2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten

Professionelle Strukturen bei SF Brackel 61

Michael Czaja und Lars Riffert organisieren die Jugend nach neuem Konzept mit vielen Ideen

In der Spielzeit 2017/2018 übernehmen Michael Czaja (G1-Jugend) und Lars Riffert (F1-Jugend) neben ihrer Tätigkeit als Trainer auch die Funktion der sportlichen Leiter im Jugendbereich. Der 2. Vorsitzende Mike Dominik Kollenda gibt dazu an: „Dieser Schritt ist nur die logische Konsequenz aus den Entwicklungen in den letzten Monaten und Jahren. Beide werden dafür zuständig sein, die Strukturen im Jugendbereich weiter zu verbessern, und treten im sportlichen Bereich als zentrale Ansprechpartner auf.“

Beschlossen wurde die Erweiterung des Jugendvorstands durch die beiden Vorsitzenden Michael Lange und Mike Kollenda sowie durch die Jugendleiterin Emanuela Barba nach Gesprächen mit den jeweiligen Vorständen bereits Anfang 2017, offizieller Beginn ist der 01.07.2017. Genug Vorlaufzeit für beide, Ideen zu entwickeln und zu planen. Lars Riffert gibt Einblick in diesen Prozess: „An Ideen mangelt es in diesem Verein ja überhaupt nicht. Michael Czaja und ich haben uns erste konkrete Maßnahmen überlegt, die bis zum Saisonstart im September 2017 umgesetzt werden. Da wäre zum Beispiel die Bildung eines Elternrats, die Einführung eines professionellen Systems bei der Gewinnung neuer Mitglieder sowie die Unterteilung des Jugendbereichs in einen Förder- und in einen Leistungsbereich.“

Für Letzteres können die beiden Brackeler auch schon erste Ergebnisse präsentieren, wie Michael Czaja verrät: „Zukünftig werden wir die Windelbomber, G-, F- und E-Jugendmannschaften als Förderbereich bezeichnen und jahrgangsmäßig einteilen, so dass wir von der U4 bis hin zu der U11 jeweils mindestens eine Mannschaft, vorzugsweise in naher Zukunft auch zwei Mannschaften, stellen. Die Kinder sollen geschlechtsunabhängig mit Gleichaltrigen zusammen trainieren, spielen und vor allem Spaß am Fußball haben. Frei von jeglichem Leistungsdruck können so die ersten Schritte im Fußball gemacht werden. Hier gibt es beispielsweise keine F1 oder F2 mit dem Zweck, in „gut“ oder „schlecht“ zu unterteilen.“

Lars Riffert führt weiter an: „Ab der D-Jugend bis hin zu den A-Junioren bzw. B-Juniorinnen werden die Mannschaften dann geschlechtsspezifisch und leistungsorientiert zusammengestellt. Aber wir möchten ausdrücklich erwähnen, dass auch hier nicht in Begriffen wie „gut“ und „schlecht“ gedacht wird, sondern einfach unterschiedliche Entwicklungsstände zu berücksichtigen sind.“ Riffert erläutert seine Argumentation anhand eines Beispiels: „Ein Spieler, der als 13-Jähriger hinterherhinkt, kann einen plötzlichen Entwicklungsschub bekommen und in der B-Jugend allen davonlaufen. Diesen Spieler möchten wir aber nicht wegschicken, und diesen Spieler dürfen wir auch vorher nicht verlieren. Dieser Spieler wird von uns optimal gefördert, indem man ihm Möglichkeiten zu diesem Schub bietet. Denn er soll weiterhin viel Lust und Spaß am Fußball haben.“

Michael Czaja schließt die Konzept-Präsentation ab: „Ziel unserer Jugendarbeit ist es zum einen, bei der Entwicklung der Kinder behilflich zu sein, sowohl in sportlicher als auch in menschlicher Hinsicht, als auch zum anderen, die bestmögliche Vorbereitung auf den Erwachsenenfußball zu gewährleisten. Um diesen Übergang zu optimieren, werden wir mittelfristig einen weiteren Funktionsträger einsetzen, der bei den Jungen die B- und A-Junioren sowie bei den Mädchen die B-Juniorinnen koordiniert.“ Dieser Funktionsträger soll vor allem in der Endphase der Jugend als Übergang in die Senioren einen langsam und vorsichtig anbahnenden Prozess einbauen, in dem sich entwicklungsbereite A-Jugendliche innerhalb der Mannschaft und des Trainerstabs für gelegentliche Trainingseinheiten sowie auch Freundschaftsspiele in der Seniorenmannschaft empfehlen können. Hier startet der Verein noch in diesem Winter beginnend, also sechs Monate vor dem Eintritt in die Seniorenabteilung, mit einer Kooperation und einem regelmäßigen Austausch der Trainer von A-Jugend und Seniorenabteilung.

„Wir schicken keine Kinder weg!“

Das Jugendkonzept hat die Funktionsträger bei SF Brackel 61 viele diskussionsfreudige Stunden gekostet, in denen oft unterschiedliche Ansichten hin zu einer zufriedenstellenden Lösung im Sinne des Vereins entwickelt werden mussten. Bei einem Thema waren sich aber Barba, Lange, Kollenda, Czaja und Riffert einig, verrät der 2. Vorsitzende: „Wir schicken keine Kinder weg! Auch wenn wir ab der D-Jugend leistungsorientierten Fußball anbieten werden, weisen wir keine Kinder ab. Vielleicht werden die Spielzeiten einiger Spieler geringer ausfallen, aber jedem Kind, welches bei SF Brackel 61 Fußball spielen möchte, werden wir dies auch ermöglichen. Wir haben eine überragende Infrastruktur, aktuell knapp 100 Ehrenamtler und unser Potential nicht mal ansatzweise ausgeschöpft.“

Aufrufe: 010.7.2017, 16:02 Uhr
Mike Dominik KollendaAutor