2024-05-14T11:23:26.213Z

Ligavorschau
JOACHIM OLIVEIRA (FOTO: SZ-Archiv)
JOACHIM OLIVEIRA (FOTO: SZ-Archiv)

Das schwierige zweite Jahr

Bezirksliga: SG Altheim hat eine Saison mit Höhen und Tiefen hinter sich

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Altheim - Mit dem Derby gegen die TSG Rottenacker geht für die SG Altheim die zweite Saison nach dem Aufstieg in der Fußball-Bezirksliga zu Ende. Im Vorjahr schlossen die Altheimer die Runde auf Rang sieben ab und danach sieht es auch vor dem letzten Spieltag der laufenden Spielzeit aus. Doch hinter der Mannschaft von Joachim Oliveira, der sich am Samstag, 8. Juni, gegen Rottenacker von der SGA verabschiedet, liegt eine schwierige Saison.

Im zweiten Jahr in einer neuen Liga sei die Euphorie schon etwas raus, sagt Trainer Oliveira. „Und der Überraschungeffekt ist weg. Man werde von der Konkurrenz anders wahrgenommen, „aber auch man selbst nimmt die Liga anders wahr“, so Oliveira. „Als Neuling hat man jedes Wochenende ein Endspiel, aber wenn man die Liga kennt, geht man mit einer größeren Routine rein, gibt vielleicht nur 80, 90 Prozent - und dann verliert man das Spiel.“

Altheim kam zu Saisonbeginn schwer in Tritt. Nach dem 1:1 im ersten Spiel gegen Hohentengen folgte eine 0:2-Niederlage beim FV Bad Schussenried und dann ein hart erkämpfter 4:3-Sieg zu Hause gegen Laiz. Es sollte für einige Wochen der einzige Sieg für die SGA bleiben, acht Spiele blieben die Altheimer ohne Sieg, rutschten in der Tabelle tiefer und in die Abstiegszone. „Anfangs haben wir gegen schlagbare Gegner wie Hohentengen nicht gewonnen, weil wir nicht besonders gut gespielt hatten und vielleicht auch das letzte Engagement gefehlt hatte“, erinnert sich Oliveira.

Überzeugender waren die Leistungen gegen „drei, vier recht starke Gegner“ wie Bad Schussenried (0:2), die TSG Ehingen (0:3) oder Neufra (0:1), doch blieben Erfolge auch in diesen Spielen aus. Im Herbst erfolgte der Umschwung - erst gab es drei Unentschieden, dann teils deutliche Siege gegen Konkurrenten im Abstiegskampf wie Krauchenwies/Hausen (5:1), Rottenacker (6:1) und Blönried/Ebersbach (4:2). Die letzte Begegnung vor der Winterpause Anfang Dezember gegen Ehingen ging zwar verloren (1:3), doch war Altheim als Tabellenelfter mit sechs Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz schon in einer deutlich besseren Situation als noch einige Wochen zuvor. „Für uns war klar: Wir hatten uns selbst da reingebracht, also mussten wir uns selbst wieder rausspielen“, so der Trainer.

Damit waren die Schwierigkeiten nicht überstanden. Von den ersten sieben Spielen nach der Winterpause gewann die SGA nur eines (5:4 gegen Altshausen), gegen Hohentengen und Laiz kam man nicht über ein Unentschieden hinaus, gegen Bad Schussenried (0:5), Riedlingen (0:5) und Blönried/Ebersbach (0:3) gab es deutliche Niederlagen. In einigen Spielen musste Altheim auf Kapitän Peter Leicht verzichten. „Er stabilisiert die Defensive und ohne ihn waren wir anfällig“, sagt Oliveira.

Die Rückschläge nagten am Selbstvertrauen und gipfelten Mitte April beim 0:7 im Pokal-Viertelfinale zu Hause gegen Hundersingen und wenige Tage später beim 0:3 im Liga-Nachholspiel bei Blönried/Ebersbach. „Rückblickend muss man sagen, dass das Pokalspiel der Hallo-Wach-Effekt war. Wir haben gesagt: Wir müssen uns wehren, sonst wird uns jede Mannschaft abschießen.“ Die Altheimer hakten das Zurückliegende ab, schauten nur noch nach vorn und setzten sich ein Ziel: „Wir hatten damals noch acht Spiele vor uns und wollten auf 35 Punkte kommen“, so der Trainer. 22 hatte man zu diesem Zeitpunkt, lag damit nur knapp vor dem Relegationsplatz. Schon fünf Spiele später, aus denen Altheim 13 von 15 möglichen Punkten holte, war die angepeilte Marke erreicht und eine Woche nach der unnötigen Niederlage gegen Uttenweiler (2:3 nach 2:0-Führung) stockte die SGA mit dem Sieg in Krauchenwies ihr Punktekonto noch auf 38 auf. Sollte die Mannschaft zum Abschluss gegen Rottenacker gewinnen, wäre die Ausbeute der vergangenen Saison fast erreicht (damals holte man 42 Punkte) und die jetzige Platzierung zumindest gehalten. „Wir wollen Platz sieben verteidigen“, sagt Oliveira.

Ein Sieg wäre für ihn, dessen Abschied nach vier Jahren Altheim schon seit einiger Zeit feststeht, der perfekte Schlusspunkt eines nicht einfachen Jahres. „Die Saison war für mich sehr emotional und kraftraubend“, sagt Joachim Oliveira. „Die Saison hat unheimlich viel Energie gekostet - durch den Druck, gewinnen zu müssen, den wir immer wieder hatten, und dadurch, die Jungs immer wieder aufzubauen, wenn man nicht gewonnen hatte. Das alles zehrt.“

Ob Oliveira, dem in Altheim als Trainer Martin Blankenhorn (derzeit SV Haisterkirch, früher Olympia Laupheim II, SSG Ulm, SV Lonsee, SSV Ulm 1846 II) nachfolgt, eine Pause einlegt oder sich ein neues Engagement gleich anschließt, ließ er offen - aber dass er auch nächste Saison bei einem Verein an der Seitenlinie steht, ist nicht ausgeschlossen. „Wenn etwas Interessantes kommt ...“

Erst wird die laufende Saison und die Zeit in Altheim abgeschlossen - geht es nach Joachim Oliveira, dann mit einem Erfolg und vielen Toren gegen Rottenacker. „Ich wünsche mir ein wunderbares Derby, am liebsten einen 5:4-Sieg. Es geht für beide Mannschaften um nicht mehr viel, deshalb sollen beide Spaß haben.“

Aufrufe: 08.6.2019, 07:15 Uhr
awAutor