Dresden lässt gegen 1860 in Überzahl Punkte liegen

Mit hohen Erwartungen ging Dynamo Dresden in das Spiel gegen den Tabellenfünfzehnten 1860 München. Nach der 1:0-Niederlage im Hinspiel, als das entscheidende Tor in den letzten Minuten fiel, war man ganz heiß auf drei Punkte vor den eigenen Fans. Und die kamen auch zahlreich. Knapp 29.500 Leute wollten die Begegnung sehen.

Die Partie begann für beide Teams holprig. Dresden spielte sich einige Chancen heraus, vergab aber alle. 1860 war deutlich aktiver und torgefährlicher und ging in der 43. Spielminute verdient mit 1:0 in Führung. Stürmer Christian Gytkjær bezwang aus ungefähr 11 Metern Entfernung Keeper Marvin Schwäbe, der heute trotzdem eine gute Partie spielte. Dank mehrerer Paraden hielt er Dresden im Spiel und verhinderte einen höheren Rückstand. Dieser wäre durchaus möglich und verdient gewesen.

Die zweite Hälfte begann rasant. Zu schnell für die Dresdner, denn nach nur 30 Sekunden klingelte es zum zweiten Mal im Kasten der Sachsen. Levent Aycicek hatte (zu) viel Platz und schoss den Ball haargenau in die untere rechte Ecke. Nun waren die Dresdner wach. Es folgten 45 Minuten Powerfußball. Dynamo machte Druck, warf alles nach vorne, traf aber nie. Aus allen möglichen Positionen wurden Chancen vergeben. Marco Álvarez, der in der 64. Minute für Marvin Stefaniak aufs Feld kam, verschoss aus sieben Metern. Jedoch kamen die Dresdner weiterhin über die Außenbahnen. Akaki Gogia und Erich Berko waren fair kaum zu stoppen und so sah Marnon Busch in der 69. Spielminute die gelb-rote Karte. Dynamo nutzte diesen Vorteil allerdings zu spät aus. Erst in der 89. Minute kam der Kapitän Marco Hartmann nach einer Flanke von Phillip Heise mit einem Kopfballtor zum Anschlusstreffer. Ein durchaus verdientes Tor, das die Mannschaft noch einmal mehr motivierte. Sogar Marvin Schwäbe hielt es in der vierminütigen Nachspielzeit nicht mehr in der eigenen Hälfte, was am Spielausgang aber auch nichts mehr änderte. Die beiden Mannschaften trennten sich 1:2.

Die Münchner sammelten somit drei wichtige Punkte für den Klassenerhalt. Mindestens bis morgen steht das Team von Vítor Pereira auf dem 13. Tabellenplatz. Dresden hingegen droht am Sonntag auf den 6. Platz abzurutschen, wenn die SpVgg Greuther Fürth gegen den Tabellenletzten aus Karlsruhe drei Punkte holt. Die Schwarz-Gelben warten nun seit fünf Spielen auf einen Sieg und haben die letzten drei Partien alle verloren. Im Ranking der letzten fünf Spiele sind die lange Zeit so fulminant spielenden Sachsen nur Vorletzter vor dem Karlsruher SC, gegen den sie am nächsten Spieltag antreten müssen. 1860 hingegen hat seine Sieglos-Serie heute gebrochen. Auch die Münchner warteten zuvor fünf Spiele auf einen Sieg und konnten nun wieder einmal drei Punkte mit nach Hause nehmen.

Am Rande des Spiels kam es zu unschönen Szenen auf beiden Seiten. Während die Dresdner ein großes Banner mit dem Schriftzug „Das ist nicht Disneyland, das ist der dunkle Osten“ entrollten, zündeten die Gäste Pyrotechnik und warfen Böller. Das Spiel selbst wurde aber nicht gestört.