2024-05-02T16:12:49.858Z

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Bei der SG Argental lief es in der Hinrunde der Bezirksliga alles andere als rund. In 18 Spielen musste die Sportgemeinschaft 14 Niederlagen und 69 Gegentore hinnehmen. ArchivFoto: Alexander Hoth
Bei der SG Argental lief es in der Hinrunde der Bezirksliga alles andere als rund. In 18 Spielen musste die Sportgemeinschaft 14 Niederlagen und 69 Gegentore hinnehmen. ArchivFoto: Alexander Hoth
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Gegen das Ende eines Kapitels

Obwohl die SG Argental abgeschlagen am Tabellenende der Bezirksliga liegt, sind die Verantwortlichen optimistisch, doch noch die Wende zu schaffen. Die Hoffnungen ruhen auf Bruno Müller.

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Tettnang / sz - Zumindest den Humor haben sie beim Bezirksliga-Schlusslicht SG Argental noch nicht verloren. Bei der Weihnachtsfeier der Fußballabteilung vor zwei Wochen unterhielt die Aktivenmannschaft die anwesenden Mitglieder mit einem einstudierten Sketch. Der Name des Rollenspiels: "Die Vorstandssitzung". Was genau das Stück zum Inhalt hatte, ist dem Bericht auf der Homepage der Sportgemeinschaft nicht zu entnehmen. Nicht unwahrscheinlich aber, dass es auch um den Trainerposten ging. Schließlich spielte dieser eine große Rolle in der Hinrunde beim Fußball-Bezirksligisten.

Nachdem Trainer Peter Riedlinger nach einer Knie-Operation länger ausfiel als ursprünglich geplant sprangen vorerst der Teammanager Martin König und Sebastian Rosczyk ein. Als klar war, dass Riedlinger nicht zurückkommen werden wird, verpflichtete die SG Argental kurzerhand Bruno Müller, der erst zwei Wochen zuvor beim Ligakonkurrenten FC Leutkirch hingeschmissen hatte. "Das mit den Interimstrainern wäre nicht länger gegangen. Sie haben es nur aus Gefallen dem Verein gegenüber kurzfristig übernommen", sagt Abteilungsleiter Thomas König, der sich freut, dass Bruno Müller, der voerst nur bis zur Winterpause zugesagt hatte, die SGA auch im kommenden Jahr trainieren wird: "Wir sind in der letzten Woche zusammengesessen und haben beschlossen, dass Bruno auch in der Rückrunde Trainer bleiben wird", sagt König, der Müller noch aus dessen Zeiten als Trainer des benachbarten A-Ligisten TSV Neukirch kennt und seine Verpflichtung als "Glücksgriff" bezeichnet: "Das passt einfach zusammen."

Müller kennt die Fußball-Bezirksliga aus den vergangenen Monaten, da er zuletzt knapp eineinhalb Jahre für den FC Leutkirch tätig war. Mit diesem spielte er ein Jahr lang in der Landesliga und blieb auch nach dem Abstieg. Nun geht es also mit der SG Argental gegen den Abstieg in der Bezirksliga – und da hat die Sportgemeinschaft trotz gerade einmal acht Punkten aus 18 Spielen und bereits 16 Zählern Rückstand auf das rettende Ufer noch nicht aufgegeben. "Wir wissen, dass es brutal schwer wird", sagt Abteilungsleiter König. "Aber es gibt Hoffnung, wenn so ein erfahrener Trainer noch an den Klassenerhalt glaubt."

Hoffnung macht auch, dass sich die vier Langzeitverletzten Matthias Joos, Fabian Wellhäuser, Manuel Sauter und Florian Hirscher sich mittlerweile im Aufbautraining befinden. "Wir sind guter Dinge, dass sie zum Rückrundenauftakt wieder dabei sind." Bislang hat die SGA nämlich auch wegen eines zu kleinen Kaders große Probleme gehabt, sagt König. "In einer so großen Liga hast du dann keine Chance." Zwar habe man im Sommer versucht, den ein oder anderen Spieler nach Laimnau zu locken, habe aber kaum Erfolg gehabt. Nur Kai Helm, der vom SV Achberg kam, hat sich im Kader der Argentaler festgespielt. Von den drei A-Jugendlichen, die vor der Saison zu den Aktiven stießen, kommt nur Maximilian Schellhaase regelmäßig zum Einsatz, "die anderen beiden sind auf Weltreise", sagt König.

Dennoch will die Sportgemeinschaft auch im Winter nicht aktiv werden. "In unserer Situation und weil wir nichts zahlen, ist es ganz schwer, neue Spieler zu bekommen." So muss Trainer Bruno Müller also mit dem aktuellen Kader die Wende schaffen. Thomas König ist davon überzeugt, dass dies gelingen kann. Wichtig wird sein, dass die SG Argental gut in die Rückrunde startet – "dann können wir vielleicht noch eine Aufholjagd starten".

Zumindest vom Kopf her sei man noch immer voll auf die Bezirksliga fokussiert. "Bei der Planung ändert sich bei uns nichts, ob wir nun Bezirksliga oder Kreisliga spielen." Da man den Spielern kein Geld zahle und die Stimmung in der Mannschaft trotz Negativlauf immer noch "überragend" sei, rechnet König damit, dass ein Großteil der Spieler auch bei einem Abstieg bei der SG bleiben wird. Und Müller? "So weit haben wir noch nicht geplant. Wir setzen uns im Frühjahr zusammen und besprechen, wie es weitergeht."

Im besten Fall in der Bezirksliga. "Als wir vor zehn Jahren aufgestiegen sind, hätte auch niemand gedacht, dass wir so lange in der Bezirksliga bleiben", sagt König. "Natürlich wäre es schade, wenn dieses Kapitel nun beendet wird. Aber wir haben schon öfters bewiesen, dass wir hinten raus nochmal aufholen können."

Aufrufe: 017.12.2019, 18:20 Uhr
Schwäbische Zeitung / Martin DeckAutor