Ein zähes Spiel

Eigentlich war dieses Spiel in der Vorbereitung der Dresdner gar nicht vorgesehen. Geplant war, dass Dynamo unter dem Motto „Tradition stirbt nie“ gegen den Chemnitzer FC testet. Jedoch standen wegen des G20-Gipfels keine Chemnitzer Polizisten zur Verfügung und so wich die SGD nach Pirna aus, wo man gegen den Club aus Berlin antrat.

Die VSG Altglienicke, die in der Regionalliga spielt, hatte einen ehemaligen Bundesligaprofi in ihren Reihen. Torsten Mattuschka, ehemaliger Spieler für Union Berlin und Energie Cottbus, spielt seine zweite Saison für die VSG. In Pirna traf er auf seinen langjährigen Trainer Uwe Neuhaus, unter dem er bei Union sieben Jahre gespielt hatte.

Dynamo rotierte in der Startelf und gab vielen Neuzugängen eine Chance. So spielten mit Rico Benatelli, Patrick Möschl, Sören Gonther und Sascha Horvath vier der sechs Neuzugänge von Beginn an. Der fünfte – Lucas Röser – wurde zur Halbzeit eingewechselt. Justin Löwe war ebenso nicht dabei wie Binyam Belay, der kurzfristig mit Adduktorenproblemen ausfiel.

Noch viel Arbeit bis zum Saisonbeginn

Die erste Hälfte verlief recht abwechslungsreich. Mal kam Dynamo vors gegnerische Tor, mal Altglienicke. Dynamo hatte mehr Ballbesitz, die besseren Chancen aber die VSG. So spielte sich Torsten Mattuschka mit seinem Stürmerkollegen viele Chancen heraus, die aber nie zu einem Tor führten. Dresden hingegen arbeitete mit der Zeit mehr und mehr nach vorne und schoss in der 42. Spielminute das 1:0. Nach einer Ecke für die Berliner überspielte Sascha Horvath mit einem Steilpass die gegnerische Abwehr, sodass Patrick Möschl nur noch den Torwart vor sich hatte und den Ball rechts oben einnetzte. Nach dem Tor musste sich aber Patrick Wiegers zwei Mal beweisen und zeigte zwei Glanzparaden.

In der Halbzeit wechselte Dynamo auf acht Positionen. Unter anderem kam der U19-Torwart Mika Schneider zu seinem Profi-Debut. Außerdem betrat Lucas Röser das Feld und hatte auch mehrere Chancen. In der 54. Minute köpfte er nach einer Flanke von Patrick Möschl den Ball gegen die Latte, worüber er sich selbst nach dem Spiel noch ärgerte. „Ich hätte natürlich den Ball gern rein gemacht“, sagte er.

Überhaupt war das Aluminium heute der härteste Gegner der beiden Teams. Vor allem die Spieler aus Altglienicke hatten oftmals Lattenpech. Ansonsten blieb die Partie in der zweiten Hälfte aber eher miserabel. Beide Teams kamen nicht mehr oft zu Chancen und behinderten sich eher gegenseitig. Dies ging auf Kosten von Niklas Hauptmann, der für kurze Zeit über den Platz humpelte. „Es war eine zähe Angelegenheit. Ich habe kurz einen Schlag bekommen, aber das läuft man sich wieder aus“, meinte er nach dem Spiel zu fupa.net.

Erst in der 79. Minute hörte man die 2.853 Fans wieder klatschen, als Torsten Mattuschka wie in alten Zeiten den Ball fast von der Seitenlinie ins kurze Eck einnetzte, sodass sich Jugendtorwart Mika Schneider geschlagen geben musste.

„Insgesamt nicht so gut“

Ein 1:1 gegen einen frisch gebackenen Regionalligisten ist natürlich nicht der Anspruch der SGD. Selbstkritisch waren die Spieler im Anschluss mit der Leistung auch merklich unzufrieden. „So ein Spiel müssen wir eigentlich gewinnen“, meinte Sören Gonther nach dem Spiel. „Wir haben heute versucht, ein bisschen anders zu spielen. Das haben wir nicht so gut umgesetzt.“ Coach Uwe Neuhaus, der während des Spiels nicht viele Anweisungen gegeben hatte, war von seinem Team nicht begeistert. „Wir hätten gerne gewonnen – was auch möglich war. Die 2. Halbzeit war sehr wenig bis gar nichts. Die Mannschaft hat insgesamt nicht so gut gespielt“, kritisierte er. Die Problempunkte des Teams schilderte auch Patrick Wiegers. „Wir müssen schauen, dass wir uns im spielerischen Bereich, in der Abstimmung mit den neuen Spielern und dem neuen System zurechtfinden und uns weiter verbessern“, erklärte er fupa.net.

Für Dynamo geht es als nächstes am Mittwoch gegen Carl Zeiss Jena und dann gegen Slovan Liberec, bevor das Trainingslager in Bad Gögging beginnt. In diesen Spielen wollen die Sachsen weiterhin andere Systeme testen, wie auch Sören Gonther meinte. „Die Vorbereitung ist dafür da, dass man ausprobiert.“