2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Endlich wieder am Ball: Patrick Lukesch. 	Foto: Luca Raab
Endlich wieder am Ball: Patrick Lukesch. Foto: Luca Raab

Nach fast 13 Monaten Pause: Patrick Lukesch ist wieder da

KOL GIESSEN SÜD: +++ Innenverteidiger der SGAES bestritt sein erstes Spiel nach schwerer Knie-Verletzung +++

Alsfeld. Es war genau 15.20 Uhr am Sonntag, da endete für Patrick Lukesch eine fast 13-monatige Leidenszeit. Der Leistungsträger des Fußball-Kreisoberligisten SG Altenburg/Eudorf/Schwabenrod hatte sich am 2. September 2018 beim Ligaspiel bei Obbornhofen/Bellersheim schwer am Knie verletzt, konnte seitdem nicht mehr spielen. Am Sonntag, im Spitzenspiel der SGAES gegen die TSG Wieseck, feierte der 23-Jährige sein Comeback. Es dauerte länger als ursprünglich geplant, denn eigentlich sollte der Innenverteidiger erst in der Schlussphase seine ersten Gehversuche wagen. Doch aufgrund der Verletzung von Maxi Seipp wurde Lukesch schon nach 13 Minuten eingewechselt. Wie es ihm nach so langer Pause erging, war eines der Themen, über das er im Gespräch mit dieser Zeitung Auskunft gab.

Erstes Spiel nach fast 13-monatiger Verletzungspause: Wie geht es Ihnen einen Tag danach und vor allem: Was macht das lädierte Knie?

Patrick Lukesch: Mir geht es soweit gut, auch mit dem Knie habe ich keine Probleme.

Wie ist es Ihnen im Spiel ergangen?

Auch da war alles gut, nur am Ende ist bei mir mit der Luft etwas eng geworden. Ich sollte ja eigentlich nur 20 Minuten spielen, aber da sich Maxi Seipp früh verletzt hatte, sind es dann doch mehr als 75 Minuten geworden.

Es sind ja fast genau 13 Monate her, als Sie sich so schwer verletzt haben. Schildern Sie doch einmal die Situation, in der es dazu gekommen ist.

Mein Gegenspieler ist auf mich zugelaufen, ist aus dem Tritt geraten und genau auf mich gefallen. Dabei habe ich mir das Knie verdreht und das vordere Kreuzband und das Innenband gerissen.

Hatten Sie gleich gemerkt, dass es etwas Schwerwiegenderes ist?

Im ersten Moment wollte ich weiterspielen, wollte es noch einmal versuchen. Aber dann habe ich schnell gemerkt, dass ich mein Knie nicht mehr beugen konnte und dann kamen auch die Schmerzen. Da war klar, dass etwas kaputt war. Ich bin aber noch nicht gleich ins Krankenhaus, hatte gehofft, dass es am nächsten Tag vielleicht besser wäre. Aber dann bin ich schon mit starken Schmerzen aufgewacht und musste zum Arzt. Da war dann auch gleich die erste Diagnose, dass wohl das Kreuzband gerissen und womöglich etwas mit dem Meniskus ist. Bei einer späteren MRT-Untersuchung kam dann die genaue Diagnose: vorderes Kreuzband und Innenband gerissen.

Und dann folgte die Operation?

Das hat dann noch etwas gedauert, da zum einen erst das Innenband wieder zusammenwachsen sollte und ich zum anderen auch noch Prüfungen hatte. Daher hat sich das alles etwas verzögert.

Wie hat sich das angefühlt, der Mannschaft nicht mehr helfen zu können?

Das war schon ein blödes Gefühl.

Seit wann trainieren Sie wieder und wann zeichnete sich ab, dass Sie jetzt wieder einsatzbereit sind?

Seit drei Monaten bin ich wieder im Training und das ist toll, dass man wieder richtig bei den Jungs dabei ist. Der Trainer hat mich dann gefragt, ob alles okay ist und hat signalisiert, dass er am Sonntag so 20 Minuten mit mir plant. Als sich Maxi Seipp dann aber in der Anfangsphase verletzte, hat er mich gefragt, wie es aussieht – und dann bin ich rein.

Waren Sie angesichts der langen Pause nervöser als sonst?

Aufgeregt war ich nicht, das war eher Vorfreude, dass ich wieder dabei bin.

Und wie geht der Kopf beim Comeback nach so einer schweren Verletzung damit um?

Anfangs habe ich mich schon etwas unsicher gefühlt. Aber dann habe ich gemerkt, dass es funktioniert, wenn ich zum Ball gehe. Aber klar, wenn man Zeit zum Überlegen hat, ist das noch im Hinterkopf drin.

Wie haben Sie das Spiel gegen Wieseck gesehen?

Wieseck war echt gut, vor allem der Jean-Claude Günther. Wir haben versucht, immer mit zwei Mann bei ihm zu sein, aber er hatte trotzdem zu viel Platz und hat dann ja auch die zwei Tore gemacht.

Was ist in dieser Saison für die SGAES drin?

Wir wollen einfach eine gute Runde spielen. Bei uns hat sich personell ja doch einiges getan und da müssen wir uns immer noch einspielen, zumal ja zu Saisonbeginn viele verletzt gefehlt haben. Ein Platz unter den Top-Fünf wäre aber schon gut.



Aufrufe: 030.9.2019, 20:00 Uhr
Volker Lehr (Oberhessische Zeitung)Autor