2024-04-24T07:17:49.752Z

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Meist kleben die Gegenspieler an Serdar Yildiz (rot), doch immer wieder schafft es der Knippser der SGA seinen Bewachern zu entwischen.
Meist kleben die Gegenspieler an Serdar Yildiz (rot), doch immer wieder schafft es der Knippser der SGA seinen Bewachern zu entwischen. – Foto: FuPa/Jochen Coutandin

Der Bomber vom Alsenztal

Vier Tore in fünf Minuten sind selbst für SG-Torjäger Serdar Yildiz eine Besonderheit

Alsenz. Als hätte er es geahnt, warf Serdar Yildiz vor dem Wochenende einen Blick in seine FuPa-Statistik. „In den letzten Jahren sind schon ein paar Highlights dabei gewesen“, erinnert sich der Torjäger der SG Alsenztal. Doch an seine vier Tore, die der 33-Jährige beim 4:0-Sieg gegen die SG Pfaffen-Schwabenheim/Bosenheim am vergangenen Wochenende binnen fünf Minuten erzielte, kommt keine seiner bisherigen Auftritte ran – wenngleich er schon mindestens zehn Mal vier oder mehr Tore in einem Spiel erzielt habe. „Das war natürlich ein extrem geiles Gefühl, jeder Ball, der kam, war drin“, grinst Yildiz, der nicht unerwähnt lässt, wem er ein Großteil seiner Tore zu verdanken hat: „Meine Mitspieler haben mich schon in den letzten Wochen wirklich immer sehr gut im Strafraum in Szene gesetzt. Da hatte ich es auch nicht schwer, die Tore zu machen“, gibt sich der Torjäger bescheiden. Neun Treffer hat Serdar Yildiz in der laufenden Runde erzielt – in sechs Spielen. Für die SGA, bei der Yildiz seit 2016 spielt, traf er in 106 Spielen 77 mal. Auf die letzten acht Jahre gesehen, in denen der Türke für den TSV Wonsheim, TuS Roxheim und Türkgücü Ippesheim spielte, sind es sagenhafte 209 Tore in 219 Einsätzen. Yildiz´ wohl schillerndster Auftritt liegt fast auf den Tag genau fünf Jahre zurück. Im Derby gegen Karadeniz Bad Kreuznach traf er für Ippesheim sechsfach. Nicht einmal dem „Bomber der Nation“, Gerd Müller, war dies in seiner Laufbahn vergönnt gewesen.

Corona-Lockdown sorgt fast für das Karriereende

Dabei war der Angreifer im März noch kurz davor, seine Fußballschuhe an den Nagel zu hängen. „Ich bin ehrlich: Als diese Corona-Auszeit losging, habe ich mir schon Gedanken gemacht, was man denn noch so machen kann, wenn mal kein Fußball ist. Da war ich kurz davor, aufzuhören“, sagt Yildiz. Nur dem vehementen Einspruch einiger langer Wegbegleiter – in vorderster Front Trainer Maxi Bauer und Abteilungsleiter Bernd Döring – sei es zu verdanken gewesen, dass Yildiz nach dem Lockdown wieder für die Kombinierten auflief. „Für mich war aber klar: Wenn ich weiter mache, dann richtig“, unterstreicht der 33-Jährige die Ambitionen, die er nach wie vor hat. „In erster Linie will ich vorne mitspielen und es muss Spaß machen“, nennt Yildiz die Kriterien, unter denen er seine Laufbahn fortsetzte.

„Es ist nie schön, gegen mich zu spielen“

Allzuweit möchte Serdar Yildiz in der aktuellen Situation deshalb auch nicht in die Zukunft schauen. „Ich schaue von Jahr zu Jahr. Als einziger Stürmer bekomme ich ja auch relativ viel ab und man merkt schon, dass man immer mehr Regenerationszeit braucht.“ So richtig ohne Schmerzen spiele man nie, meint der 33-Jährige, bei dem es auf dem Platz auch immer ordentlich zur Sache geht. „Wegen meines wuchtigen Körpers ist es nie schön, gegen mich zu spielen. Ich setze mein Gewicht natürlich auch ein, weshalb es von beiden Seiten immer sehr körperbetont ist“, schildert der Angreifer seinen Spielstil. Von außerhalb des Spielfelds könne das schon mal nach Foulspiel aussehen, gibt Yildiz zu. „Einige Gegenspieler sind aber halt auch nur die Hälfte von mir“, scherzt er.

Mit seiner SGA will Serdar Yildiz in dieser Runde unter die ersten Vier. „Wir haben schon ein paar Punkte hergeschenkt, aber die Jungs machen das schon richtig gut“, lobt Yildiz seine Teamkollegen, ohne die er niemals auf diese Torquote gekommen wäre. Gerne würde er noch zwei oder drei Jahre weiterspielen, vorausgesetzt die Gesundheit macht mit. Der Bomber vom Alsenztal, er hat noch lange nicht genug.

Aufrufe: 020.10.2020, 17:15 Uhr
Martin ImruckAutor