2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Dynamo Dresden (in gelb) hält sein Trainingslager vom 11. bis 15. Juli ab. Fotos: Thomas Eisenhuth/dpa
Dynamo Dresden (in gelb) hält sein Trainingslager vom 11. bis 15. Juli ab. Fotos: Thomas Eisenhuth/dpa

Dynamo Dresden kommt zur Kur

Zweitligist bezieht Quartier in Gögging und testet gegen Haching. Sicherheitsbedenken sind gering, Polizei bleibt wachsam.

Fußball-Zweitligist Dynamo Dresden quartiert sich Mitte Juli zu einem Trainingslager in Bad Gögging ein. Fünf Tage bleibt das Team von Trainer Uwe Neuhaus und bestreitet dabei Testspiele gegen den VfB Stuttgart (12. Juli in Heimstetten) sowie am 15. Juli am Platz des FSV Sandharlanden gegen den Drittliga-Aufsteiger SpVgg Unterhaching. Der Kultverein aus Dresden ist auch wegen einer teils problematischen Anhängerschaft bekannt. „In Vorbereitungsspielen war noch nie etwas und das wird so bleiben“, versichert Teammanager Martin Börner.

Über seinen Torwarttrainer Brano Arsenovic fand der Zweitliga-Fünfte der abgelaufenen Saison in den Kurort. Der Bosnier war vor seinem Engagement für Dresden beim FC Ingolstadt tätig (früher auch für den SSV Jahn Regensburg) und kennt die Region. „Die Ingolstädter nutzen das Marc Aurel immer wieder als Mannschaftshotel“, weiß Börner. Diese Adresse in Bad Gögging werden auch die Sachsen beziehen. „Mit den Trainingsplätzen am Hotel gibt es ideale Bedingungen.“



Auch Xavi kennt „Little Nou Camp“

Im Mittelpunkt des Trainingslagers, das am 11. Juli beginnt, stehen die Testspiele. „Uns war wichtig, zwei gute Gegner zu bekommen“, sagt Teammanager Börner. Mit Bundesligist VfB Stuttgart ist das am Mittwoch, 12. Juli (18 Uhr in Heimstetten), in jedem Fall gewährleistet. Auch die SpVgg Unterhaching stellt für Dynamo nach dem Drittliga-Aufstieg einen Prüfstein dar. Den Vergleich mit den Hachingern sucht der achtfache DDR-Meister am Samstag, 15. Juli, um 14.30 Uhr auf dem Rasen von Kreisklassist FSV Sandharlanden. Nach der Partie reisen die Sachsen zurück in die Heimat. „Für uns ist es ein Höhepunkt, eine solche Mannschaft begrüßen zu können“, freut sich FSV-Vorsitzender Reinhold Huber. Sandharlanden macht sich schon länger einen Namen als Gastgeber für bekannte Vereine. Aus dem Häuschen war der Ort, als vor zwei Jahren der spanische Welt- und Europameister Xavi mit dem arabischen Klub Al Sadd auflief. „You have a nice little Nou-Camp here“, sagte die frühere Ikone des FC Barcelona damals zu Vereinschef Huber.



Bis zu 1500 Fans werden erwartet

Die Wahl des Platzes habe man einer Agentur überlassen, die vor Ort das Trainingslager organisiert, erklärt Dresdens Martin Börner. Bad Gögging und Neustadt standen auch zur Auswahl. Die Dynamo-Truppe will sich bei den Tests auch seinen bayerischen Fans präsentieren. „Wir haben sehr viele Anhänger in Bayern. Für das Spiel in Sandharlanden rechne ich mit 1000 bis 1500 Zuschauern.“

„Rund 50 bis 60 Fans fahren immer mit ins ganze Trainingslager.“ Martin Börner

Vorfälle rund um den Dresdner Anhang sorgen für einen zweifelhaften Ruf des Vereins. „Wir haben sicher Problemfans, aber ich bin jetzt elf Jahre bei Dynamo und wüsste nicht, dass bei einem Vorbereitungsspiel schon einmal etwas vorgekommen wäre. Man muss Liga und Testspiel ganz klar unterscheiden“, sagt der Teammanager. Dass der Klub ein großen Support hat, wird sich auch im Trainingslager zeigen: Rund 50 bis 60 Privatpersonen sind dabei, wenn Dynamo seine Zelte irgendwo aufschlägt. „Die schauen zu und machen parallel Urlaub, während unsere Jungs trainieren.“ Einem Ausrichter wie dem FSV Sandharlanden steht der Zweitligist beratend zur Seite. „Wie jedes Testspiel werden auch unsere Auftritte offiziell angemeldet, so dass die Behörden Bescheid wissen. Mit dem Verein vor Ort stimmen wir uns ab, sprechen über die mögliche Anzahl der Fans und die Anreisewege.“ Bei Bedarf wird der Fan- und Sicherheitsbeauftragte von Dynamo eingeschaltet.



Polizei hat Spiel „auf dem Schirm“

Die Polizei Kelheim hat das Spiel „auf dem Schirm“, so Polizeioberkommissar Florian Beck. „Aber bisher haben wir keine Störungserkenntnisse. Wir denken, es wird keine Probleme geben. Trotzdem bleiben wir natürlich wachsam und bereiten uns vor.“ Besondere Maßnahmen seien Stand jetzt nicht erforderlich. Zu Unterhaching als Testspielkontrahent kam Dresden übrigens über den Spieler Jim Patrick Müller, der vor einem Jahr von Dynamo zur SpVgg ging. Zuvor kickte der Profi bei SV Sandhausen und SSV Jahn Regensburg. „Über ihn haben wir Kontakt aufgenommen. Hätte Unterhaching den Aufstieg verpasst, wäre die Mannschaft am 15.Juli schon in der Regionalliga gefordert gewesen. So aber passt es perfekt“, so Börner. An Neuzugängen holte Dresden bis dato Rico Benatelli (Würzburger Kickers), Sascha Horvath (SK Sturm), Sören Gonther (FC St. Pauli), Lucas Röser (SG Großaspach) und Patrick Möschl (SV Ried). Zum Aufgebot zählen auch die Ex-Jahn-Profis Patrick Wiegers (Torwart) und Aias Aosman. Namhafteste Spieler bei Haching sind neben Jimmy Müller die früheren Löwen Dominik Stahl und Stephan Hain. „Wir werden ein schönes Spiel sehen – und ein garantiert friedliches“, sagt Dresdens Teammanager Martin Börner.

Aufrufe: 028.6.2017, 20:00 Uhr
Von Martin RutrechtAutor