Dabei hat Gagelmann auch so schon einen neuen Rekord geschafft. So viele Tore wie er hat in der Geschichte des NZ-Torjägerpokals noch nie ein Angreifer erzielt. Der Lohn: Neben dem Pokal bekam Gagelmann einen 200-Euro-Gutschein vom Sportgeschäft Herold.
In die Wertung kommen beim NZ-Torjägerpokal alle Spieler aus der Bremen-Liga, Landesliga Bremen, Landesliga Lüneburg und Bezirksliga Lüneburg, die bei einem Verein in unserem Erscheinungsgebiet spielen.
Was kurios ist: Trotz seiner 39 Treffer ist Gagelmann weder Torschützenkönig in der Landesliga geworden (hier war Marcel Ciszewski von OT Bremen mit 47 Toren vorn), noch hat er mit SFL den erhofften Aufstieg in die Bremen-Liga geschafft. Das ärgert den 33-Jährigen am meisten: „Ich hätte von mir aus null Tore machen können, wenn wir stattdessen aufgestiegen werden.“ So müsse die Mannschaft eben in der neuen Saison einen neuen Anlauf nehmen – mit Gagelmann in der Spitze. „Ich wollte eigentlich aufhören und mit meinem besten Kumpel Jan-Michael Kutzner in die Altherren wechseln, aber SFL hat keinen anderen Mittelstürmer gefunden“, sagt Gagelmann. Einen Torgaranten wie ihn findet man eben nicht so schnell.
Schon als A-Jugendlicher zeigte er, dass er weiß, wo das Tor steht. In einem Verbandsliga-Spiel in Hemelingen erzielte Gagelmann einmal sechs Treffer für den OSC Bremerhaven. „Den Zeitungsartikel habe ich noch zu Hause“, sagt er lachend. Dem OSC hielt Gagelmann lange die Treue, später spielte er noch beim SV Brake und in Esenshamm. Seine sportlich erfolgreichste Zeit hatte er beim Bremen-Ligisten FC Bremerhaven – allerdings als Manndecker. „Im Sturm gab es ein Überangebot, also hat mich Trainer Norbert Riedel nach hinten gestellt. Das hat auch ganz gut funktioniert“, erzählt Gagelmann. Vor allem 2006 im DFB-Pokalspiel gegen den VfL Wolfsburg, in dem er Nationalspieler Mike Hanke ausschaltete.
Viel lieber aber, daraus macht Gagelmann keinen Hehl, spielt er in der Spitze. Und das sei beim SFL besonders einfach. „Wir haben so starke Spieler im Mittelfeld, ich muss eigentlich nur vorne stehen und die Bälle reinmachen“, sagt er lachend. „Ohne meine Mitspieler hätte ich den Torjägerpokal nie holen können“
Auch wenn er in seiner Karriere mehrfach gewechselt ist, vom SFL will er nie mehr weg. Hier hat er als Kind angefangen, hier spielt er heute mit seinen besten Freunden zusammen, und schließlich wohnt Gagelmann, der als selbstständiger Vertreter in der Finanzdienstleistungsbranche arbeitet, mit seiner Familie auch in Leherheide. Hier kennt er fast jeden, und hier kennt ihn fast jeder – und wenn nur aus dem Fernsehen. Denn vor zwei Jahren war Gagelmann plötzlich Hauptdarsteller in der Vox-Sendung „Vier Hochzeiten und eine Traumreise“. Seine Frau Claudia hatte das Paar angemeldet, das daraufhin von einem Filmteam bei den Hochzeitsvorbereitungen begleitet wurde. „Zuerst habe ich Claudia gefragt, ob sie verrückt geworden ist, aber dann war es doch ganz lustig“, sagt Gagelmann. Die Ehe jedenfalls hält, und zumindest zwei der drei Kinder sind auf dem besten Wege, in Gagelmanns Fußstapfen zu treten. „Unsere große Tochter Chantall-Sophie ist mehr für HipHop-Tanzen, aber unsere mittlere Tochter Amélie spielt beim OSC. Und unser Sohn Ben ist zwar erst zweieinhalb, aber der tritt jetzt schon gegen alles, was rollt.“ Ganz der Papa eben.
08/09: Florian Alexander
(FC Land Wursten)34
09/10: Florian Alexander
(FC Land Wursten)31
10/11: Florian Alexander
(FC Land Wursten) 30
11/12: Sebastian Seebeck
(TuSpo Surheide) 26
12/13: Niko Galwas
(FC Sparta Bremerhaven) 32
13/14: Eduard Kimmel
(FT Geestemünde)31
14/15: Rafael Brand
(OSC Bremerhaven) 38
15/16: Mario Gagelmann
(SFL Bremerhaven)39
Dieser Artikel stammt von der Nordsee-Zeitung