2024-04-25T14:35:39.956Z

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Thomas Dubravsky: „Das Problem ist, dass nicht trainiert werden darf.“	Foto: Mario Luge
Thomas Dubravsky: „Das Problem ist, dass nicht trainiert werden darf.“ Foto: Mario Luge

Genug Spielraum für die Hauptrunde

Kreisvorsitzender Dubravsky rechnet dieses Jahr aber nicht mehr mit Fußball

BAD KREUZNACH. Die Fußballsaison ist unterbrochen. Aber während die Bälle ruhen, rauchen die Köpfe. Die Verantwortlichen in den Kreisen und im Verband machen sich tagtäglich Gedanken, wie es weitergehen wird – auch über die Saison hinaus. Das gilt natürlich auch für den Bad Kreuznacher Vorsitzenden, Thomas Dubravsky.

Herr Dubravsky, kam die Unterbrechung für Sie überraschend?

Nein. (Lacht) Man musste da gar kein Bauchgefühl haben, um das zu erahnen. Das war reiner Realismus. Vor der SWFV-Präsidiumssitzung am 21. Oktober hatte der Kreis Birkenfeld schon eine zweiwöchige Auszeit angekündigt. Am Montag darauf hatten sich die Vereine im Kreis Bad Kreuznach einstimmig für eine Unterbrechung entschieden und war damit auch Vorreiter vor der folgenden Verbandssitzung am Dienstag. Mittwoch folgte der Lockdown. Es war Grunde alles abzusehen.

Gab es eine Alternative oder war es die logische Folge der aktuellen Situation?

Wenn ich die Verordnungen lese, kann ich verstehen, dass Bars und Kneipen schließen. Aber muss das für die gesamte Gastronomie gelten? Auch im Fußball hat es keine wissentliche Infektion gegeben, auch wenn Fußball Kontaktsport ist. Auf der anderen Seite: Noch haben wir über 20 Grad, aber bei bald nur noch fünf Grad ist eine Situation ohne Kabinen nicht zufriedenstellend. Vor daher ist es wahrscheinlich gut, dass wir Pause machen.

Sind Sie froh, dass es eine einheitliche Lösung und keine regional unterschiedliche Vorgehensweisen gibt?

Ja, absolut froh. Wir haben immer gesagt, dass eine einheitliche Lösung richtig ist. Es macht keinen Sinn, dass Bad Kreuznach pausiert, aber im Kreis Donnersberg gespielt wird. Auch ändert es im Grunde nichts, wenn die SG Volxheim dann mal in Badenheim oder die SG Veldenzland in Lauterecken spielen. Das gibt nur Durcheinander in der Tabelle. Ich bin ein Freund von einheitlichen Lösungen.

Was sagt das Bauchgefühl, wird dieses Jahr noch Fußball gespielt oder geht es übergangslos in die Winterpause?

Mein Vorschlag wäre eine andere Herangehensweise gewesen: Gleich Pause bis Ende Februar anberaumen, und wenn vorher doch gespielt werden kann, reagieren wir. Das Problem im Lockdown ist vor allem, dass nicht trainiert werden darf. Was soll ich den Vereinen denn für einen Vorlauf für einen Neustart einräumen?

Unabhängig davon, wann wieder gespielt werden kann: Genug Luft dürfte der Spielplan wenigstens für eine Hauptrunde ohne Playoffs hergeben...

Das denke ich auch. Wir haben noch genügend Spieltage, wenn wir Ende Februar wieder anfangen können.

Corona wird die Gesellschaft wohl noch einige Zeit fordern. Ist das System der kurzen Spielzeiten und kleinen Spielklassen ein Modell für die Zukunft?

Ich weiß nicht, was in einigen Jahren sein wird, aber das kann schon passieren. Der Kreis Birkenfeld diskutiert auch schon über die Einführung von 14er-Klassen. Für den Kreis Bad Kreuznach würde ich das aber auf jeden Fall gemeinsam mit den Vereinen besprechen, um eine mehrheitsfähige Entscheidung zu suchen.

Bleibt es bei der Planung, die Sollstärke der Klassen wieder herzustellen und dafür die maximale Menge der Absteiger auszureizen?

Ja, das ist genauso geplant. Auch für den Fall, dass wir keine Playoff-Runde spielen und die Tabelle über die Quotientenregelung erstellen.

Das Interview führte Mario Luge

Aufrufe: 05.11.2020, 08:00 Uhr
Mario LugeAutor