2024-03-28T15:56:44.387Z

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Max Lüftl (mi.) versucht sein Glück in der 3. Liga in Österreich. F.:Leifer
Max Lüftl (mi.) versucht sein Glück in der 3. Liga in Österreich. F.:Leifer

Servus Bayern: Lüftl zieht es zu Union Gurten

Nach Wacker-Abgang: 19-jähriger Fürstensteiner wagt das Abenteuer 3. Liga in Österreich

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Mit Max Lüftl wechselt ein ostbayerisches Toptalent nach Österreich, genauer gesagt zu Union Raiffeisen Gurten. Die Oberösterreicher sind im Juni in die Regionalliga Mitte aufgestiegen und treten mit dem 19-jährigen Fürstensteiner als Verstärkung das Abenteuer 3. Liga an. Lüftl war nach den Querelen beim SV Wacker Burghausen auf der Suche nach einem neuen Verein und ist jetzt im Nachbarland fündig geworden.

Max Lüftl hat vier ereignisreiche Jahre in Burghausen hinter sich. Nach den Querelen im März, die in der Suspendierung von sieben Spielern des Bayernligakaders gipfelten, haben sich der 19-Jährige Abiturient und der SV Wacker im Unfrieden getrennt. Die Spieler verweigerten eine aus ihrer Sicht ungerechtfertigte Straftrainingseinheit unter Ex-Coach Uwe Wolf und wurden zwischenzeitlich vom Trainings- und Spielbetrieb ausgeschlossen. "Es war trotz allem eine tolle Zeit in Burghausen. Der Bundesligaaufstieg mit der A-Jugend war das schönste Jahr. Daraus haben sich viele Freundschaften ergeben", resümiert Lüftl seine Zeit bei den Oberbayern. Der Fürstensteiner kam über die Station SpVgg Deggendorf in der B-Jugend nach Burghausen, wo er zuletzt auch wohnte. "Ich werde nun wieder in Fürstenstein leben. Besonders dankbar bin ich meiner Familie, die mich immer unterstützt hat. Von meinem Heimatort sind es rund 70 Kilometer bzw. 45 Minuten nach Gurten. Dieser Aufwand ist schon ok."

Die Leistungsstärke der Regionalliga in Österreich siedelt Lüftl durchaus im Bereich der Regionalliga Bayern an: "Vom Niveau her kann man es schon mit Schalding vergleichen. Ich treffe mich seit April vier- bis fünfmal in der Woche mit meinem persönlichen Trainer "Momo" Boskovic, um mich optimal auf die Herausforderung in Österreich vorzubereiten. Die Vorbereitung startet am 7. Juli." Über die Station Union Gurten will der 19-Jährige den Sprung in den Profifußball schaffen. Dass es dafür keine Garantie gibt, weiß Lüftl freilich selbst: "Mir ist es wichtig, dass ich neben dem Fußball ein zweites Standbein habe. Ab Oktober werde ich deshalb in Erding ein Fernstudium im Bereich Sportmanagement beginnen."

Zwei Aufstiege in Folge: Gurten klopft ans Tor zum Profifußball.

In der Alpenrepublik wird Lüftl mit offenen Armen empfangen. "Der Maxi ist ein feiner Kerl, der sowohl fußballerisch als auch menschlich toll zu uns passt", ist sich Unions Teammanager Gottfried Weinberger sicher. In Gurten soll sich Lüftl im Seniorenfußball durchbeißen. "Wir wollen aber nicht zu viel Druck aufbauen. Ich bin von Maxis fußballerischer Klasse überzeugt, aber man darf nicht vergessen, dass der Bursche erst 19 Jahre alt ist", warnt Weinberger vor einer überzogenen Erwartungshaltung. Die Innviertler sind eine Art gallisches Dorf in der dritthöchsten Liga Österreichs. Der Ort im Bezirk Ried im Innkreis zählt gerade einmal 1.200 Einwohner und ist damit der kleinste Standort der Regionalliga Mitte. Hier geht es noch beschaulicher zu als etwa in Linz, Graz oder Klagenfurt. Nach zwei Aufstiegen in Folge herrscht Euphorie rund um die Union, die aber Teammanager Weinberger nicht zu Täumereien verleitet.



Max Lüftl im Bayernliga-Einsatz gegen Eichstätts Florian Grau. F: Traub


"Für uns ist die Regionalliga eine Riesensache, aber es wird von Anfang an nur gegen den Abstieg gehen. Wir sind eine reine Amateurtruppe. Bei uns gehen alle einem ganz normalen Beruf nach. Andere Vereine wie Vorwärts Steyr, Blau-Weiß Linz oder der FC Pasching sind halbe Profimannschaften. Die haben ganz andere Voraussetzungen als wir"
, schätzt Weinberger die Rollenverteilung realistisch ein. Das heißt aber nicht, dass die Unioner die arrivierten Teams nicht aufmischen wollen. Das Umfeld in Gurten stimmt. "In der letzten Saison in der Oberösterreichliga kamen rund 500 Zuschauer pro Spiel. Ich denke, dass wir diesen Schnitt in der Regionalliga noch verbessern können. Der Saisonstart am 1. August gegen Vorwärts Steyr wird gleich ein Highlight werden. Da kommen mit Sicherheit über 1.000 Zuschauer", fiebert Weinberger schon dem Saisonstart entgegen. Bereits vor dem ersten Saisonanstoß wartet ein echtes Highlight auf die Truppe von Trainer Rainer Neuhofer. Am Samstag, den 12. Juli, geht es im ÖFB-Pokal gegen den Bundesligisten SC Wiener Neustadt mit Chefcoach und Ex-Nationalspieler Heimo Pfeifenberger, die erste Pflichtspiel-Bewährungsprobe für Max Lüftl und sein neues Team.


Aufrufe: 03.7.2014, 14:28 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor