2024-04-25T14:35:39.956Z

Vereinsnachrichten
Trotz der obskuren Umstände ließen sich nach dem Abbruch nicht alle Stahl-Spielerinnen die Laue verderben.  ©MZV
Trotz der obskuren Umstände ließen sich nach dem Abbruch nicht alle Stahl-Spielerinnen die Laue verderben. ©MZV

Seltsamer Abbruch zwischen Brandenburg und Blankenfelde

Der BSC Preußen kommt nicht mehr aus der Kabine: Mahlow gibt Kreislaufprobleme und alte Verletzungen als Grund an. Stahls Caroline Lange muss ins Krankenhaus.

Die Fußballerinnen des FC Stahl Brandenburg hatten sich auf die Heimpartie am vergangenen Sonntag gefreut. Vor zwei Wochen mussten die Brandenburgerinnen sich im Landespokal auf dem kleinen Kunstrasenplatz des BSC quälen, um die nächste Runde zu erreichen. Auf dem eigenen Großfeld sollte es nun anders werden. Doch aus der Freude wurde Sorge und Ärger.

Die Gastgeberinnen legten los wie die Feuerwehr, ließen die Gäste kaum zur Entfaltung kommen. Reihenweise wurden erstklassige Torchnacen erspielt, es fand sich nur kein Vollstrecker. Egal ob Marlen Wodke, Annika Wasseroth oder Laura-Jasmin Brandt den Abschluss suchte - der Ball ging überall hin, nur nicht in die Maschen des Preussen-Kastens.

In der 24. Minute hielt Caroline Lange das Stadion im Atem. Nach einem Foul fiel sie hart auf ihr Steißbein, so dass sich ihre Wirbelsäule stauchte. Sie bekam keine Luft. Zum Glück war ihr Vater vor Ort, der seit kurzer Zeit weiß, was zu tun ist in solchen Fällen. Denn es war nicht der erste Vorfall dieser Art für Caroline Lange. Sie wurde auf dem Platz noch notärztlich versorgt und dann ins Krankenhaus gebracht. Das hat sie am Dienstag schon wieder verlassen, begab sich aber noch diese Woche in die Hände eines Potsdamer Spezialisten.

Kaum hatte Schiedsrichter Karl-Peter Frey die Partie wieder angepfiffen, platzte der Knoten bei den Stahl-Kickerinnen. Binnen zehn Minuten bauten sie den Vorsprung durch Brandt (26.), Leah Fichte (30., 33.) und Wasseroth (36.) auf 4:0 aus. Da gab es schon die nächste Unterbrechung. Der Gästetrainer vermutete zwei Abseitstore und beschwerte sich zu heftig. Er wurde vom Unparteiischen auf die Tribüne verwiesen.

Die nächste Unterbrechung ließ nicht lang auf sich warten. Bei einem Angriff der Brandenburgerinnen kam die Gäste-Torfrau weit heraus, prallte mit einer Stahlspielerin zusammen, was der Referee nichts als Foul wertete. Die Szene ging weiter, doch zweimal konnte eine Preussen-Verteidigerin vor der Linie klären. Nun blieb die Torsteherin liegen, endlose Zeit verstrich. Dann schickte Frey beide Teams in die Halbzeit.

Die Gastgeberinnen kamen aus der Kabine, warteten auf ihren Kontrahenten. Der hatte sich aber in der Kabine überlegt, dass zu viele Spielerinnen Kreislaufprobleme hätten, zudem wären alte Verletzungen aufgebrochen. Das überraschte, da den Gästen noch drei Ersatzspielerinnen zur Verfügung standen. Aber das Spiel wurde abgebrochen.

An dieser Stelle sei bemerkt, dass die Frauen des Eberswalder SC in der Vorwoche mit nur neun Spielerinnen in Gießmanndorf durchspielten und 23 Gegentore kassierten. Nun im Heimspiel gegen den SV Babelsberg 03 kamen sie auf elf Akteure und gingen mit 1:22 unter. Das tat der Mannschaft bestimmt weh, sie blieb aber stets auf dem Platz. Vorbildhaft.

Am 18. September ist um 13 Uhr der 1.FFC Turbine Potsdam III zu Gast im Stadion am Quenz.

Aufrufe: 015.9.2016, 06:55 Uhr
MOZ.de / Martin TersteggeAutor