2024-04-25T08:06:26.759Z

Interview
F: Rene Wenzel
F: Rene Wenzel

Desenbergs Coach Dieter Olejak im Gespräch

Mannschaftssitzung bringt Erfolg

Verlinkte Inhalte

Der Coach der SG Blau-Weiß Desenberg lässt nichts unversucht um die Mannschaft wachzurütteln und für die prekäre Situation zu sensibilisieren.

Das Team hat zuletzt klare Niederlagen einstecken müssen. Wie ist die Stimmung innerhalb des Teams, nach den vielen negativen Ergebnissen?

Die sechs Spiele ohne Sieg hinterlassen natürlich Spuren. Damit es zu keinen größeren Streitereien innerhalb des Teams kommt habe ich in der letzten Zeit viele Gespräche gesucht. Des Weiteren haben ich nach dem Spiel gegen die SG Bühne/Körbecke eine Mannschaftssitzung einberufen. Ich habe dem Team deutlich gemacht, dass sich jeder an die eigene Nase fassen muss und es in dieser Situation gar nichts bringt, wenn wir aufeinander rumhacken. Zudem habe ich die schlechte Trainingsbeteiligung angesprochen und das wir uns nur gemeinsam aus der derzeitigen Lage befreien können. Ich denke, dass diese Sitzung eine Art reinigendes Gewitter war.

Vor der Saison meinten Sie ja schon, dass die Defensive zu dünn besetzt ist. Schon in den letzten Spielen mussten Sie oft improvisieren, weil viele Spieler verletzt sind u.a. auch Lars Fricke. Mit Dennis Vogel fällt nun der nächste Defensiv-Allrounder aus. Ist die Verletztenmisere der Hauptgrund für das schlechte Abschneiden?

Neben dem angesprochenen Verletzungen fehlen mir auch noch Thorsten Mogge, Pascal Assauer und Philipp Konietzny. Diese Spieler kann man nicht einfach ersetzen. Besonders trifft uns natürlich der Ausfall von Lars Fricke, er ist seit Jahren eine Persönlichkeit innerhalb des Vereins und somit nicht gleichwertig zu ersetzen. Neben der Personalsituation ist einer der Hauptgründe sicherlich die schlechte Vorbereitung und die mangelnde Trainingsbeteiligung. Ein weiterer Faktor ist aber auch, dass die meisten strittigen Aktionen gegen uns gepfiffen wurden. So haben wir den ein oder anderen Punkt verloren, aber daran lag es nicht primär.

Sie haben die Verletzungen bereits angesprochen, mit Dennis Vogel und Lars Fricke fallen zwei wichtige Stützen der Defensive länger aus. Ihre Defensive machte bisher einen löchrigen Eindruck, wird man sich in der Winterpause verstärken müssen?

Die Anzahl der Gegentreffer kann man nicht nur auf die Defensive schieben. Gegen Bühne beispielsweise waren wir schon im Mittelfeld immer mindestens einen Schritt zu langsam. Unsere Gegner mussten sich vorgekommen sein, wie auf einer leeren Autobahn. Sie konnten machen was sie wollten. Eine Halbzeit haben wir noch mitgehalten, nach dem 2:0 unmittelbar nach der Pause und der schweren Schulterverletzung von Dennis Vogel sind wir dann aber komplett auseinandergebrochen. Solche Dinge steckt eine Mannschaft nicht ohne weiteres Weg. Gegen Manrode haben wir einfach schlecht gespielt und zurecht verloren. Um dem Mangel an Defensivkräften entgegenzuwirken habe ich bereits Thorsten Mogge, der im Vorfeld drei Jahre kein Fußball gespielt hat, zum Abwehrspieler umfunktioniert. Leider hat sich auch dieser einen doppelten Bänderriss zugezogen und wird länger Ausfallen. Verstärkungen wäre natürlich hilfreich, aber wir stehen im Tabellenkeller der B-Liga da ist man natürlich nicht unbedingt für jeden Spieler attraktiv. Ich bin aber froh um jeden Spieler den ich habe. Aufgrund der vielen Ausfälle haben wir Mark Köster schon reaktiviert. Das ist eine starke Geste von ihm sich wieder dazu bereitzuerklären am Wochenende für den Verein zu spielen.

Die nächsten Spiele haben es in sich, es geht gegen Willebadessen, Scherfede, Niesen und Borgentreich. Droht das überwintern auf einem Abstiegsplatz?

Das sind natürlich alles starke Gegner, aber wir gehen immer mit dem Willen, einen Dreier einzufahren in ein Spiel. Im Fußball kann viel passieren und es gewinnt nicht immer der Favorit. Deshalb denke ich, dass wir auch gegen die genannten Gegner punkten können.

(Mit dieser Prognose sollte Dieter Olejak zunächst einmal Recht behalten, gegen den TuS Willebadessen erkämpfte die SG ein Remis.)

Vor der Saison hatten Sie den 7. Platz angepeilt am Ende der Saison muss man froh sein, wenn man die Klasse hält oder?

Das erreichen des siebten Platzes ist utopisch, wenn wir alle man an Bord hätten wäre das aber nicht unrealistisch gewesen. So aber muss ich diese Aussage von mir ins Land der Fabeln verweisen. Wenn wir am Ende der Saison den Klassenerhalt sichern, dann ist das gut. Je früher wir ihn eintüten, desto besser.

Aufrufe: 020.9.2017, 08:30 Uhr
Alexander BendfeldAutor