2024-05-15T11:26:56.817Z

Allgemeines
"Zu verlieren haben wir nichts mehr": Der in der Vorrunde glücklose VfL Munderkingen (Britta Klein, rechts) hofft in der Rückrunde auf eine bessere Ausbeute. (SZ-Foto: no)
"Zu verlieren haben wir nichts mehr": Der in der Vorrunde glücklose VfL Munderkingen (Britta Klein, rechts) hofft in der Rückrunde auf eine bessere Ausbeute. (SZ-Foto: no)

Nur beim Neuling herrscht Zufriedenheit

Landesliga Frauen: SG Altheim, SV Granheim und VfL Munderkingen zwischen Vor- und Rückrunde

Ehingen - Die Fußballerinnen der SG Altheim, SV Granheim und VfL Munderkingen stecken nach Abschluss der Hallenrunde nun ganz in der Vorbereitung auf die Landesliga-Rückrunde, die Mitte März beginnt. Die SZ wirft einen Blick auf das Abschneiden der drei Vereine in der Vorrunde und die Situation wenige Wochen vor dem Start nach der Winterpause. Während Neuling Altheim im vorderen Drittel platziert ist, stecken Granheim und Munderkingen im Abstiegskampf - wobei die Chancen für den SVG, in der Liga zu bleiben, deutlich höher sind als die des VfL.

SG Altheim (4. Platz/20 Punkte)

Der Landesliga-Neuling ging auf Platz vier in die Winterpause, mit nur zwei Punkten weniger als der Tabellenzweite Lindau. Doch die mit Platz zwei verbundenen Aufstiegsspiele zur Verbandsliga sind für SGA-Trainer Gerhard Kottmann kein Thema. "Da machen wir uns keine Illusionen und Gedanken", so Kottmann, der eher davon spricht, dass man sich mit 22 Punkten ein gutes Polster auf die Teams im unteren Tabellendrittel geschaffen hat. Denn: Für den Trainer und sein Team zählt weiter nur der Verbleib in der Landesliga. "Man darf nicht meinen, man sei auf der sicheren Seite", sagt Kottmann und verweist auf die Zahl der Absteiger in die Regionenliga. Drei Teams müssen direkt runter, der Viertletzte bestreitet die Relegation - wobei dies auch davon abhängt, wie viele Teams aus der Verbandsliga in die Staffel II der Landesliga kommen werden. Möglicherweise gebe es auch vier Direktabsteiger.

Kottmanns Vorsicht hängt damit zusammen, dass mit Isabell Kammerer in der Rückrunde eine Leistungsträgerin fehlen wird; die Medizinstudentin widmet sich ihrer Doktorarbeit. Die Innenverteidigerin habe "von hinten heraus Stabilität" gegeben, auch dank ihrer "Erfahrung und Ausstrahlung", so der Trainer. Sandra Kottmann und Annika Bollmann sollen die Rolle übernehmen. Eine Alternative für die Defensive wäre auch Felicia Rimmele, die studienbedingt aber noch im Ausland und erst in einigen Wochen zurückerwartet wird. Noch nicht spielberechtigt ist Offensivspielerin Sarah Ackermann, die in der Winterpause vom VfL Munderkingen kam (Kottmann: "Sie könnte zum Saisonende hin noch wichtig werden"). Im Angriff steht dem Trainer Jana Niemitz nicht mehr zur Verfügung, die sich im letzten Spiel vor der Winterpause gegen Uttenweiler am Knie verletzt hat.

Angesichts der Ausfälle "bin ich froh, dass wir schon mehr als 20 Punkte haben", sagt Gerhard Kottmann, der mit dem ersten Halbjahr Landesliga zufrieden ist. "Ich wusste, dass wir ein gutes Team haben, aber die Liga war schwer einzuschätzen." Dass sich der Neuling rasch an die neue Umgebung gewöhnt, dafür spricht die Halbzeitbilanz mit 20 Punkten aus zehn Spielen. "Was mich besonders freut, ist, dass wir extrem wenig Gegentore kassiert haben. In der Regionenliga waren es fast mehr", so Kottmann. Dies liegt an der etwas defensiveren Spielweise und an der vor der Saison gekommenen Torhüterin Eva Turiello ("ein Glücksgriff"). Was seinem Team noch fehlt, ist die Kaltschnäuzigkeit im gegnerischen Strafraum. "Chancen spielen wir heraus, vergeben aber zu viele."

Testspiele: SV Reinstetten - SGA 1:2, SGA - SV Burgrieden (9. März, 14 Uhr), SG Dettingen - SGA (10. März, 12.45 Uhr, Kunstrasen Gollenäcker).

SV Granheim (9. Platz/10 Punkte)

Nach dem Abstieg aus der Verbandsliga (in der Relegation) hatte sich Granheim einen besseren Neustart in der Landesliga erhofft. Doch der SVG kam anfangs nicht richtig in Tritt, verlor das erste Punktspiel gegen Eglofs und verbuchte erst am fünften Spieltag beim FV Bad Saulgau den ersten Sieg. Nur zwei weitere Siege folgten in der Vorrunde, die Granheim auf dem Relegationsplatz zur Regionenliga abschloss. "Es lief nicht so, wie wir uns das vorgestellt hatten", sagt Abteilungsleiter Reinhold Oßwald. "Wir sind nicht in die Runde gegangen, um Meister zu werden. Das war kein Thema." Doch in der Tabelle so weit hinten zu stehen und um den Verbleib in der Liga fürchten zu müssen, das kommt unerwartet. "Damit sind wir nicht zufrieden."

Dass das erfahrene Team hinter den Erwartungen zurückblieb, hat aus Sicht von Oßwald mit dem Verletzungspech zu tun. Torhüterin Silvia Bäuerle fiel zeitweise aus, auch Mittelfeldspielerin Jana Füller war "relativ lange" nicht einsatzbereit. Zudem fehlten Alisa Griesinger (verletzt) und Franziska Uhl (Auslandsaufenthalt) in einigen Spielen, eine Schwächung der Offensive. "Im Abschluss hatten wir Probleme", sagt der Abteilungsleiter. Teilweise brachte sich das Team von Trainer Steffen Kemedinger aufgrund mangelnder Chancenverwertung um Punkte, am sechsten Spieltag gegen den SV Sulmetingen waren es Sorglosigkeiten in der Defensive. Eine 2:0-Führung gab der SVG kurz vor der Pause mit drei Gegentoren in sechs Minuten her, am Ende hieß es 4:5. Oßwald: "Wir haben das eine und andere Spiel unglücklich verloren."

"Wir müssen schauen, dass wir in der Rückrunde besser in Tritt kommen und möglichst schnell den Relegationsplatz verlassen", so Reinhold Oßwald. Damit anfangen will man im ersten Spiel nach der Winterpause gegen den Tabellensiebten Eglofs, der nur fünf Punkte mehr hat. Ein Sieg zum Auftakt wäre für Granheim auch insofern wichtig, weil nach Eglofs die Gegner Lindau und Berneck/Zwerenberg heißen - Tabellenzweiter und der Spitzenreiter der Liga.

Doch auch gegen die Top-Teams ist für die erfahrene Granheimer Mannschaft etwas drin. Die personellen Voraussetzungen für einen guten Start und eine erfolgreiche Rückrunde sind jedenfalls gegeben. "Alle sind an Bord." Im ersten Testspiel war der SVG, nach längerer Anlaufphase, vor dem gegnerischen Tor kaltschnäuzig. Mit 6:0 wurde Burgrieden bezwungen (alle Treffer fielen in der zweiten Halbzeit) und auch in den weiteren Vorbereitungsspielen wiederum gegen Regionenligisten gab es Siege. Ein weiterer Test steht noch an, erneut gegen einen Regionenligisten: den von der früheren SVG-Trainerin Edith Grab betreuten SV Alberweiler II.

Testspiele: SVG - SV Burgrieden 6:0, SVG - SV Lautertal 3:1, SVG - SGM Albeck/Ballendorf 3:0, SVG - SV Alberweiler II (9. März, 15.30 Uhr, Kunstrasen am Wenzelstein).

VfL Munderkingen (12./1)

Dass die Saison nicht einfach werden würde, davon war man beim VfL Munderkingen schon im Sommer ausgegangen - schließlich hatten wichtige Spielerinnen wie Angreiferin Valentina Miele (SV Alberweiler) und Torhüterin Eva Turriello (SG Altheim) den Verein verlassen, andere Leistungsträgerinnen fielen verletzt aus. Dass die Vorrunde aber derart missglückt, hatten die Verantwortlichen nicht erwartet. "Wir haben uns das anders vorgestellt", sagt Andreas Schellinger, der zusammen mit Manuel Saile das Munderkinger Team trainiert.

Schon in den Vorbereitungsspielen vor der Saison hatte sich offenbart, woran es beim VfL in erster Linie hapert: Dem Team fehlt es vor allem an Durchschlagskraft im Angriff. Dies zeigte sich dann auch in der Vorrunde der aktuellen Landesliga-Saison, in der Munderkingen nur ein Treffer gelang - beim 1:2 Anfang Oktober gegen den SV Eglofs. Seither ist der VfL ohne Torerfolg. "Uns fehlt nach dem Abgang von Valentina Miele ganz klar eine Torjägerin", sagt Schellinger.

Dabei hatte der VfL in vielen Spielen der Vorrunde ganz gut mitgehalten, war dennoch mit einer Ausnahme (beim 0:0 gegen den FV Bad Saulgau) stets als Verlierer vom Platz gegangen. "Wir kriegen schon unsere Chancen, aber wir machen halt das Tor nicht", so Schellinger. Weil neun der bisher zehn Spiele verloren gingen, liegt Munderkingen zur Mitte der Saison auf dem letzten Platz, mit neun Punkten Rückstand zu Granheim auf dem Relegationsplatz und mit zwölf auf Uttenweiler auf dem ersten Nichtabstiegsplatz. Dass es schwer wird für den VfL Munderkingen, den Abstieg in die Regionenliga noch abzuwenden, ist Schellinger bewusst. "Auch die Rückrunde wird nicht einfach", sagt der Trainer. "Aber alles Jammern hilft nichts, wir müssen das Beste aus der Situation machen."

Die personellen Voraussetzungen für die zweite Saisonhälfte haben sich nicht gebessert. Sarah Ackermann wechselte in der Winterpause zum Ligakonkurrenten Altheim, auf Annika Schrode (berufsbedingt) wird man wohl eine Zeitlang ebenfalls verzichten müssen. Ein Nachteil für den VfL, denn: "Wir haben ohnehin nicht den größten Kader", sagt Schellinger. Externe Zugänge gibt es nicht, die Lücken werden aus den eigenen Reihen geschlossen. Um weitere Ausfälle durch Verletzungen zu vermeiden, verzichtete der VfL Munderkingen auf Hallenturniere. "Die Mädels sollten auch mal eine richtige Pause machen." Auch ein Testspiel ist bis zum ersten Punktspiel am 17. März in Altheim nicht geplant, etliche Spielerinnen aus dem Landesliga-Kader kamen zuletzt in einer Partie der "Zweiten" gegen Bellamont (0:2) zum Einsatz. Eine weitere Partie gegen den Regionenligisten Lautertal ist für die SGM Munderkingen II/Unterstadion noch anberaumt (am 13. März), ehe wenige Tage danach die Landesliga-Runde weitergeht. Trotz aller Probleme hofft man beim VfL auf mehr Erfolg und Ertrag als in der Vorrunde. Denn eines ist für Schellinger klar: "Zu verlieren haben wir nichts mehr."

Aufrufe: 028.2.2019, 19:51 Uhr
Andreas WagnerAutor