2024-03-28T15:56:44.387Z

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Die Sportfreunde Lotte waren die herausragende Mannschaft beim 10. Solarlux-Hallenfestival in Hellern und durften verdient den Siegerpokal entgegennehmen. Fotos: Swaantje Hehmann
Die Sportfreunde Lotte waren die herausragende Mannschaft beim 10. Solarlux-Hallenfestival in Hellern und durften verdient den Siegerpokal entgegennehmen. Fotos: Swaantje Hehmann

SF Lotte: Dominanz von Anfang bis Ende

Solarlux-Hallenfestival in Hellern: Drittligist siegt verdient +++ Video mit Impressionen aus der Ballsporthalle Hellern

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Die Sportfreunde Lotte sind ihrer Favoritenrolle beim 10. Solarlux-Hallenfestival des SV Hellern gerecht geworden. Die Drittliga-Fußballer gewannen all ihre Spiele souverän und besiegten im Endspiel Germania Egestorf-Langreder mit 5:1.

Unabhängig vom einen Tag zuvor abgesagten Testspiel bei der Hammer Spielvereinigung, liefen die Lotteraner mit namhaften Spielern wie Kevin Pires-Rodrigues, Benedikt Fernandez, Moritz Heyer und Luka Tankulic in Hellern auf. „Die Jungs hatten Lust auf Halle. Wir haben geschaut, wer gerne dabei wäre und wer zuletzt keine Verletzung hatte. In der Halle macht es immer Spaß, zumal der Rest der Mannschaft heute trainieren musste“, sagte Co-Trainer Joe Laumann, der die Sportfreunde in Hellern betreute.

Der Drittligist demonstrierte schon in der Vorrunde seine Dominanz und ging mit der Maximalausbeute von zwölf Punkten und 20:1 Toren ins Halbfinale. Dort hatte Westfalia Herne ebenfalls keine Chance. Lotte zog mit einem 6:3 ins Finale ein, in dem Dennis Brock, Marcel Kaffenberger, Pires-Rodrigues und zweimal Tankulic die Tore beim 5:1 gegen Egestorf erzielten. Der Regionalligist dürfte den Fans des VfL Osnabrück noch ein Begriff sein. In der letzten Saison waren die Lila-Weißen im NFV-Pokal-Halbfinale am Team aus Barsinghausen gescheitert.

Neben dem Siegerpokal gingen auch zwei der drei persönlichen Auszeichnungen an die Sportfreunde. Pires-Rodrigues wurde mit sieben Treffern Torschützenkönig. Fernandez, der sich während des Turniers mit David Buchholz im Tor abwechselte, wurde zum besten Keeper gekürt. Die Wahl des besten Spielers gewann Hernes bulliger Angreifer Marko Onucka.

Der Kampf um den zweiten Platz in der Lotter Gruppe hatte sich zu einem Duell zwischen Westfalia Rhynern und Jong AZ Alkmaar entwickelt. Im letzten Gruppenspiel führte der Oberligist aus Rhynern bereits mit 4:0 gegen den VfR Voxtrup, was Punkt- und Torgleichheit mit Alkmaar bedeutet hätte. Doch Voxtrup verabschiedete sich ordentlich aus dem Turnier, verkürzte auf 2:4 und verhalf den Niederländern damit zum Halbfinal-Einzug.

Anders als das erste Semifinale war die Begegnung zwischen Egestorf und dem Nachwuchs des Europa-League-Teilnehmers ausgeglichen. Alkmaars Torwart wurde dann zur tragischen Figur. Sowohl ein geblockter Klärungsversuch als auch ein Schuss in das Gesicht des Keepers landeten im Tor. Am Ende siegte Egestorf mit 4:1.

Ohne sportliche Ambitionen avancierte der TSV Juist zum Sympathieträger auf den Rängen. Bei den Inselkickern aus der 3. Kreisklasse fehlten zwar Ansgar Brinkmann und Tobias Nickenig. Dafür kämpften Routiniers wie der 47-jährige Michael Schamberger oder der Osnabrücker Andreas Langenberg am Ende vergeblich um den Turnier-Ehrentreffer.

Atmosphärisch gehörte die Jubiläumsausgabe mit vollem VIP-Bereich und fast ausverkaufter Haupttribüne zu den besten, wie Organisator Andree Schmeier bestätigte: „Wir hatten in diesem Jahr einen Zuschauerrekord. Es hat uns zudem sehr gefreut, dass Gäste wie der ehemalige VfL-Spieler Ralf Heskamp kamen. Es gab positive Resonanz von vielen Seiten.“ Darin schloss Schmeier auch die Herner ein, die mit den Lotteranern den lautesten Anhang dabei hatten. Das Turnierformat mit Kunstrasen und Rundumbande begeisterte die Fußballer aus der Verbandsliga so sehr, dass sie das Organisationsteam des SVH fragten, ob es nicht auch im Ruhrgebiet eine solche Veranstaltung organisieren könnte. Das wäre eine willkommene Alternative zum in Westfalen gebräuchlichen Futsal.

Trotz seiner Beliebtheit sieht das Hallenfestival einer ungewissen Zukunft entgegen. „Mit dem Wegfall der Regel, dass Profivereine eine U21 stellen müssen, wird es für uns immer schwieriger, hochkarätige Teams für unser Turnier zu gewinnen“, sagte Schmeier. Doch nach vier Tagen Organisationsaufwand möchte sich der SVH mit dieser Problematik zunächst noch nicht befassen.

Dass kleine Breitensportvereine nicht dieselben finanziellen und logistischen Möglichkeiten besitzen wie Profi-Klubs, dürfte bekannt sein. Dafür zeichnen sie das familiäre Umfeld und der große Zusammenhalt aus – so auch beim SV Hellern.

Das Ertönen der Schlusssirene im Endspiel des Addi-Vetter-Cups gab für das Organisationsteam des Solarlux-Hallenfestivals den Startschuss für den Abbau des Spielgeläufs. Dank der Zusammenarbeit mit Thomas Reichenbergers Sportagentur „Profits“ konnte sich der SVH auch in diesem Jahr wieder mit Kunstrasen und Rundumbande in der Sporthalle an der Großen Schulstraße ausstatten. Bei den Abbauarbeiten in der Schlosswallhalle halfen 26 Tatkräftige verschiedener Altersklassen und Funktionen im Verein. Da der Lkw so beladen wurde, dass sich die Türen nicht mehr schließen ließen, und weil die Polizei von Anwohnern wegen des erhöhten Lärmpegels herbeigerufen wurde, zog sich die Aktion bis 2.30 Uhr in die Nacht hin. Nach wenigen Stunden Schlaf ging die Arbeit für das Team am Silvestermorgen um 9 Uhr weiter. Um 14 Uhr war das Spielfeld in der Halle fertig aufgebaut. „Andere schlafen da vielleicht für abends vor oder bauen ihre Parties auf. Das, was wir da alle zusammen hinbekommen haben, ist schon bemerkenswert. Einen großen Dank ans ganze Team“, sprach SVH-Organisator Andree Schmeier sein Lob aus.

Über VIP-Plätzen durfte sich Philipp Matschinsky mit seiner Begleitung freuen. Beim Gewinnspiel auf der FuPa Weser-Ems Facebook-Seite hatte er die begehrten Tickets inkl. freier Verpflegung und Platz an der Bande gewonnen.

Foto: Bernd Seyme
Foto: Bernd Seyme
Aufrufe: 08.1.2017, 19:20 Uhr
Neue Osnabrücker ZeitungAutor