2024-03-27T14:08:28.225Z

Ligabericht
– Foto: Benni Emrich

Kreisliga Karlsruhe: Eine Zwischenbilanz, 2. Teil

Findet die SG Stupferich zurück in die Erfolgsspur? Was geschieht beim FC Alemmania Eggenstein?

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Der zweite Teil der großen Kreisliga-Zwischenbilanz, dieses Mal mit Platz 10 bis 19
SC Wettersbach (Platz 10 / 12 Punkte aus 8 Spielen, Vorsaison: Platz 5) Vier Siege stehen bei der Kreisliga-Mannschaft des SC Wettersbach auch vier Niederlagen entgegen. Remis gab es keine bei der Kolsch-Elf. Grundsätzlich hat das Team das Potential, gegen die besten der Liga zu bestehen. Es sind doch eher die vermeintlich schwächeren Gegner, mit denen die Mannschaft nicht zurechtkommt: Niederlagen gegen Jöhlingen und Auerbach stehen zu Buche. Gegen die richtig harten Brocken hat der SCW allerdings noch gar nicht gespielt. Das negative Torverhältnis zeigt auch, dass man sparsam an Treffern ist. Wie ist die Stimmung am Tannweg? Auswärts spielt die Mannschaft weitaus besser als daheim... Wenn das Team nicht zu viele Verletzte sammelt, kann sie bei den oberen 9 Mannschaften mitspielen.

FV Linkenheim (Platz 11 / 11 Punkte aus 8 Spielen) Bei Aufsteiger Linkenheim ist die Frage, ob er sich soweit klimatisieren kann, um die Klasse zu halten. Trainer Torsten Zörb ist passend zum 100jährigen Jubiläum des Vereins mit der Mannschaft aufgestiegen. Im Sommer gab es einen recht großen Umbruch im Kader - 5 Abgänge stehen 5 Neuzugängen gegenüber, darunter als neue FVL-Kraft Florian Meyer vom Landesligist FC 08 Neureut. Reicht die Power, um schlussendlich in der Kreisliga bestehen zu können? Viele hat der Sieg über die SG Stupferich überrascht, aber gegen den KIT SC und Viktoria Jöhlingen reichte es nur zu Unentschieden.

SG Stupferich (Platz 12 / 10 Punkte aus 8 Spielen, Vorsaison: Platz 2) Trotz des schlechten Saisonstarts sollte man die SG Stupferich keinesfalls schon für den Aufstieg abschreiben. Von ihrer spielerischen Unbekümmertheit wie in der letzten Saison ist die Mauch-Elf allerdings meilenweit entfernt. Die Ambitionen sind mit der Verpflichtung von Rouven Gondorf (er kam aus der Verbandsliga-Mannschaft der SpVgg Durlach-Aue) jedoch deutlich gestiegen. Damit verkrampfte offenbar die Bergdorfmannschaft, Tiefpunkt war die 2:4-Niederlange gegen Linkenheim. Nach einem kurzen Zwischenhoch gegen schlagbare Gegner stellte sich wieder ein, dass das SG-Team Mannschaften gegen starke, hochmotivierte Konkurrenten schwächelte. Die Pause könnte der SG nutzen, sich wieder zu berappeln.
SpVgg Söllingen (Platz 13, 10 Punkte aus 8 Spielen)

Der Aufsteiger aus dem Pfinztal spielten unauffällig und ohne Überraschungen. Immerhin hatte man sich im Sommer mit Gregor Hellmann (von der SG Stupferich) und Philipp Maier (Knielingen) verstärkt - beide Spieler hatten auch schon 7 bzw. 5 Einsätze. Das Team ist für die meisten Konkurrenten noch ein unbeschriebenes Blatt, der Verein war seit vielen Jahren nicht in der Kreisliga vertreten. Das Mannschaftsbild auf fupa.net ist übrigens eine Photoshop-Meisterleistung - so geht Abstand einhalten natürlich auch!


FC Busenbach (Platz 14, 9 Punkte aus 7 Spielen, Vorsaison: Platz 9) Sicherlich kein Kandidat für die obere Tabellenhälfte, aber die Mannschaft ließ sich in der Vergangenheit nur schwer wirklich verunsichern. Neu-Trainer Dennis Nölting übernahm von Rouven Lang ein im Prinzip kreisliga-taugliches Team. Der rührige Verein (Topmeldung dieser Tage: „Unser heutiger Kuchenverkauf für die Weihnachtsbeleuchtung des Christbaum am Busenbacher Friedhof war wieder mal ein voller Erfolg.“) ist eine Konstante in Waldbronn und kein Club für den schnell eingekauften Erfolg. Aber warum kann das Kreisliga-Team nicht mehr an die alte Heimstärke anknüpfen?

FC Viktoria Jöhlingen (Platz 15, 8 Punkte aus 8 Spielen, Vorsaison: Platz 16)
Seit dem Aufstieg gab man sich in Jöhlingen schon immer bescheiden, was den Klassenerhalt betrifft. Trainer Alexander Schwenk ist kein Typ, der für seine Spieler die Sterne vom Himmel holen will. Die Jöhlinger werden übrigens auch „Kreizkepfe“ (Kreuzköpfe) genannt, inzwischen auch der protestantische Teil der Bevölkerung. Himmlischen Beistand braucht es jedoch nicht, um in der Kreisliga zu verbleiben. Wenn das Team wieder so spielt wir bei Auswärtssieg in Wettersbach (Torschütze: Dominik Meinzer in der 3. Spielminute), dann ist es möglich.

FV Leopoldshafen (Platz 16, 7 Punkte aus 6 Spielen, Vorsaison: Platz 13) Ähnlich bescheiden wie in Jöhlingen sind die Ambitionen beim FV Leopoldshafen. In der Vorsaison spielten die Schröcker nicht überragend, aber hatten am Ende dann doch nichts mehr mit dem (abgesagten) Abstieg zu tun. Reicht dies in dieser Saison auch? Die Defensivabteilung machte bisher einen recht gut Job, aber vorne fehlen die Knipser. Trainer Patrick Welle übernahm im Sommer das Amt von Daniel Nischke, der insgesamt dort vier Jahre lang Coach war.

KIT SC (Platz 17, 4 Punkte aus 8 Spielen) Beim KIT SC Fußball bereitet derzeit mehr die Frauen- als die Männerfußballmannschaft dem Verein am Engler-Bunte-Ring Freude. Während die Damen mit dem Trainerduo Alex Munk/Jana Kunz in Richtung Oberliga Baden-Württemberg streben und auch schon Verbandspokalfinalist waren, tut sich die Kreisliga-Mannschaft sehr schwer in ihrem Debütspielen. Sechs Niederlage stehen nur ein Remis und ein Sieg (gegen Jöhlingen) gegenüber. Das sind natürlich nur kümmerliche vier Punkte. Für einen Klassenerhalt reicht diese Leistung definitiv nicht.

FC Alemannia Eggenstein (Platz 18, 4 Punkte aus 6 Spielen, Vorsaison: Platz 14) Die Alemannen befinden sich nach zwei starken Spielzeiten nach ihrem Aufstieg in die Kreisliga quasi im freien Fall. Vor allem Knipser Justin Wagenführer fehlt. Im Auftaktspiel gewannen die Eggensteiner zwar 6:0 gegen Weingarten, aber das war wohl eher ein rabenschwarzer Tag von Weingarten als eine Sternstunde vom FCA, denn danach lief überhaupt nichts mehr am Sportplatzweg. Eine herbe Klatsche, als Durlach zu Gast war und ein Debakel in Rheinstetten. Wenn die aktuell stärkste Kreisliga-Mannschaft 7:0 gegen Eggenstein gewinnt, dann sagt das viel über den Leistungsunterschied aus. „Jeder kann gegen jeden gewinnen“, wie so oft in der Kreisliga Karlsruhe, gilt für die Alemannen derzeit leider nicht. Ob sie die Pause für sich nutzen können?

SG DJK/FV Daxlanden (Platz 19, 3 Punkte aus 7 Spielen, Vorsaison: Platz 12) Die Tabellensituation für den Liga-Letzten Daxlanden ist nicht so schlecht wie die derzeitige reine Papierform annehmen mag. Im letzten Spiel vor der Zwangspause gelang den Schlauchern ihr erster Saisonsieg mit 3:1 über Leopoldshafen. Immer dabei: Marc Kinnbach, Murat Gemiral, Christian Thorn, Julian Widy und Peter Cicak – sie haben Einsätze in bisher allen sieben Spielen. Ein Team-Kern ist also vorhanden, der übrige Kader ist z.B. mit José Tijeras Martinez vom Nachbarn FC Espanol oder Allesio Paraschos aus der U19-Verbandsliga so schlecht nicht besetzt. Trainer-Neuverpflichtung Aleksander Rüster sollte „Im Jagdgrund“ durchaus hoffen dürfen, dass es für den Klassenerhalt reicht. Während auf dem alten FV Daxlanden-Gelände die Bagger schon tiefe Löcher gegraben haben, gilt es nun in der Fritschlach darum, die Mannschaft trotz Trainingseinschränkungen fit und motiviert zu halten.
Aufrufe: 012.11.2020, 19:10 Uhr
Hannes BlankAutor