2024-04-24T13:20:38.835Z

Pokal
Ein gelernter Torjäger bei der Abwehrarbeit: Dautphetals Spielertrainer Markus Tiemann schlägt den Ball vor dem Gladenbacher Jonathan Barth aus der Gefahrenzone. 	Foto: Jens Schmidt
Ein gelernter Torjäger bei der Abwehrarbeit: Dautphetals Spielertrainer Markus Tiemann schlägt den Ball vor dem Gladenbacher Jonathan Barth aus der Gefahrenzone. Foto: Jens Schmidt

Hake versetzt Hartenrod K.o. in Minute 118

KREISPOKAL BIEDENKOPF: +++ SG Wommelshausen/Dernbach gewinnt Derby am Bismarck mit 1:0 / Alle Favoriten ziehen ins Viertelfinale ein +++

Hinterland. In den Achtelfinalspielen des Hinterländer Fußballkreispokals haben sich am Mittwoch am Ende alle Favoriten durchgesetzt. Doch vielerorts sorgten die Außenseiter für Spannung, am spannendsten war es in der Hartenröder Bismarck-Arena, wo Kreisoberliga-Aufsteiger SG Wommelshausen/Dernbach im Derby erst kurz vor Ende der Verlängerung der 1:0-Siegtreffer gelang.

FV Wallau – FV Breidenbach 0:7 (0:2): Der Verbandsligist aus dem Perftal kennt im Pokal keine Gnade. Auch in Wallau waren die Breidenbacher vor 150 Zuschauern ganz klar Chef im Ring und sorgten schon in der Anfangsphase für klare Patente, allen voran Spielertrainer Felix Beum, der bereits den ersten Angriff erfolgreich abschloss (1.). Sebastian Wanke, der mit fünf Treffern zum Mann des Tages avancierte, schlug in der 10. Minute erstmals zu. Auch danach erspielte sich der Favorit weitere gute Möglichkeiten heraus, doch das Wallauer Bollwerk hielt mit Geschick und Glück (bei einem Lattentreffer) nun lange Stand. Nach einer knappen Stunde bot sich dem A-Ligisten gar die Chance zum Anschlusstreffer. Lukas Gläser stürmte von der Außenbahn aufs Gästetor zu und wurde knapp vor der Strafraumgrenze gefoult. Der Übeltäter kam mit der Gelben Karte davon. „Manche sagen, es hätte auch Rot sein können, weil der Breidenbacher Letzter Mann gewesen sei“, berichtet FV-Sprecher Jens Dietrich, „aber was soll‘s. Das war bei dem Klassenunterschied auch egal“. Heiko Biesenthal setzte den Freistoß knapp über den Kasten. Im Gegenzug sorgte Felix Baum mit dem 3:0 für die endgültige Entscheidung (59.). Mit Gläsers Auswechslung wegen der beim Foul erlittenen Blessur kam ein Bruch ins Wallauer Spiel, die Defensive wurde löchrig, was Sebastian Wanke mit einem Hattrick binnen sechs Minuten (61., 64., 67.) und einer weiteren „Bude“ (79.) gnadenlos ausnutzte. Jens Dietrichs Kommentar zum 7:0-Endstand mit Blick auf den 8:0-Erstrundensieg in Friedensdorf: „Wenn man ein positives Fazit ziehen will: Wir sind mit einer Tordifferenz von +1 aus dem Pokal ausgeschieden“.

SG Dautphetal – Gladenbacher SC 1:3 (0:0): „Unsere Mannschaft hat sich teuer verkauft, ein Klassenunterschied war lange nicht zu sehen“, zeigte sich Dautphes Vorsitzender Herwig Wege stolz auf die Leistung des A-Liga-Aufsteigers. In der ersten Halbzeit entwickelte sich ein schön anzusehendes Match mit Chancen auf beiden Seiten. Die Heimelf hatte ihre beste Möglichkeit in der 28. Minute bei einem Freistoß von Florian Schmidt, den GSC-Keeper Fabian Döpfer aus dem Winkel pflückte. Kurz zuvor hatte Alexander Hahn auf der Gegenseite per Kopf nach Ecke das Ziel knapp verfehlt. Dautphetal zog schon früh seinen offensiven Spielertrainer Markus Tiemann in die Verteidigung zurück, machte die Schotten dicht und bereitete dem Kreisoberligisten damit gehörige Schwierigkeiten. In der 62. Minute ging der Außenseiter gar in Führung: Der andere Spielertrainer, Stefan Schmitt, köpfte eine Freistoßflanke Florian Schmidts zum 1:0 in die Maschen. „In der Schlussviertelstunde schwanden bei uns allerdingsdie Kräfte“, gesteht Herwig Wege. Marco Schott war Gladenbachs Türöffner zum Viertelfinale. In der 78. Minute erlief er einen Pass in die Schnittstelle der SG-Abwehr und schob den Ball zum Ausgleich ins lange Eck, kurz darauf bekam er die Kugel nach einem Dautphetaler Abwehrschnitzer aufgelegt und vollstreckte aus kurzer Distanz zum 1:2 (82.). Die Gastgeber versuchten zu antworten und kamen zu einer Großchance durch Benjamin Grossmann. Doch dem sprang nach Zuspiel von Lukas Dinkel drei Meter vor dem Tor der Ball zu weit von der Brust, Keeper Döpfer war vor Grossmanns langem Fuß am Leder (84.). Mit Leonard Möllers Kontertor (89.) war Dautphetal K.o.

SV Hartenrod – SG Dernbach/ Wommelshausen 0:1 n.V. (0:0, 0:0): Es war zu erwarten, dass sich die beiden Lokalrivalen im Pokal nichts schenken würden. So entwickelte sich ein packendes Derby: ruppig, hart, aber immer noch fair geführt. Hartenrod war dem klassenhöheren Gast ein ebenbürtiger und ab der zweiten Halbzeit optisch gar überlegener Gegner. Beide Seiten hatten ihre Torchancen, wenn auch nicht in hoher Zahl. Am Ende der Verlängerung nutzte dann Dernbach/Wommelshausens Daniel Hake eine Konterchance zum Tor des Tages (118.).

TuSpo Breidenstein – FSV Buchenau 1:3 (1:3): Buchenau hat auch das zweite A-Ligisten-Duell im Pokal für sich entschieden, diesmal auswärts. Es war eine flotte Partie im Hammerstadion. Gleich in den ersten fünf Minuten vergaben beide Seiten eine gute Einschussgelegenheit. Buchenau hatte seine Vorteile und legte in Person von Yannik Busch und Lukas Prior immer wieder Brände in der Breidensteiner Hälfte. Nach 29 Minuten traf schließlich Prior zum 0:1. Es folgten torreiche sechs Minuten, in denen zunächst Felix Henkel ausglich (30.) und schließlich Prior (33.) und Busch (36.) Buchenau wieder enteilen ließen. Für die Gastgeber traf Daniel Gruber im Anschluss nur die Latte (37.) In der zweiten Hälfte verwaltete Buchenau seine Führung. Beide Teams neutalisierten sich und erspielten sich nur noch wenige Einschussmöglichkeiten.

SSV Endbach/Günterod – SG Silberg/Eisenhausen 0:3 (0:1): Die angereisten Kreisoberligakicker spielten auf dem Günteroder Rasenplatz druckvoll und beeindruckten die Platzherren ein ums andere Mal mit ihrem schnellen Zusammenspiel. Nach acht Minuten brachte Rückkehrer Janis Lüftner Silberg/Eisenhausen vollauf verdient in Führung. Allein diese auszubauen, versäumten die Angereisten trotz vieler gute Torchancen in der ersten Hälfte. Und somit blieb das Match bis zum Ende spannend. Denn der gastgebende A-Liga-Aufsteiger kämpfte mutig gegen den Favoriten an. In der zweiten Halbzeit schaltete die SGSE dann überraschend einen Gang zurück. Endbach/Günterod erspielte sich mehrere kleinere Tormöglichkeiten, doch es war Gästespieler Collin Becker, der in der 83. Minute mit einem sehenswerten Treffer den Sack für Silberg/Eisenhausen zumachte. In Minute 90+2 ließ Dominic Blöcher noch das 0:3 folgen. Mehr als ein Wermutstropfen für den Kreisoberligisten kurz vor dem Saisonstart: Zwei Minuten später ließ sich Janis Lüftner zu einer Beleidigung hinreißen, die ihm die Rote Karte einbrachte.

FC Angelburg – SG Holzhausen/Hommertshausen 3:0 (1:0): Die Kicker aus Holzhausen und Hommertshausen verkauften sich bei ihrem ersten gemeinsamen Pflichtspiel in Gönnern teuer und bereiteten den Angelburgern in der ersten Halbzeit einige Magenschmerzen. Mit einem abgefälschten Schuss sorgte Florian Althaus aber für die Führung des FCA (20.). Gegen die allmählich stärker werdenden Angelburger wollte die SGHH auch nach der Pause frech aufspielen. André Althaus zog den Dautphetalern mit dem 2:0 aber diesen Zahn (53.). Damit war bei den Gästen die Luft raus und Mesut Güven erzielte kurz vor Schluss mit einem Foulelfmeter den leistungsgerechten 3:0-Endstand (89.).

FC Kombach – SV Eckelshausen 0:1 (0:1): Schiedsrichter Stefan Kinkel hielt die intensive, von vielen aggressiven Zweikämpfen geprägte Partie in fairem Rahmen. „Von unserer Seite aus gesehen war die Niederlage unglücklich, denn wir haben gute Abwehrarbeit geleistet“, resümierte Kombachs Sprecher Giso Schwarz enttäuscht. Allerdings, so stellt er fest, war der klassenhöhere Gast in der ersten Halbzeit offensiver und auch torgefährlicher. Pech hatten die Eckelshäuser bei einem Pfostenschuss und einem Lattentreffer, doch in der 38. Minute schob dann Soner Keloglu eine Vorlage aus acht Metern zur Führung des A-Ligisten ins Kombacher Tor. „In der zweiten Halbzeit war es ein ganz anders Spiel“, so Schwarz, „wir haben aufgedreht und druckvoll nach vorne gespielt, die Dinger aber eben nicht reingemacht“. Hendrik Müller und Oliver Weidner ließen mehrere Chancen liegen, Spielertrainer Dirk Niedernhöfer verfehlte das Ziel per Kopfball knapp. „Bei uns waren erstmals alle Mann der Ersten an Bord, es war das bisher beste Spiel in dieser Saison. Wenn wir so in der B-Liga spielen, können wir ein Wörtchen mitreden“, meint Giso Schwarz.

Aufrufe: 02.9.2020, 23:00 Uhr
Jens Kauer und Oliver Siegel (Hinterländer AnzeigeAutor