2024-04-19T07:32:36.736Z

Ligabericht
Kampf um den Ball zwischen dem Großen-Lindener Mark Jarzinka (vorne) und Christoph Dietrich von der TSG Leihgestern. Am Ende des Derby-Kampfs in Linden hat der TSV mit 3:2 das bessere Ende für sich. 	Foto: Bär
Kampf um den Ball zwischen dem Großen-Lindener Mark Jarzinka (vorne) und Christoph Dietrich von der TSG Leihgestern. Am Ende des Derby-Kampfs in Linden hat der TSV mit 3:2 das bessere Ende für sich. Foto: Bär

Großen-Linden holt Derbysieg

KOL GIESSEN SÜD: +++ 3:2 bei TSG Leihgestern +++ SG Birklar trotz 4:1-Vorsprung kein Sieger +++ Nullnummer in Langgöns +++

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GIESSEN (wau). Spektakuläre und eher maue Spiele – Unterschiedliches wurde geboten zum Auftakt der neuen Kreisoberliga-Saison im heimischen Fußball. 400 Zuschauer beim Derby Aufsteiger gegen Absteiger in Gemünden, ein verrücktes Spiel in Birklar und auch einige „typische“ Saison-Eröffnungsspiele, in denen man noch nicht so recht erkennen konnte, in welche Richtung die Reise gehen wird. Beim Sieg in Leihgestern sah man schon, dass Großen-Linden zu den Favoriten gehört. Anderes wird sich in den nächsten Wochen und Monaten herauskristallisieren.

FSG Lollar/Staufenberg – SG Obbornhofen/Bellersheim 0:0: Ein Spiel ohne Höhepunkte bekamen die Zuschauer in Lollar geboten. In der ersten Halbzeit zeigte die junge Heimmannschaft sich zwar feldüberlegen, Torchancen sprangen aber nicht heraus. Munterer wurde es in Durchgang zwei, in der zuerst die Gäste drei Chancen für sich verbuchten. In der Schlussphase hätte es dann doch noch einen Siegtreffer geben können. So legte in der 70. Minute Yumusak schön für Jan Philipp Lynker auf, der den Pfosten traf – den Nachschuss konnte Christoph Sima nicht verwerten. Danach gab es noch eine Großchance für die Gäste – ein Treffer fiel nicht mehr und man trennte sich leistungsgerecht mit einem Remis.

TSG Leihgestern – TSV Großen-Linden 2:3 (1:2): „Die beiden Gegentore kurz vor und nach der Halbzeit kosteten uns ein besseres Ergebnis“, sagte TSG-Sprecher Thorsten Braun. Im Derby brachte Sven Döring den Gast bereits nach drei Minuten durch einen Freistoß aus 20 Metern in Führung. Das wollte Claudius Weber nicht auf sich sitzen lassen und glich ebenfalls durch Freistoß in der 32. Minute aus. Dann die besagten schlechten zwei Minuten der Leihgesterner, in der sie nach einem Freistoß einen Kopfballtreffer von Maximilian Dörfler hinnehmen mussten (45.) und kurz nach der Pause Tobias Kloos einen an ihm selbst verschuldeten Foulelfmeter verwandelte. Danach drückten die ambitionierten Großen-Lindener auf das vierte Tor, doch Happel und Dörfler vergaben. So kam es wie so oft – es wurde noch mal eng, denn in der 69. Minute passte Niklas Port scharf vor das Tor und Max Schöber unterlief ein Eigentor. Jetzt nahm die Hektik zu – acht gelbe Karten wurden insgesamt verteilt, und das Spiel wogte hin und her. Hätte Webers Kopfball in der 89. Minute noch zum Erfolg geführt, wäre der dann doch etwas schmeichelhafte Punktgewinn perfekt gewesen. So siegte der Favorit knapp, aber verdient.

FC Tuba Pohlheim – SG Kesselbach/ Odenhausen/Allertshausen 2:2 (1:0): Tuba-Sprecher Garbis Bargello zeigte sich etwas enttäuscht vom Spiel, hatte er doch im Spiel der beiden eher oben in der Tabelle erwarteten Mannschaften mehr Spielfluss und Torchancen erwartet. So fielen alle vier Tore durch Standards. In der 43. Minute verwandelte Tanar Keles einen an Malke Abrohom verursachten Foulelfmeter. In der 63. Minute dann der Ausgleich durch Evgenij Priebe per Kopf nach Eckball.

Die erneute Führung für Tuba fiel durch einen Freistoß von Markos Aydin (76.). Den Ausgleich zum 2:2-Endstand – natürlich durch einen Standard – gelang Dennis Feldbusch per Kopf erneut nach einer Ecke in der 83. Minute. So fand das Spiel „ein gerechtes Ende“, wie der Zaungast, Ex-Trainer Nico Semlitsch befand.

SG Birklar – SG Treis/Allendorf 4:4 (2:1): Ein Spielverlauf, den man auch nicht jeden Tag zu sehen bekommt, erlebten die Zuschauer in Birklar. Vor allem der Ausgleich für die Gäste kurz vor Abpfiff sorgte für Diskussionsstoff, hatte doch der Schiedsrichter für viele Beobachter unverständlicherweise auf Freistoß im 16er der Birklarer entschieden. Dieser führte dann durch Jan Nachtigall zum 4:4-Endstand.

Allerdings hatten sich die Birklarer das Remis auch selbst zuzuschreiben, führten sie doch bis zur 75. Minute mit 4:1.

In der ersten Halbzeit eröffnete Florian Konradi den Torreigen durch einen Foulelfmeter (30.). Den Ausgleich erzielte Jan Nachtigall (20.) durch einen Fernschuss. Nach der erneuten Führung durch Mario Kastls schönen Drehschuss in der 40. Minute meinte dieser, danach einen Gegenspieler beleidigen zu müssen, was ihm die Rote Karte einbrachte. Doch auch in Unterzahl lief es für Birklar wie geschmiert. Folge waren das 3:1 erneut durch Konradi (56.) nach Flanke von Vogler und das 4:1 in der 65. Minute – Torschütze Alex Müller. Ein taktisches Foul bescherte in der 71. Minute Marco Gruber seine zweite gelbe Karte, sprich Gelb/Rot. In doppelter personeller Überlegenheit warf nun der Gast noch einmal alles rein, was er hatte, und kam durch Nachtigall (75.), Sascha Wagner (76.) und den bereits erwähnten späten Ausgleich durch Nachtigall (90.) noch zum Punktgewinn.

SG Altenburg/Eudorf/Schwabenrod – SG Trohe/Alten-Buseck 4:1 (0:1): „Das Spiel gegen so einen starken Gegner sollte uns als Standortbestimmung gelten“, meinte der Sprecher der Heimmannschaft, Michael Lotz. Umso erfreulicher war dann der Ausgang der Partie, gerade wenn man bedenkt, dass die Gäste noch zur Halbzeit führten. Christian Allmann, der wie ein Turm in der Schlacht die Offensive der Troher anführte, hatte in der 35. Minute per Kopf nach einem Freistoß getroffen. Waren die Angriffsbemühungen der Dreier-SG bisher noch nicht von Erfolg gekrönt, so beflügelte der frühe Ausgleich in der 49. Minute durch Anton Ruzek seine Mitspieler. Nach dem Führungstreffer zum 2:1 durch Henrik Mohr (60.) entwickelten sich Tumulte auf dem Platz, waren doch die Gäste der Meinung, nach einer Verletzung eines ihrer Akteure hätte der Schiedsrichter oder der Gegner das Spiel unterbrechen sollen. Aber das Tor zählte. Als dann in der 74. Minute Jannik Mohr mit einem abgefälschten Schuss aus 20 Metern das 3:1 erzielte, schien die Partie entschieden.

Bis zur 80. Minute, als sich Rene Maus aus aussichtsreicher Position den Ball zum Freistoß zurechtlegte, diesen aber deutlich verzog. Den Deckel drauf machte in der 88. Minute Edwin Hameli, der einen an Mohr verursachten Foulelfmeter verwandelte.

TSV Lang-Göns – TSV Klein-Linden 0:0: Dieses Spiel war eher etwas für Freunde guter Abwehrleistungen. So „war es wenigstens positiv, dass unsere Abwehr gut steht“, so Matthias Janke vom TSV. Dabei wäre dem Aufsteiger fast ein Traumstart gelungen. Bereits in der ersten Minute erlief sich Mergim Omura einen verunglückten Rückpass der Lindener, scheitert aber am Gäste-Torwart Kevin Kaminski. Dieser hatte einen „Sahnetag“ erwischt, vereitelte er doch alle Chancen der Heimmannschaft. Aber auch Lang-Göns-Keeper Marcel Wagner stand ihm kaum nach. So lenkte er eine Flanke von Sebastian Scholz über die Latte (9.). In der 15. Minute durfte sich wieder Kaminski auszeichnen, als er Omuras Chance vereitelte, oder in der 17. Minute, als bei ihm für Ruben Heidt Endstation war. Und auch zweimal (53. und 71.) gegen Fabian bzw. Jannis Kaiser war an ihm kein Vorbeikommen. Als in der 63. nach Flanke von Raul Gonzales del Sol Marcel Nießner frei zum Kopfball kam, durfte auch wieder mal Wagner sein Können zeigen. So kam es, wie es kommen muss: Kevin Heidts Freistoß in der 83. Minute wurde ebenso von Kaminski noch an die Latte gelenkt – und am Ende stand es leistungsgerecht 0:0.

VfR Lich – MTV 1846 Gießen 0:1 (0:0): Von „einem verdienten Sieg für die Gäste“, sprach der Licher Pressewart Markus Strauch. Waren die Männerturner doch auch schon in Halbzeit eins dominierend und kamen durch Hakan Yilmaz zur ersten Großchance. Ging sein Schuss in der 36. Minute noch drüber, so wurde sein Schuss aus dem Gewühl in Minute 50 vom besten Licher an diesem Tag, Torwart Mario Werner, zur Ecke gelenkt. In der 70. Minute folgte das Tor des Tages: Michael Delle verwandelte einen Freistoß aus zentraler Position. Nachdem Werner kurz darauf nochmals gegen MTV-Neuzugang Marvin Dannewitz parierte, stand ihm in der 76. Minute die nächste Bewährungsprobe bevor: Yilmaz trat zum Strafstoß an. Stein hatte einen MTV-Akteur regelwidrig zu Fall gebracht. Und auch hier behielt er die Oberhand und lenkte den Schuss zur Ecke. In der Folgezeit versuchten die Licher noch einmal alles. Die Gäste kamen zu mehreren Konter-Chancen, gingen aber – wie so oft an diesem Tag – zu fahrlässig mit der Chancenauswertung um. In der 90. Minute sah dann noch Pascal Sajonz (Lich) nach einem taktischen Foul an der Mittellinie Gelb/Rot. Unter dem Strich ein verdienter Sieg für den MTV 1846.



Aufrufe: 06.8.2017, 08:00 Uhr
Wolfgang Auradniczek (Gießener Anzeiger)Autor