SG B.W. Friedrichshain überwintert auf Aufstiegsplatz

Am vergangenen Samstag stand das letzte Pflichtspiel der Hinrunde auf dem Programm. Nach der Niederlage im letzten Heimspiel gegen Besiktas wollte man sich noch einmal vernünftig vom Dach der Metro, samt den treuen Fans, verabschieden. Das Spiel zum Nachlesen.

Zum Set-Up: aus den Boxen schallte 'Africa Unite' von Bob Marley, die Sonne schien und im Vorzimmer köchelte der Kinderpunsch (nur echt mit Orangen, Nelken und Zimtstangen, versteht sich). Das dann auf den bereits ausgelegten Trikots noch eine Nikolaus-Überraschung lag, schraubte die Vorfreude aufs Spiel in astronomische Höhen.

Blau-Weiß im 'Beast-Mode'

Gleich zu Beginn des Spiels wurde klar, über wen hier der Sieg gehen sollte. Blau-Weiß attackierte sofort und spielte schnell nach vorne. Blau-Gelb war sichtlich beeindruckt und sah sich fortan mit dem Verteidigen beschäftigt: gleich nach zwei Minuten kam Till zur ersten großen Gelegenheit. Die Gäste taten sich schwer und schlugen die Bälle meist nach vorn, wo der lange 11er spekulierte, wie es sonst die Börsianer tun.

Der Plan ging auf und Friedrichshain belohnte sich schnell. Nach einer gelungenen Kombination über links, tauchte Conny im Strafraum auf und marschierte zu Grundlinie. Der Rückpass fand Till, der den Ball kompromisslos aus 15 Metern in die Maschen drosch (4.). Angestachelt von der frühen Führung sah man sich im frühen Attackieren bestätigt und machte weiter Druck.

Die Folge trug der Gast im Namen: Blau-GELB, denn nach zwei klaren Fouls, die beide durchaus als Notbremse hätten gewertet werden können, war die Hälfte der Kette bereits verwarnt. Und damit nicht genug. Nach einer Ecke von Blau-Weiß wollte der Rechtsverteidiger für einen kurzen Moment mit der Hand zum Ball, aber zog diese im letzten Moment zurück. Der Schiri ahndete den Versuch und gab Strafstoß.

Fischers Fritze vergibt aus elf Metern

Fritz nahm sich den Ball und lief souverän an...und vergab auch souverän. Das gab Blau-Gelb die Hoffnung nicht aus dem Stadion geschossen zu werden, die kommenden fünf Minuten trauten sich die Gäste mehr und mehr aus der eigenen Hälfte. Nach einer kurzen Verschnaufpause erspielte sich Friedrichshain erneute Großchancen: erst scheiterte Till (vom Innenpfosten auf die Linie), dann vergab Conny am bereits geschlagenen Keeper.

Pause.

Nach der Pause ging es weiter in eine Richtung, Blau-Gelb fiel wenig ein und war lange nicht der Gegner, auf dem man sich eingestellt hatte. Doch die fehlende Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor zerrte an den Nerven der Gastgeber. Es wurde ruppiger und gleich zweimal kam es zum sogenannten "Ballon-Tanz-für-Erwachsene"...nur ohne Ballon und mit Rudelbildung.

(Quelle: Oststadtschule Mannheim, Fasching in der 2b)

Die Taktik der Gäste ging lange Zeit gut. Das Spiel zerstörend, auf einen Konter oder Standard hoffend hielten sie so lange das 0:1. Mirko wechselte und brachte Minh für Ruud. Minh, der nach seiner Geburtstags-Nacht fortan nur noch Maracuja-Minh genannt werden sollte, lief mit langer Chelsea-Hose und leicht verpeilt hinten rechts in die Abwehrreihe. Ein Highlight für jeden Saison-Rückblick.

Conny mit der Erlösung

Nach 62 Minuten und einem gefühlten Eckenverhältnis von 34:0 sprang der Ball vor die Füße von Conny. Dropkick, Tor, 2:0. Die Tribüne tanzte sich warm und sah die drei Punkte zum Greifen nahe. Blau-Weiß hatte weitere Chancen, aber brachte es wieder nicht zu stande, mehr Kapital daraus zu schlagen. Der Schiedsrichter, dessen Lauf-Radius über den des Mittelkreises nicht hinaus kam, machte in der 2. Halbzeit viele kleine Fehler. Viel früher hätte er kleine Fouls unterbinden oder gar mit Gelb ahnden müssen. Die Folge waren unschöne Schlussszenen, in denen sich beide Mannschaften nichts nahmen und der Schiri eine klare Tätlichkeit der Gäste übersah. Letztlich Wurscht.

Blau-Weiß Friedrichshain gewann das letzte Heimspiel souverän und vollkommen verdient, aber legt einen Wunschzettel nach mehr Toren unter den diesjährigen Weihnachtsbaum. Es gilt dennoch einmal folgendes festzuhalten: eine Mannschaft, die vor anderthalb Jahren noch in der Freizeitliga kickte und sich sukzessive entwickelte, neue gute Spieler hinzubekam und bekommen wird, steht als Aufsteiger nun auf einem erneutem Aufstiegsplatz.

Man ist sich der Momentaufnahme bewusst, doch kann mit diesem Kader und dem Zusammenhalt der Truppe auch diese Saison den Aufstieg anpeilen. Die verdiente Winterpause darf nun zur Regeneration genutzt werden, wir danken allen Fans für das zahlreiche Erscheinen im Jahr 2014 und wünschen uns, Euch alle auch nächstes Jahr wieder zu sehen. Bleibt allesamt gesund und immer sportlich fair, Eure Herren der SG Blau-Weiß Friedrichshain. Lasst krachen!

#forzafriedrichshain

Tore:

1:0 Till (4.,Linksschuss, Conny)

2:0 Conny (62., Rechtsschuss)

Einwechslung:

Minh für Ruud (51.)

Serdo für Ben (62.)

Reaktionen:

"Ich bin unglaublich stolz auf diese Truppe, ein Beispiel für Integration und Zusammenhalt... bla, bla, bla Politiksprech, bla, bla, bla.." (Bundeskanzlerin Angela Merkel ließ sich einen Besuch nicht nehmen)

"Super Hinrunde, Aufstiegsplatz, wow! Aber der Arm von Yves?!" (Carlos fand seinen Meister)