2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielbericht
Patrick Hasenhüttl (im weißen Trikot) ist ein Vorbild an Einsatzbereitschaft und agiert auf dem Platz mit beeindruckender Wucht. Es mangelt ihm aber noch an der nötigen Cleverness. 
Patrick Hasenhüttl (im weißen Trikot) ist ein Vorbild an Einsatzbereitschaft und agiert auf dem Platz mit beeindruckender Wucht. Es mangelt ihm aber noch an der nötigen Cleverness.  – Foto: Leifer

Van Lent selbstbewusst: "Dresden ist nicht der große Favorit"

SpVgg Unterhaching wechselt in den Angriffsmodus

Freude über den ersten gewonnenen Punkt nach fünf Wochen Durststrecke oder Enttäuschung über einen weiteren vergeblichen Anlauf zum vierten Saisonsieg – viel Zeit hatte man bei der SpVgg Unterhaching nicht zum Nachdenken. Vier Tage nach dem 2:2 gegen Viktoria Köln geht es in der Dritten Liga schon heute weiter. Mit dem Gastspiel beim Tabellen-Dritten Dynamo Dresden steht den Hachingern am Mittwoch Abend (19 Uhr) eine echte Mammutaufgabe bevor.

Unterhaching – Der Frust der letzten Wochen scheint im Sportpark gewichen zu sein, die SpVgg reist angriffslustig zum Zweitliga-Absteiger nach Sachsen.

Es herrsche „kein schlechtes Gefühl“ nach dem Remis vom Sonntag, versichert Trainer Arie van Lent, „grundsätzlich haben wir es gegen die Viktoria am Wochenende ordentlich bis gut gemacht. Deswegen werden wir jetzt alles tun, um in Dresden auch Punkte mitzunehmen.“ Dass die Favoritenrolle vom Papier her auf Seiten der Gastgeber liegt, ist diesmal eindeutig. Schließlich trifft der Dritte auf den 17. des Klassements, für van Lent gehört Dynamo mit „einem guten Kader für die Dritte Liga“ zu den Aufstiegskandidaten.

SpVgg Coach van Lent: Mit Nachholspielen würde die Tabelle anders aussehen

Allerdings will er die Außenseiterrolle für sein Team nicht ganz akzeptierenund erinnert an das schiefe Tabellenbild wegen der Spielausfälle. „Stellen wir uns vor, dass wir die zwei Nachholspiele schon gewonnen hätten, dann hätten wir 16 Punkte und es würde ganz anders aussehen“, sagt Hachings Chefcoach. Damit läge die SpVgg aktuell in der oberen Tabellenhälfte und nur drei Punkte hinter dem heutigen Gegner. „Die Tabelle sieht also eindeutig aus“, so van Lent, „aber Dresden ist nicht der große Favorit. Wir wollen mutig sein, auch wenn wir vielleicht nicht ganz so viel Selbstvertrauen haben. Aber der Punkt gegen Köln hat gutgetan, auch in diesem Spiel haben wir nervös angefangen, dann aber einen Rückstand aufgeholt.“

Erst zum zweiten Mal in dieser Spielzeit gelangen den Hachingern dabei in einem Spiel zwei Tore. Nach wie vor sind die neun erzielten Treffer in neun Partien aber die schlechteste Bilanz aller Drittligisten neben Schlusslicht Meppen. Immerhin scheint Patrick Hasenhüttl nach eine Durststrecke wieder in Fahrt zu kommen. Der 23-jährige Neuzugang schoss zwei der letzten drei Unterhachinger Tore und kommt nun immerhin auf drei Saisontreffer in acht Einsätzen. „Man darf nicht vergessen, dass er bisher nur vierte Liga gespielt hat“, erinnert van Lent, „aber seine Einstellung ist top, er hat Instinkt, auch wenn er noch Defizite beim Toreschießen hat und manchmal etwas tolpatschig ist. Er wird uns in den nächsten Wochen sicher weiterhelfen.“ Auch in Dresden dürfte Hasenhüttl als Sturm-Duo zusammen mit Dominik Stroh-Engel auflaufen. Der bullig Routinier dürfte gerade gegen die körperlich robusten Dresdner eine notwendige Waffe sein.

SpVgg Unterhaching: Mantl – Schwabl, R. Müller, Greger, Dombrowka – Stierlin, Grauschopf – Anspach, Bandowski – Hasenhüttl, Stroh-Engel.

Aufrufe: 024.11.2020, 17:02 Uhr
/ Christian AmbergAutor