2024-04-25T14:35:39.956Z

Pokal
Waagerecht in der Luft: Immer wieder gab es gute Torhüterleistungen zu sehen, hier der Storkower Thiemo Fey bei den A-Junioren.  ©MOZ/Edgar Nemschok
Waagerecht in der Luft: Immer wieder gab es gute Torhüterleistungen zu sehen, hier der Storkower Thiemo Fey bei den A-Junioren. ©MOZ/Edgar Nemschok

So schön kann Fußball sein

Pokal-Final-Tag des Nachwuchses im Fußballkreis Ostbrandenburg in Klosterdorf

Einen Tag nach den Finalspielen der Frauen, Männer und Oldies in Müllrose war Klosterdorf Austragungsort der Pokal-Endspiele des Nachwuchses im Fußballkreis Ostbrandenburg. Bei den C-Junioren setzte sich die SG Bruchmühle durch.

Es gab Spiele mit klarem Ausgang, es gab aber auch spannende und am Ende sehr emotionale Partien. Die SG Klosterdorf war bereits zum dritten Mal in Folge Gastgeber für den Nachwuchs-Final-Sonntag - und der Verein um seinen Vorsitzenden Dirk Jahn erntete von allen Seiten einmal mehr viel Lob. Auch für einige Ideen, über die andere Veranstalter durchaus nachdenken sollten. Zum Beispiel, dass auf Fußballplätzen Alkohol nicht unbedingt ein guter Partner ist, vor allem, wenn der Nachwuchs spielt. "Wir haben ein Festzelt eingerichtet. Da kann jeder sein Bierchen trinken. Aber die Becher auf den Plätzen wollen wir nicht sehen", erklärte Jahn, der die SGK seit nunmehr 27 Jahren führt. So blieb denn auch die Stimmung überall sehr friedlich.

Die Klosterdorfer hatten zahlreiche Helfer mobilisiert, die zum Beispiel auch schon die Autofahrer an den Parkplätzen einwiesen. Die Versorgung lief hervorragend, und auch wenn die Möglichkeiten im Vereinsheim beschränkt sind, es klappte alles wunderbar. "Sehr schön und sehr angenehm, ich bin wirklich begeistert", freute sich Jutta Widlak, Staffelleiterin der E-Junioren im Fußballkreis. "Ich bin über meine Söhne zum Fußball und zum FSV Union Fürstenwalde gekommen, und bis heute hat mich das Fieber nicht mehr losgelassen", erzählte sie noch.

¦ Den Auftakt machten die B-Junioren - und er wurde eine klare Angelegenheit für die SG Müncheberg in Spielgemeinschaft mit dem Nachwuchs des FC Concordia Buckow/Waldsieversdorf. . 4:0 bezwangen die Märkisch-Oderländer den FC Union Frankfurt. Janne Rohlfs traf dreimal, das vierte war ein Eigentor - und für Jörg Jahn ging das Feiern ohne Pause weiter. Hatten doch auch die Männer der SGM tags zuvor ihr Endspiel gewonnen. "Für unseren Verein und die, die sich so engagiert einbringen, ist das eine ganz große Sache", freute sich der Müncheberger Trainer und Abteilungsleiter Fußball.


¦Auch im Finale der A-Junioren gab es einen deutlichen Sieger: Die Preußen aus Bad Saarow fertigten den Storkower SC mit 6:0 ab. Das Trainer-Trio Thomas Becker, Robin Bentich und Thomas Starck feierte nach dem Abpfiff ausgelassen mit seinen Jungs. Und die mussten gleich zweimal den obligatorischen Bauchrutscher für die Fans absolvieren. Um anschließend geschlossen im benachbarten Kornfeld zu verschwinden: "Ein teurer Trainingsball ist dort gelandet", erklärte Starck. Alle halfen geduldig suchen, und die Kugel wurde letztlich auch gefunden. Für die Storkower bleibt nach der Niederlage im Derby ein Trost: Sie starten als Nachrücker im Landespokal. Trainer Steffen Rippin, völlig heiser, sagte ganz leise und mit einem Schmunzeln: "Tolle Sache - das Endspiel wird in Storkow stattfinden. Für uns also noch mehr Ansporn."

¦Ein erster Höhepunkt war das Endspiel der E-Junioren zwischen Germania Schöneiche und dem SV Woltersdorf. Das Duell der Ortsnachbarn war nicht nur spannend, es wurde für alle zur Nervenschlacht. Beide Mannschaften lieferten sich vor den zahlreichen Eltern und Freunden ein tolles Match, das nach der regulären Spielzeit 1:1 stand. "Endlich ein echtes Pokalspiel", war am Rande immer wieder zu hören. Auch nach zweimal fünf Minuten Verlängerung stand es unentschieden, es musste also ein Neunmeterschießen entscheiden. Das glücklichere Ende hatte der SVW, und der Jubel wollte kaum ein Ende nehmen. Bitter eigentlich nur, dass diese Partie keinen Verlierer verdient hatte. Irgendwie passte das Ergebnis dann aber doch zur Saison beider Mannschaften, denn die Schöneicher waren als Kreismeister in die Partie gegangen. "Es ist das ewige Duell. Diesmal können wir feiern", freute sich das Woltersdorfer Trainerduo Lars-Peter Eckhardt/Enrico Prüfer. Fair gratulierten auch ihre Kollegen Stefan Kotoll/Marco Völker. Wie sehr alle mitfieberten, bewies Vater Mario Friedrich. Der kam vor der Verlängerung mit einer Extra-Ladung Traubenzucker für die Woltersdorfer Jungs. Ob das der entscheidende Kick für den späteren Sieg war?

¦Auch die jüngsten Schöneicher mussten eine Niederlage hinnehmen. Gegen die F-Junioren des 1. FC Frankfurt hieß es am Ende 2:6. Dabei waren die Randberliner sogar in Führung gegangen. Aber schon im Gegenzug fiel der Ausgleich. Adrian Drews und Erik Tiedge teilten sich die Torausbeute der Oderstädter, deren Trainer Mathias König lobte: "Die Jungs haben sich gegenseitig motiviert, sind mitgelaufen, und auch das Passspiel stimmte."

¦Das deutlichste Ergebnis gab es bei den D-Junioren. Die Jungs des 1. FC Frankfurt II schlugen die SG Müncheberg II mit 14:0 "Das ist unserer jüngerer Jahrgang und deshalb ein ungleiches Kräfteverhältnis", sagte Stefan Wenzlaff, Trainer der unterlegenen Mannschaft. "Trotzdem, ich bin so stolz auf diese Jungs. Sie haben bis zum Ende tapfer und vor allem fair durchgehalten, was bestimmt nicht einfach war." Sein Frankfurter Gegenüber Klaus Herpel fand schon toll, dass es die Müncheberger bis in Finale geschafft haben. "Sie taten mir aber auch ein bisschen leid. Unsere Jungs haben sich einfach gut entwickelt. Fast alle werden zur Sportschule gehen."


¦Zweifellos hatte sich der Fußballkreis mit der Partie der C-Junioren das Beste für den Schluss aufgehoben. Die SG Bruchmühle und der Storkower SC boten einen echten Pokalfinalfight. Die Storchenstädter kamen besser in die Partie und gingen nach einem Angriff über links durch Robert Heyner in Führung gehen. Und wenn Stürmer Alessandro Rosen mehr Glück gehabt hätte, wäre ein größerer Vorsprung möglich gewesen. Trainer Dirk Thiem zeigte sich durchaus zufrieden. Beide Teams spielten hohes Tempo und überraschten immer wieder mit guten Kombinationen. In der Kreisliga hatte der SSC übrigens mit 10:0 gewonnen. "Wir glauben noch dran", waren sich allerdings die Bruchmühler Trainer Uwe Deutschbein und Thomas Heinrich einig. Und tatsächlich, kurz nach der Pause gelang durch Lennard Jonas Harms der viel umjubelte Ausgleich. Es war ein richtig gutes Fußballspiel, ein offener Schlagabtausch. "Let's go Rot-Weiß" - "Ohne Storkow wäre hier gar nichts los" - auch die Fangruppen gaben ihr Bestes. Und dann kam der ganz große Auftritt von Moritz Heinrich. Der Bruchmühler legte sich den Ball auf der linken Seite zurecht und schoss unhaltbar für Storkows Torhüter Jason-Darik Haber ins rechte obere Eck ein - ein Traumtor, das die Partie entschied. Der Rest war Jubel.


Aufrufe: 027.6.2017, 09:26 Uhr
MOZ.de / Edgar NemschokAutor