2024-04-25T10:27:22.981Z

FuPa Portrait
Beim Lehrgang der polnischen U17-Nationalmannschaft traf Michal Korenik (vorne rechts) nicht nur auf Robert Lewandowski (vorne, 5. von rechts). Auch Kamil Grosicki (links neben ihm) spielt aktuell in der polnischen Nationalelf.
Beim Lehrgang der polnischen U17-Nationalmannschaft traf Michal Korenik (vorne rechts) nicht nur auf Robert Lewandowski (vorne, 5. von rechts). Auch Kamil Grosicki (links neben ihm) spielt aktuell in der polnischen Nationalelf.

Seite an Seite mit dem Superstar

Gersthofens Michal Korenik stand zusammen mit Bayern-Torjäger Robert Lewandowski in der polnischen U17-Nationalmannschaft

Seit seinem Rekord-Fünferpack beim 5:1-Sieg gegen den VfL Wolfsburg, als er zur Pause eingewechselt fünf Tore, davon einen Hattrick innerhalb von drei Minuten und 22 Sekunden erzielt hat, ist Robert Lewandowski endgültig zum Superstar aufgestiegen. Seitdem läuft es für den 27-jährigen Polen.

Der Stürmer des FC Bayern München schießt Tore wie am Fließband. Mit neun Treffern in drei aufeinanderfolgenden Bundesligaspielen ist ihm eine neuer Rekord gelungen. In der polnischen Nationalmannschaft ist er mit 13 Toren zum Rekordschützen der EM-Qualifikation aufgestiegen. Fast im Alleingang hat er die Mannschaft zur Europameisterschaft nach Frankreich geschossen.

Während Robert Lewandowski auf dem Weg zum absoluten Weltstar ist, spielt Mihal Korenik
beim TSV Gersthofen in der Bezirksliga Nord. Noch vor zehn Jahren standen die beiden zusammen im Kader der polnischen U17-Nationalmannschaft. Wir sprachen darüber mit dem Neuzugang der Lechstädter.

Hallo, Mihal. Du hast in Polens U17-Nationalmannschaft zusammen mit Robert Lewandowski gespielt. Wann war das?

Korenik: Ich hatte die Ehre, mit ihm zusammen trainiert zu haben. Unsere letzte Begegnung ist zehn Jahre her. Das war bei einem Lehrgang der U17-Nationalmanschaft.

Wie hast du Robert Lewandowski da erlebt?

Korenik: Robert war in meiner Erinnerung ein sehr normaler und angenehmer Mensch. Er war sehr bodenständig.

Wie würdest du „Lewa“ als Fußballer bezeichnen? Was hat er, was du nicht hast?

Korenik: Das ist schwierig für mich, auf diese Frage zu antworten. Jeder ist anders. Robert war sicherlich ein Arbeiter. Er hat sich nie verhalten, als wäre er ein Star. Einfach gesagt, er hat immer hart gearbeitet und glaubte an sein Können.

Gibt es eine lustige Geschichte, die du zusammen mit Lewandowski erlebt hast?

Korenik: Nicht wirklich. Wir waren eine Woche bei einem Lehrgang der polnischen Junioren-Nationalmannschaft zusammen. Ansonsten hatten wir keine Verbindung.

Bei welchen Vereinen habt ihr zu dieser Zeit gespielt?

Korenik: Robert hat in der dritten polnischen Liga bei Znicz Pruszków gespielt, ich war bei meinem Heimatverein GKS Belchatow in der B-Jugend.

Wie verlief dein weiterer Werdegang? Warst du auch Profi?

Korenik: Ich bin ausgebildet worden vom polnischen Erstliga-Profiklub GKS Belchatow. Dort habe ich gespielt, seit ich neun Jahre alt war und habe dort alle Jugendteams durchlaufen. Dann habe ich mit der ersten Mannschaft trainiert und am 29. März 2008 mein offizielles Debüt in der ersten polnischen Liga gegeben. Ich war dort drei Jahre Profi.

Warum ist aus Lewandowski ein Superstar geworden?

Korenik: Er hat sein Talent mit harter Arbeit im Training verbunden. Ich denke, das war der Schlüssel zum Erfolg. Meine Karriere ist hingegen nicht so gelaufen, wie ich mir das vorgestellt habe. Aber ich freue mich über das, was ich erreicht und erlebt habe, und ich werde mich weiter bemühen, das zu tun, was ich liebe.

Wie bist du dann nach Deutschland gekommen?

Korenik: Nach Deutschland bin ich gekommen durch meinen Manager, der mir beim BC Aichach eine Testwoche organisiert hat. Dort bin ich positiv aufgefallen und geblieben. Damals war Aichach noch ein sehr guter und höherklassiger Verein.

Hast du Verletzungen gehabt?

Korenik: Meine schlimmste Verletzung waren Probleme mit der Leiste, die mich um die fünf Monate zu einer Pause gezwungen haben.

Was machst du beruflich?

Korenik: Seit drei Jahren arbeite ich für die Firma ibs in Thierhaupten. Nach der Arbeit spiele ich selbstverständlich noch Fußball.

Wie kam der Kontakt zum TSV Gersthofen zustande?

Korenik: Nach Gersthofen bin ich durch unseren Trainer Eddi Keil gekommen. Ich kenne Eddi schon lange, und ich bin zufrieden, dass ich jetzt mit ihn zusammenarbeiten kann.

Wie gefällt es dir beim TSV Gersthofen?

Korenik: In Gersthofen gefällt es mir. Wir haben eine junge Mannschaft mit viel Potenzial. Spiel für Spiel entwickeln sich die jungen Spieler mehr und mehr, und am Ende bringt es unserere Mannschaft einen Schritt weiter, und unsere Fans honorieren unsere Leistung.

Hast du noch Kontakt zu Robert Lewandowski?

Korenik: Ich habe keinen Kontakt mit Robert. Aber ich bin stolz auf ihn. Ich freue mich, dass ich zumindest mal mit ihm trainieren durfte. Ich werde ihn bestimmt weiter anfeuern und ihm die Daumen drücken, damit er den Weg, den er damals gegangen ist, weitergeht.


Seit Beginn dieser Saison läuft Ex-Profi Michal Korenik (links) für den Bezirksligisten TSV Gersthofen auf. F.: Oliver Reiser

Zur Person: Mihal Korenik

Geboren am 22. Januar 1988 in Piotrkow Trybunalski (Polen).
Bisherige Vereine: GKS Belchatow, Torgelower SV, Lok Stendal, LZS Piotrowka, BC Aichach, TSG Thannhausen, FC Affing, TSV Gersthofen
Höchster Marktwert: 50.000 Euro (2. April 2008)

Aufrufe: 022.10.2015, 15:11 Uhr
Augsburger Landbote / Oliver ReiserAutor