2024-04-24T13:20:38.835Z

Interview der Woche
Der Fair-Play-Preis würde in dieser Woche an Ismet Senel gehen. Der Spieler der SG Alsenztal spricht im FuPa-Interview über seine schöne Geste. F:  Ig0rZh – stock.adobe/Bauer
Der Fair-Play-Preis würde in dieser Woche an Ismet Senel gehen. Der Spieler der SG Alsenztal spricht im FuPa-Interview über seine schöne Geste. F: Ig0rZh – stock.adobe/Bauer

"Wollte nicht, dass er deswegen vom Platz fliegt"

"Nachspielzeit" mit Ismet Senel +++ Der Spieler der SG Alsenztal blickt auf seine sportlich tolle Geste zurück +++ "Aufstieg, warum nicht?"

Nahe. In unserer Interview-Rubrik "Nachspielzeit" befragen wir wöchentlich in lockerem Rahmen interessante Spieler, Trainer oder Persönlichkeiten der Region über ihren Verein und ihre persönlichen Ziele. Heute zu Gast: Ismet Senel. Der 22-jährige Spieler der SG Alsenztal stach vergangenes Wochenende mit einer starken Geste hervor. In einem heiß umkämpften Derby gegen Karadeniz Bad Kreuznach, verhinderte der Mittelfeldspieler eine rote Karte seines Gegenspielers. Zudem blickt Senel auf die bisherige Saison, was das Team noch erreichen will und verrät mit wem er gerne mal auf dem Platz stehen würde.

FuPa: Du bist vergangenes Wochenende durch eine sehr starke Geste, im Derby gegen deinen Ex-Verein Karadeniz, aufgefallen. Was genau ist vorgefallen?

Ich bin alleine auf das Tor zugelaufen und bin dann vor dem Strafraum augerutscht. Der Schiedsrichter dachte allerdings, dass mich mein Gegenspieler gefoult hat und wollte ihn vom Platz schicken. Ich bin dann zu ihm hingegangen und habe ihm die Situation erklärt, daraufhin hat er die Entscheidung zurückgenommen.

Was hat dich dazu bewegt?

Für uns geht es um nicht mehr viel, doch Karadeniz spielt noch um den Klassenerhalt. Ich wollte nicht, dass das Team wegen dieser Entscheidung am Ende einen Nachteil hat. Außerdem tat mir mein Gegenspieler leid, der noch sehr jung und unerfahren war.

Musstest du lange überlegen?

Ich musste mir zunächst einmal der Situation bewusst werden. Natürlich waren auch Gedanken dabei der Situation einfach ihren Lauf zu lassen, doch zum Glück habe ich mich letztendlich dagegen entschieden.

Wie haben deine Mannschaftskameraden und der Trainer reagiert?

Dieses Derby ist natürlich geprägt von Emotionen und zunächst war mein Trainer im Spiel sauer auf mich. Nach der Partie habe ich ihm aber alles erklären können und dann war er auch absolut mit meiner Entscheidung zufrieden gewesen.

Die Zuneigung der beiden Teams hält sich in Grenzen. Wie kam es trotzdem zum Wechsel?

Ja, das stimmt. Im Sommer gab es bei Karadeniz intern ein paar Probleme, zudem haben viele Spieler den Verein verlassen. Ich selbst habe mich auch einfach nicht mehr wohl gefühlt, dann kam der Anruf von Alsenztal und ich habe mich mit den Verantwortlichen getroffen. Nach dem Gespräch musste ich nicht mehr lange überlegen.

Ihr steht aktuell souverän auf Platz fünf. Gibt es noch zu erreichende Ziele oder lasst ihr die Saison jetzt ausklingen?

Unsere feste Vorgabe zu Saisonbeginn war es, zu den besten fünf Mannschaften zu gehören. Dies haben wir fast schon sicher erreicht. Aber der Trainer hat jetzt den dritten Platz als neue Forderung vorgegeben und den wollen wir auch erreichen. Am kommenden Wochenende spielen wir gegen Brücken - einen direkten Konkurrenten. Dieses Spiel müssen wir gewinnen.

Ist nächstes Jahr sogar der Aufstieg möglich?

Für nächstes Jahr ist schon bekannt, dass wir noch mehr junge Spieler in unsere Mannschaft integrieren wollen. Wenn wir dann einen guten Start erwischen und unser volles Potenzial ausschöpfen können, dann werden wir oben mitspielen können. Wenn alles passt, ja warum nicht?!

Gibt es für dich einen Spieler mit dem du gerne mal eine Trainingseinheit zusammen absolvieren würdest und warum?

Schwierig, weil es so viele gute Spieler gibt. Doch am ehesten fällt mir da Timo Werner ein. Er ist schnell, am Ball stark und verfügt einen guten Abschluss. Ich bin ein ähnlicher Spielertyp und kann mich deshalb mit ihm sehr gut identifizieren.

Aufrufe: 02.5.2019, 13:30 Uhr
Christopher JudelAutor