2024-05-10T08:19:16.237Z

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Ein zufriedener Vorsitzender: Ansgar Schonlau.
Ein zufriedener Vorsitzender: Ansgar Schonlau.

Aufwärts mit System

Ansgar Schonlau, Vorsitzender der SF Warburg 08, lobt die junge Elf, den scheidenden Trainer und steht auch hinter einem möglichen Landesligaaufstieg

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Wenn es Experten für Relegationsspiele gibt, dann sind es die Warburger Sportfreunde. 2014 scheiterten sie noch knapp, 2015 gelang dann der Aufstieg in die Bezirksliga und in Kürze könnte Relegation Teil drei anstehen, da der zweite Platz dem Aufsteiger in der Bezirksliga-Staffel 3 sicher sein dürfte. Doch ernsthaft mit einem Durchmarsch bis in die Landesliga hat sich bei den Sportfreunden keiner beschäftigt – auch nicht der Vorsitzende Ansgar Schonlau.

„Den zweiten Platz können wir jetzt eigentlich nicht mehr verhindern“, sagt er schmunzelnd, „aber damit gerechnet haben wir nicht. Unsere Mannschaft ist so jung, da haben wir uns darauf eingestellt, dass wir bis zum letzten Spieltag um den Klassenerhalt spielen müssen.“ Doch vier Spieltage vor dem Saisonende hat Warburg 08 zehn Punkte Vorsprung auf den FC PEL und den SV Atteln auf den Plätzen drei und vier.

Die bisher schon überragende Saison starteten die Warburger mit einem Paukenschlag – sie gewannen das Auftaktspiel in Brakel mit 2:1. Das war bisher die einzige Niederlage des frisch gekürten Meisters. „Diese starke Saison ist ein Ergebnis der kontinuierlich, guten Arbeit der letzten Jahre. Wir leben nicht von dem einen herausragenden Einzelspieler, sondern wir haben eine große Gruppe mit potenziell starken Spielern – das ist unsere Stärke“, sagt Ansgar Schonlau.

Großen Anteil an der Wiederbelebung der Sportfreunde, die in der Saison 2012/2013 ihr Team freiwillig aus der Bezirksliga zurückgezogen hatten, hat Trainer Ludger Krull. Der 52-jährige Kasselaner ist ein 08-Urgestein, hat ewig für Warburg gespielt und hat geschätzte 80 Prozent der aktuellen ersten Mannschaft von den Minikickern bis heute fußballerisch mitentwickelt. „Ludger ist ein Fußball-Enthusiast. Obwohl wir auch immer wieder personelle Probleme hatten durch unsere vielen Studenten, hat er es immer wieder geschafft, eine gute Mannschaft auf die Beine zu stellen. Denn jeder kommt schnell mit dem System zurecht, das alle seit Jahren aus der Jugend kennen. Das zeigt, dass der systematische Fußball dem individuellen überlegen ist und was ein guter Jugendtrainer erreichen kann“, spart Schonlau nicht mit Lob über Krull, der aber die Sportfreunde am Saisonende Richtung Hessen Kassel verlassen wird. „Es ist schade, dass Ludger, der bestimmt über 25 Jahre bei uns im Verein tätig war, uns verlässt. Aber wir bleiben in Kontakt, im Fußball sieht man sich immer zweimal“, so Schonlau, der auf der Suche nach einem geeigneten Nachfolger ist. „Es ist nicht leicht, denn die Fußstapfen, die Ludger hinterlässt, sind sehr groß“, fügt er an.

Eventuell kann Schonlau dem Nachfolger und möglichen neuen Spielern dann auch die Landesliga anbieten. Ob es eine Relegation für die Zweiten der Bezirksliga geben wird, steht noch nicht fest, das hängt von den Absteigern der oberen Ligen ab. Wenn, dann wird gleich Anfang Juni gespielt.

Doch ein erklärtes Ziel ist die Landesliga für die SF Warburg nicht – noch nicht. „Im Grunde genommen sind wir noch nicht so weit. Wir haben eine sehr junge Mannschaft und leider auch die Altlasten der Jugendarbeit zu tragen – es kommen in Kürze nicht so viele aus der Jugend raus. Aber wenn es so kommen sollte, dann werden wir die Mannschaft natürlich dabei unterstützen“, steht der Vorsitzende, der selbst als torgefährlicher Libero zwei Aufstiege in die Landesliga (1993, 1995) miterlebte, voll hinter dem sportlichen Erfolg.

Auch das Umfeld des Vereins wächst mit. Das neue Sportheim direkt am Rasenplatz in der Diemelaue soll im Juni fertiggestellt sein. Im Juli soll die Einweihung stattfinden mit einem Spiel der alten Landesligatruppe aus den 90ern gegen die Traditionself von Hessen Kassel. „Eventuell wird es auch noch was mit einem Spiel des SC Paderborn gegen unsere Erste“, steckt Ansgar Schonlau, dessen Sohn Sebastian beim SCP in der 2. Bundesliga spielt, voll in der Planung. „Es wäre aber auch schön, wenn wir noch Sponsoren oder Spenden bekämen für das Sportheim“, ruft er auf. „Jeder kann einen wichtigen Beitrag zu diesem Projekt leisten. Schon für 200 Euro kann man das Sportheim mit einem symbolischen Baustein unterstützen. Es müssen noch 331 Steine gespendet werden“, heißt es auf der Homepage der Sportfreunde. Weitere Infos unter: www.warburg-08.de

Aufrufe: 030.4.2016, 18:00 Uhr
Uwe Müller / Foto: Hermann LudwigAutor