2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielvorbericht
Arbeitete gegen Aichach die Gegner im Doppelpack auf, wie hier Marco Küntzel, doch jetzt fährt er in Urlaub: Serge Yohoua.
Arbeitete gegen Aichach die Gegner im Doppelpack auf, wie hier Marco Küntzel, doch jetzt fährt er in Urlaub: Serge Yohoua.

Seltsamer Zeitpunkt für eine Urlaubsreise

Der FC Pipinsried kämpft derzeit an zwei Fronten: Im Bayernliga-Match in Rosenheim (Anpfiff: Samstag, 15 Uhr) will die Strobl-Truppe Punkte für die Direktqualifikation zur Regionalliga holen. Während dessen streitet sich Konrad Höß mit einigen Behörden, außerdem schüttelt er über einen seiner Kicker

Serge Yohoua hat sich in den letzten Wochen in die Herzen der gelb-blauen Fans gespielt. Oder eigentlich eher gekämpft. Wobei dem Ivorer zuweilen einige technische Kabinettstückchen gelingen, wie kürzlich gegen den BC Aichach, als er an der Mittellinie mit Körpertäuschung und Hacke-Spitze gleich drei Paarstädter vernaschte. Aber Yohouas eigentliche Stärke ist eine andere: „Er arbeitet die gegnerischen Spieler auf“, bringt Konrad Höß des ehemaligen Drittliga-Profis Haupteigenschaft auf den Punkt. Zudem ist der Ex-Ingolstädter immer für eine Überraschung gut.

Auch für unliebsame. Wie am vergangenen Dienstag, als Yohoua nach der Übungseinheit verkündete: „Ich fahre jetzt nach Hause in den Urlaub.“ Konrad Höß brachte vor Überraschung den Mund nicht mehr zu, auch gestern kam der 73-Jährige aus dem Kopfschütteln nicht heraus. „Wir gehen in die entscheidende Phase der Saison – und er legt sich in Afrika unter die Palmen!“
Wann sein Offensivmann zurück kommt, ist dem FCP-Boss eigentlich ganz egal: „Ich glaube, Yohoua ist am letzten Spieltag wieder da. Aber das spielt dann auch keine Rolle mehr.“
Höß reagierte umgehend: An diesem Wochenende verpflichtet er einen jungen Stürmer. Ob sich Yohoua gleich einen anderen Verein suchen kann, ließ der Pipinsrieder Präsident gestern offen. Im heutigen Match beim Rosenheimer Sportbund wird Spielertrainer Tobias Strobl den Verlust seines Freundes wohl verschmerzen können: Michael Holzhammer ist wieder in Schuss gekommen, die Flügelzange Junis Ibrahim und Giovanni Goia präsentierte sich gegen Aichach ausgesprochen bissig. Und mit dem Rekonvaleszenten Dominik Schön sowie Dominic Wünsch hat der Coach noch zwei Joker im Ärmel, um die ihn die Rosenheimer sicherlich beneiden. Ganz zu schweigen von Arthur Kubica, der in der vergangenen Woche wieder ins Training eingestiegen ist und eventuell gegen Ende der Partie einige Minuten Bayernliga-Luft schnuppern darf.

„Die Mannschaft ist ehrgeizig und will unbedingt gewinnen, damit sie den VfR Garching noch abfangen kann“, berichtet Höß. Die Kicker von der A9 rangieren zur Zeit auf Tabellenplatz zwei und wären direkt für die Regionalliga qualifiziert; der FCP müsste als Dritter in die Relegation.
„Ich hätte nichts gegen Ausscheidungsspiele einzuwenden“, erklärt Höß mit einem Schmunzeln. Klar, denn bei solchen Partien rollt der Rubel nochmal einmal richtig. Und Geld braucht der FC Pipinsried, um sein Stadion für die Regionalliga fit zu machen.
Höß lobt in diesem Zusammenhang das Landratsamt und den neuen Landrat Stefan Löwl in den höchsten Tönen, ebenso die Dachauer Polizeiinspektion und deren Chef Thomas Rauscher: „Die geben sich alle die größte Mühe und arbeiten sehr professionell.“

Nur mit der Altomünsterer Rathausverwaltung und der Kreis-Feuerwehr scheint der Pipinsrieder Zampano seine Probleme zu haben. In der vergangenen Woche muss es bei einem Treffen mit den Verantwortlichen ziemlich laut geworden sein. Höß sagt dazu nichts, meint nur: „Selbstverständlich müssen alle Sicherheitsauflagen zu einhundert Prozent erfüllt sein, aber dazu muss man sich wenigstens mit der Lage vor Ort vertraut machen.“

Die Lage des heutigen Gegners, der SB DJK Rosenheim, ist den Pipinsriedern freilich klar: Die Mannschaft des ehemaligen Bayern-, Schalke- und FCN-Profis Günter Güttler kämpft als Zwölfter (35 Punkte) gegen den Abstieg. Auf dem Relegationsplatz 15 rangiert zurzeit der 1. FC Sonthofen mit 31 Zählern. „Unser 6:1 aus dem Hinspiel ist kein Maßstab“, warnt Höß. Der Sportbund hat sich im Winter beim Nachbarn TSV 1860 Rosenheim bedient und Abwehrmann Christoph Herbert (23) verpflichtet. Ein Dreier ist für den FCP dennoch Pflicht, denn das Garchinger heute über Hankofen-Hailing stolpern, glaubt im Dachauer Hinterland niemand.

Werde Mannschaftsverwalter für dein Team!

Hol dir hier einen Zugang: http://statistik.fussball-vorort.de

Aufrufe: 02.5.2014, 00:00 Uhr
Horst Kramer - Dachauer NachrichtenAutor