fußball spielen.
Zu Besuch sind in Zepernick Mädchen und Jungen aus den beiden Bernauer Flüchtlingsheimen. Sie haben von den Zepernickern Trikots und Bälle zur Verfügung gestellt bekommen. Damit man die Geschenke auch gleich mal ausprobieren kann, hat die SG Einheit dann auch sofort ein Testspiel mit ihrer eigenen E-Jugend organisiert.

Andrea Räthel und ihre Kollegen haben die Kinder nach Zepernick begleitet. "Das ist ein wild zusammengestellte Truppe", sagt Räthel, die Bereichsleiterin der beiden Bernauer Flüchtlingsheime. "Für uns geht es nur darum, nicht allzu viele Tore zu kassieren", sagt sie lachend.

Und dafür geben die Mädchen und Jungen auf dem Platz alles. "Ihre" Kinder sind mit Feuereifer bei der Sache, auch wenn sie ein ums andere Tor kassieren von den Zepernicker Kindern, die regelmäßig zum Training kommen.

Ein regelmäßiges Fußball-Training auf dem Heimgelände findet derzeit nicht statt. "Ich würde die Kinder lieber in umliegende Fußballvereine integrieren", sagt Andrea Räthel. "Aber das ist schwierig, weil wir in Waldfrieden ja ein Stück außerhalb liegen und die Kinder nach der Schule erst zwischen 16 und 17 Uhr zurück im Heim sind, da ist die Zeit knapp." Aber man werde weiter sehen, ob es in Einzelfällen vielleicht doch machbar sein. Erstmal, sagt Andrea Räthel, sei sie jedoch froh, dass die Kinder wirklich alle spielen und das auch noch gemeinsam und friedlich in einer Mannschaft. "Das ist nicht selbstverständlich. Denn da gibt es auch unter den Kindern Vorbehalte gegen andere Nationalitäten. Schön, dass sie das hier mal überwinden können."

Aufrufe: 020.11.2017, 08:46 Uhr
MOz.de / Britta GallreinAutor