2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview der Woche
Diese Woche in "Nachspielzeit": Patrick Veith, welcher zum Ende der Saison die SG Bremthal in Richtung Eltville verlässt. Grafik: Ig0rZh – stock.adobe / F: Strack
Diese Woche in "Nachspielzeit": Patrick Veith, welcher zum Ende der Saison die SG Bremthal in Richtung Eltville verlässt. Grafik: Ig0rZh – stock.adobe / F: Strack

"Motivation mich zu beweisen"

"Nachspielzeit" mit Patrick Veith +++ Offensivtalent wechselt zur SpVgg. Eltville +++ Comeback in die Gruppenliga

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Wiesbaden. In unserer Interview-Rubrik "Nachspielzeit" befragen wir wöchentlich in lockerem Rahmen interessante Spieler oder Trainer der Region über ihren Verein und ihre persönlichen Ziele. Heute zu Gast: Patrick Veith von der SG Bremthal.

Im Moment verletzungsbedingt zwangspausiert, ist Veith mit achtzehn Toren in achtzehn Spielen Bremthals Top-Torjäger. In der Liga schafft er es damit nicht ganz so hoch, liegt aber immernoch auf Platz sechs. Den ehemaligen Verbandsligisten zieht es allerdings in höhere Gefilde - der fast sichere Aufstieg seines neuen Verpflichters Eltville ermöglicht es. Die SpVgg. heißt ihn online schon herzlich willkommen und spricht in höchsten Tönen über ihren Neuzugang. Nun äußert sich Veith selbst.

Hey Patrick! Nach zuletzt unklarer Zukunft hast du dich für einen Wechsel zur SpVgg. Eltville entschieden. Was gab den Ausschalg? Wie ist das Verhältnis zu deinem Noch-Verein Bremthal?

Ich hatte mehrere Angebote vorliegen und mir mit der Entscheidung Zeit gelassen. Dass sich sowohl Spieler und Vereine umgucken, ist kurz vor dem Sommer ganz normal. Für Eltville habe ich mich entschieden, weil es menschlich gepasst hat und ich letzten Dezember dort hin gezogen bin. Allein von der Nähe macht es also Sinn. Mir war es wichtig, es meiner Mannschaft direkt zu sagen - schließlich bin ich auch ein Wenig traurig und hatte eine gute Zeit in Bremthal. Der Wechsel wurde aber sehr verständnisvoll aufgenommen.


Inwieweit rechnest du mit dem Aufstieg?

Ich gehe stark davon aus, trotzdem habe ich für beide Ligen zugesagt. Natürlich würde ich mich freuen, nächste Saison wieder Gruppenliga spielen zu dürfen.


Was sind deine Ambitionen für die Zukunft? Würdest du weiterhin
höherklassig wechseln?

Ich habe in meiner Karriere schon viel Gruppen und Verbandsliga gespielt, also möchte ich mich auch mit Eltville festspielen. Falls der Aufstieg nicht klappt, ist das Ziel natürlich nächstes Jahr in die Gruppenliga aufzusteigen. Mit dem Alter wünscht man sich etwas mehr Konstanz, daher ist es vorerst mein Plan, mich langfristig bei der Spielvereinigung Eltville zu integrieren. Meine Vereine habe ich mir immer danach ausgesucht, dass es zwischenmenschlich passt und Spaß macht. Davon gehe ich in Eltville auch aus.


Wie geht man so viel Lob vom neuen Verein um? Baut sich da Leistungsdruck, vielleicht Versagensangst auf?

In erster Linie habe ich mich sehr gefreut. Es ist gut zu wissen, dass man wertgeschätzt wird. Persönlich ist es für mich eher Ansporn als Druck. Natürlich ist es auch mein eigenes Ziel dort durchzustarten und so ein Feedback gibt mir noch mehr Motivation mich zu beweisen.


Aus persönlicher Erfahrung: Was sind die größten Unterschiede zwischen höher- und niederklassigeren Mannschaften?

Je höher man spielt, desto mehr merkt man Druck und Konkurrenzkampf. Trotzdem sollte es natürlich zwischenmenschlich auch stimmen und Spaß machen. Letzterer kommt für mich aber bei professionellerem Umfeld und ambitionierter Einstellung der Spieler von allein. Zum Beispiel ist ein Spiel mit Schiedsrichtergespann oft besser oder die Mannschaftsleistung höher, wenn die Spieler nicht mitten in der Saison im Urlaub sind, sondern durchgehend gearbeitet werden kann.


Welchen Stellenwert gibst du Fußball in deinem Leben?

Fußball hat bei mir einen sehr hohen Stellenwert. Natürlich geht die Arbeit immer vor, wie es eben sein sollte, aber ansonsten ist mir der Sport sehr wichtig. Die Woche fällt einfach leichter, wenn wir sonntags gewonnen haben; meine Stimmung ist dann besser. Außerdem hab ich montags frei: sehr praktisch, wenn Montagmorgen alles weh tut. (lacht)


Nun zu dir als Person: Was ist dir außerhalb des Fußballuniversums wichtig?

Meine Familie ist mir sehr wichtig. Letztes Jahr habe ich geheiratet und kriege dankbarer Weise sehr viel Unterstützung von meiner Frau, was den Fußball angeht. Ansonsten trifft man sich mit Freunden... was man eben so macht in unserem Alter.


Laut FuPa-Statistik hast du keine Strafen. Stimmt das und bist du auch im 'wahren Leben' ein Saubermann?

Ja, definitiv. Ich finde es sehr wichtig, dass der Fußball sauber bleibt. Klar ist eine faire Härte - auch von meinem Gegenspieler - völligst in Ordnung, aber von Beleidigungen oder übertriebenen Aggressionen halte ich überhaupt nichts. Privat, denke ich, habe ich auch eine soziale Ader und bin eher ausgeglichen.


Wenn du die Chance hättest, würdest deinen Job gegen den des Fußballprofis wechseln?

Mit dreißig ist es natürlich unrealistisch, aber als ich jung war, gab es die Gedanken. Trotzdem bin ich dankbar den Schritt gemacht zu haben und mit meiner Physio-Ausbildung etwas 'richtiges' gelernt zu haben. Ich mag meinen Job und bin zurfrieden. Tauschen würde ich vermutlich auch nicht mehr, aber ich denke, dass man beides parallel verfolgen kann. Im Fußball bin und bleibe ich trotzdem ambitioniert.


Was sind dann deine Ziele für die Zukunft?

Wie eben erwähnt, möchte ich Arbeit und Fußball beides nicht missen und mich weiterhin entwickeln. Physiotherapie und Fußball lassen sich natürlich auch gut kombinieren. Zur Zeit ist mein größter Wunsch die Gesundheit, da ich auf Grund einer gebrochenen Hand weder arbeiten noch spielen kann. Zukünftig hoffe ich dementsprechend verletzungsfrei zu bleiben.


Danke für deine Zeit, Patrick!

Aufrufe: 026.4.2018, 13:00 Uhr
Isabel SteinkeAutor