2024-04-24T13:20:38.835Z

Klaus Marenbach hatte mit Turbine II heute nichts zu Lachen
Klaus Marenbach hatte mit Turbine II heute nichts zu Lachen

Seeben zeigt Stärke

Nach dem Pokalcoup gelingt der zweite Erfolg in dieser Woche

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Der VFL Seeben bezwingt Turbine Halle II mit 2:0 und fügt seinem Gegner damit nicht nur die erste Saisonniederlage zu, sondern bekräftigt auch eindrucksvoll seine Aufstiegsambitionen.

"Die Macht aus Halles Norden", so steht es auf dem im Sportlerheim hängenden Fanschal des VFL Seeben geschrieben. Mit dem über weite Strecken verdienten Erfolg über Turbine II werden die Nordhallenser diesem Slogan heute gerecht.

Ohne Toptorschütze Tobias Weißenborn, der erkältungsbedingt pausieren musste, ging Seeben gegen eine ebenfalls ersatzgeschwächte Mannschaft von Turbine ins Spiel. Letzterer fehlten sechs Stammkräfte, was zur Folge hatte, dass selbst Spielertrainer Klaus Marenbach in die Mannschaft rückte. "Ich mache das eigentlich nur in Extremsituationen, aber heute war so eine."

Marenbach war Ende des Spiels in eine brenzlige Situation verwickelt, die die Gemüter der durch den Regen stark unterkühlten Zuschauer nochmal erhitzte. Nach einem harten, aber noch fairen Tackling des heute eher blassen Daniel Janowicz, gerieten beide in Streithahn-Manier aneinander. Marenbach glitt zu Boden. Schauspiel oder Kopfstoß? Schiedsrichter Peter Koß zu dieser Szene: "Für mich war es weder eine Schwalbe noch eine Tätlichkeit, sondern vielmehr ein Gerangel wie es immer mal wieder vorkommt. Sowas muss ich nicht ahnden." Diese unterkühlte Aussage passte nicht nur zum Wetter, sondern auch zu der soliden Leistung des Unparteiischen.

Fußballerisch sahen die Fans vor allem in der ersten Halbzeit ein temporreiches Spiel zweier starker Stadtoberligisten. Nach einer Ecke in der 19. Minute knallte Christian Thee den Ball für Seeben in den Winkel. Trotz dieser Führung zeigte nun Turbine, meisst über den trickreichen Tobias Schöbel kommend, was in ihnen steckt und kam zu zahlreichen Möglichkeiten. Warum diese Spielweise in Halbzeit zwei nicht fortgesetzt wurde, wusste nach Abpfiff niemand. Marenbach: "An der Fitness lag es sicher nicht. Trotzdem haben wir uns nach dem Seitenwechsel keine Chancen mehr erspielt." Dies ist umso unerklärlicher, da Turbine nach der Gelb Roten Karte gegen Steve Henze 30 Minuten in Überzahl spielte. Eine Energieleistung des laufstarken Martin Kalich aus der 75. Minute machte schließlich den Erfolg perfekt.

Goalgetter Tobias Weißenborn konnte am Spielfeldrand mit der Leistung seiner Kameraden zufrieden sein und plauderte nebenbei sogar ein bisschen aus dem Nähkästchen. "Ich will mit Seeben aufsteigen." Eine Kampfansage mit eingebautem Treuebekenntnis.

Nach zwei überragenden Spielzeiten für die A-Jugend des VFL Halle 96, in denen er über 50 Tore erzielte, kam er vor der Saison samt Trainer und einigen Mitspielern nach Seeben. "Ich hatte damals das Angebot von 96, für deren Zweite zu spielen. Das Trainingspensum hätte ich aber arbeitsmäßig nicht stemmen können." Weißenborn ist Straßenbauer und hat oftmals keinen festen Feierabend. In Seeben findet er mit seinem Bruder, der wie Teammanager Parma sagt "physisch fast noch stärker ist" und vielen Freunden die richtigen Wohlfühlbedingungen vor.

Nicht nur aufgrund des Auftritts am Samstag, sondern auch wegen dem Wissen, dass noch einige Topkräfte fehlen, gehört der VfL Seeben zu den ganz heissen Aufstiegskandidaten. Alle Spiele des 6. Spieltages im Überblick:

Sa. 15:00 Hal-Neustadt - Rotation II 3 : 1 Sa. 15:00 FSV Halle - Kröllwitz 7 : 1 Sa. 15:00 Kanena - Reideburg 0 : 2 Sa. 15:00 SG Einheit - Lettin 1 : 1 Sa. 15:00 Seeben - Turbine II 2 : 0 Sa. 15:00 Nietleben II - Post Halle 3 : 5 Sa. 15:00 HTB Halle - Ammendorf II 0 : 2
Aufrufe: 06.10.2012, 18:01 Uhr
Felix TränknerAutor