2024-04-23T06:39:20.694Z

Ligabericht
Eine Großchance für die Hüffelsheimer: Dimitri Mayer kommt in dieser Szene nicht mehr richtig an den Ball.	Foto: Mario Luge
Eine Großchance für die Hüffelsheimer: Dimitri Mayer kommt in dieser Szene nicht mehr richtig an den Ball. Foto: Mario Luge

Neunzehn-Null-Zwei - Eintracht ist dabei

LANDESLIGA-DERBY Kreuznacher freuen sich nach 3:0 in Hüffelsheim über Vizemeisterschaft und Aufstiegschance

HÜFFELSHEIM. Neunzehn Blaue im Jubelkreis. Null Zweifel. Zweiter Platz gesichert. Die Sportgemeinde 1902 hat drei Spieltage vor Rundenende ihr Minimalziel erreicht. Durch ihren eigenen 3:0 (1:0)-Erfolg im Derby der Fußball-Landesliga West bei der SG Hüffelsheim/Niederhausen und die Meisenheimer Schützenhilfe in Steinwenden ist den Bad Kreuznachern die Teilnahme an den Relegationsspielen zur Verbandsliga nicht mehr zu nehmen.

,,Re-le-ga-tion"

,,Re-le-ga-tion" und ,,Der-by-sie-ger" waren nach Abpfiff eines teilweise sehr emotionalen Lokalduells die Schlachtrufe in der Jubeltraube. Derweil betrieben die Gastgeber schon Ursachenforschung, ohne die ,,nicht unerwartete" Niederlage zu hoch zu hängen. ,,Wir hatten in dieser Partie an sich nichts zu verlieren", analysierte Dimitri Mayer. Dass der Erfolg der Gäste verdient gewesen war, das wollte der SGH-Spielertrainer gar nicht anzweifeln, gab auch zu Bedenken, dass ,,der Verlauf der Partie der Eintracht in die Karten gespielt hatte". Darin war er einer Meinung mit dem SGE-Coach Thomas Wunderlich. Beide dachten insbesondere an die beiden frühen Tore in beiden Halbzeiten.

Schon nach drei Minuten zeigte Schiedsrichter Jens Schmidt auf den Elfmeterpunkt. Vorausgegangen war ein vermeintliches Handspiel von Jörg Schniering – was der Hüffelsheimer freilich ganz anders wertete „Ich habe den Ball mit der Brust gestoppt.“ Während für die Gäste der Strafstoß freilich in Ordnung ging, war er für die Hausherren, allen voran dem von da an gelb-belasteten „Übeltäter“ zumindest diskutabel. Baris Yakut war‘s egal, er netzte zum 1:0 und sorgte damit für ein erstes wohliges Gefühl bei denen, die es mit den Blau-Weißen hatten. „Aber wir hatten danach auch unsere Möglichkeiten“ fand Mayer, der wusste: „Wenn wir gegen die Eintracht eine Chance haben wollen, dann muss alles passen.“

Das tat es jedoch nicht. Einen ersten SGH-Treffer verhinderte der Abseitspfiff (15.), ein Schniering-Kopfball nach Eckball verfehlte sein Ziel knapp (33.), Willi Gäns vergab freistehend aus zehn Metern (42.), und eine Unsicherheit von Keeper Harry Czyzewski blieb ebenfalls ungenutzt (44.). Auf der anderen Seite hätten aber auch die Kreuznacher ihre bis dahin knappe Führung aufstocken können. Hüffelsheims Keeper Pascal Pies klärte in höchster Not gegen Dominik Schindel, Yakut verzog in aussichtsreicher Position (45.). Außerdem hätte es nach Foul von Schniering an Schindel einen weiteren Elfmeter geben müssen (36.).

,,Das frühe Tor in der zweiten Hälfte war natürlich auch Gold wert", freute sich Wunderlich über den Traumstart seiner Mannschaft, die mit dem 2:0 nach nur einer Minute im zweiten Abschnitt ihrem Gegner schnell wieder den Wind aus den Segeln genommen hatte. Für den Torjubel zeichnete wieder Yakut verantwortlich, im Derby nicht nur wegen seiner beiden Tore einer der Hauptakteure.

Der letzte Kick

Endgültig alle Zweifel zerstreute der dritte Gäste-Treffer. Den Schuss des eingewechselten Brian Huth gab Schniering den letzten Kick ins eigene Netz (75.). Allerdings sorgte auch dieses Tor für Wirbel, da kurz zuvor Hüffelsheims Philipp Schlich einen Schlag von Schindel abbekommen haben soll. In dieser nun aufgeheizten Stimmung sah Schniering seine zweite Gelbe Karte nach Foulspiel (76.). Mit nur noch zehn Mann und einer Viertelstunde auf der Uhr war nicht mehr daran zu denken, den Drei-Tore-Rückstand noch zu drehen.

Schiri Schmidt tat gut daran, die Partie ohne Nachspielzeit zu beenden. Doch mit seinem Abpfiff war noch nicht Schluss. Baris Yakut war in diesem Fall der Leidtragende. Er schoss den Ball in die Luft, traf versehentlich einen Hüffelsheimer – eine Aktion, die der Unparteiische vor dem Gang in die Kabine noch mit der Roten Karte quittierte.

Damit fehlt Yakut wenigstens beim kommenden ,,Topspiel ohne Endspielcharakter". Am nächsten Samstag gastiert der neue Meister, SV Herschberg, im Moebusstadion. Dennoch wird Thomas Wunderlich dieses interessante Landesliga-Duell mit einem Hauch Verbandsliga ernst nehmen. ,,Beide Mannschaften sehen sich in der Pflicht, noch einmal alles zu geben, und wollen gewinnen. Herschberg hat viele gestandene Spieler und auch einige junge Talente in seinen Reihen. Und wir wollen zeigen, dass wir mithalten können." Überhaupt sieht der Coach neben dem zweiten Platz in der Liga ein weiteres Ziel erreicht: ,,Die Eintracht wird wieder anders wahrgenommen - im Kreis wie auch in der Liga."

SG HÜFFELSHEIM - SG EINTRACHT 0:3
  • SG Hüffelsheim: Pies - Reimann, Schlich, Alt, Scheick, Schniering, Mayer (69. Holste), Balzer, Gäns, Pereira, Staub (64. Lukas).
  • SG Eintracht: Czyzewski - Spreitzer, Cevirmeci, Tix, Unckrich, Missal, Lind (58. Schneider), Yakut, Azzaoui (79. Gilles), Schindel, Umbs (68. Huth).
  • Tore: 0:1 (3./FE) Yakut, 0:2 (46.) akut, 0:3 (75.) Huth.
  • Rote Karte: Yakut (90.+1, wg.Meckerns),
  • Gelb-rote Karte: Schniering (69. wg. wiederholtem Foulspiel).
  • Schiedsrichte: Jens Schmidt (SR-Kreis Alzey-Worms).
  • Zuschauer: 250.
Aufrufe: 030.4.2016, 22:05 Uhr
Mario LugeAutor