2024-04-24T13:20:38.835Z

Relegation
Grenzloser Jubel beim SV Seligenporten, der nächstes Jahr nun doch in der Regionalliga ran darf. F: Zink
Grenzloser Jubel beim SV Seligenporten, der nächstes Jahr nun doch in der Regionalliga ran darf. F: Zink

"Sechzig" sei Dank: Klosterer halten Liga in der Relegation

Relegation zur Regionalliga, Runde 1 - Rückspiel: 0:1-Pleite reicht dem SV Seligenporten gegen Aschaffenburg nach 2:0-Hinspielerfolg +++ Kleeblatt U23 unterliegt Pipinsried in torreicher Verlängerung und trifft nun auf Aschaffenburg

Der SV Seligenporten hat den Klassenerhalt in der Regionalliga doch noch geschafft. Dafür reichte dem Kloster im Relegationsrückspiel gegen den SV Viktoria Aschaffenburg sogar eine 0:1-Pleite. Schlechter lief es für die SpVgg Greuther Fürth II. Nach dem 1:1 im Hinspiel unterlag die Kleeblatt U23 dem FC Pipinsried im Rückspiel vor heimischer Kulisse mit 2:3 nach Verlängerung. Der Fürther Nachwuchs darf aber weiterhin vom Klassenerhalt träumen. Dazu muss der Zweitliga-Nachwuchs allerdings gegen Aschaffenburg die 2. Runde überstehen.

SV Seligenporten - SV Viktoria Aschaffenburg 0:1

Der SV Seligenporten hat sich doch noch den Klassenverbleib in der Regionalliga Bayern gesichert. Trotz der 0:1-Heimniederlage gegen die Viktoria aus Aschaffenburg bleibt der SVS in der höchsten bayrischen Amateurliga. 1500 Zuschauer sahen sich den Showdown in der MARena an. mDie Ausgangslage war klar: Die Viktoria aus Aschaffenburg musste in der MARena mindestens zwei Tore erzielen, um wenigstens die Chance auf die Verlängerung zu haben. Das Hinspiel am Schönbusch endete mit 2:0 für die Klosterer. Leiter der Partie war Bundesligareferee Günter Perl, für den diese Partie gleichzeitig das Ende einer langen und erfolgreichen Schiedsrichterlaufbahn bedeutete. Ebenfalls prominent war die Haupttribüne gefüllt. MdB Alois Karl und Landrat Willibald Gailler ließen sich das Fußballschmankerl im Kloster nicht entgehen.

Das zweite Kräftemessen innerhalb von fünf Tagen begann verhalten. In der achten Minute dann mal ein Standard für den SVS. Fabian Klose flankte den Ball gen Aschaffenburger Kasten, fand jedoch keinen potenziellen Abnehmer. Per Freistoß entstand auch auf der Gegenseite ein Hauch von Gefahr. In der 13. Minute hatten viele den Torschrei schon auf den Lippen: Marcel Mosch servierte einen Eckball auf den Schädel von Marco Weber, der den Ball direkt an den rechten Pfosten setzte. Riesendusel für die Gäste (13.). Die Hausherren kontrollierten das Geschehen in der Folge und konnten von den motivierten, aber weitestgehend mittellosen Aschaffenburger nicht wirklich in Verlegenheit gebracht werden. Ordentliche Gelegenheiten waren erst wieder vor der Pause zu bestaunen. Geriet ein Schlenzer von SVA-Akteur Daniel Cheron zu rechtslastig, war es auf der anderen Seite Klose, der eine aussichtsreiche Chance nicht nutzen konnte (41.). Im Anschluss schlug Marcel Mosch eine schwungvolle Flanke Richtung Ali Yetkin – SVA-Keeper Peter Neuberger war aber auf seinem Posten. Wenige Momente vor dem Halbzeitpfiff bekam der SVS noch einen Freistoß in aussichtsreicher Lage zugesprochen. Standardexperte Klose nahm sich der Sache an und verzog (45.). Zur Pause ging das 0:0 so in Ordnung, weil beide Seiten offensiv nicht wirklich Antworten auf stabile Defensivketten fanden und so dem Spiel ihren Stempel nicht aufdrücken konnten.

Zu Beginn des zweiten Abschnitts reagierte Roger Prinzen mit einem Wechsel. Für Yetkin kam Herzner positionsgetreu ins Match. Die erste Chance nach Wiederanpfiff gehörte den Klosterern. Fotios Katidis schlug einen Diagonalball auf Klose, der wiederum ins Zentrum passte. Bastian Herzner kam angelaufen und profitierte beinahe von einem Absprachefehler in der Viktoria-Abwehr (50.). Wenig später probierte es Schelle mit einem hinterlistigen Lupfer, doch SVA-Schlussmann Neuberger ließ sich nicht böse überraschen. Wo war das Aufbäumen der Gäste? Das fragte sich wohl auch Trainer Jochen Seitz und reagierte mit einem Doppeltausch. Potenzial zu einem Gästetreffer hatte eine Aktion in der 59. Spielminute. Janis Häuser legte den Ball rechts zu Captain Schmidt, welcher freistehend aus 22 Metern jedoch kläglich links vorbeischoss. Nachdem eine gute Stunde gespielt war, erwischte es SVS-Angreifer Marcel Mosch am Kopf. Blutüberströmt musste er sich behandeln lassen und kam zwei Minuten später wieder aufs Feld – mit Turban.

Aschaffenburg lange Zeit zu harmlos

Vom SVS kam nicht unbedingt viel, aber die Klosterer mussten auch nicht mehr machen, denn Aschaffenburg war zu harmlos. Zwei Ecken der Heimelf brachten nichts ein. Die Gäste versuchten es immer wieder, doch auch nach einem klasse Schnitzer-Pass konnte Gökhan Aydin den Ball aus 18 Metern nicht im gegnerischen Kasten unterbringen (71.). Aydin stand auch im Mittelpunkt der nächsten strittigen Situation. Seligenportens Innenverteidiger Tobias Kramer riss am Mittelkreis Aydin als wahrscheinlich letzter Mann um. Referee Perl entschied auf Gelb. SVS-Trainer Roger Prinzen brachte dann mit Marco Christ Routine ins Spiel. Aus dem sich bietenden Raum hätten die Klosterer in der 86. Minute fast das 1:0 erzielt. Weber zog aus 20 Metern zentraler Position ab. SVA-Keeper Neuberger klärte spektakulär per Fußabwehr. Lange hatten die Gäste um einen Treffer in Seligenporten gekämpft und wurden nicht belohnt. In der 89. Minute war es dann soweit. Aydin fasste sich aus 29 Metern ein Herz und drosch das Leder ins rechte Kreuzeck.

Schlussendlich kam dieser Geniestreich aber viel zu spät, weil wenige Augenblicke später die Partie von Günter Perl abgepfiffen wurde. Trotz einer langen Verletzungsunterbrechung gab der erfahrene Bundesligareferee keine Nachspielzeit, worüber sich Gästecoach Seitz mächtig aufregte und sich beim Assistenten lautstark beklagte. In der Endabrechnung steht der SV Seligenporten auch nächste Saison in der Regionalliga Bayern auf dem Rasen. Und das, nachdem er schon so gut wie abgestiegen war. Durch den Abstieg der Sechziger durften die Klosterer relegieren und haben sich gegen die Viktoria aus Aschaffenburg glücklich, aber nicht unverdient durchgesetzt. Im Kloster kann damit endlich auf Hochtouren für die kommenden Saison geplant werden. Der SVA muss dagegen noch einmal in der zweiten Relegationsrunde der Verlierer nachsitzen. Diese bestreiten die Aschaffenburger gegen die SpVgg Greuther Fürth, die zeitgleich zuhause in der Verlängerung dem Südbayernligisten FC Pipinsried mit 2:3 unterlag. Beim SV Seligenporten herrscht riesige Freude und Erleichterung. Die Vorfreude auf die nächste Spielzeit in der „Champions League“ des bayrischen Amateurfußballs wird den Verantwortlichen und den Spielern damit nicht zu nehmen sein. Vorfreude auf Highlightspiele gegen große Namen – wie den TSV 1860 München. Franz Hable

Schiedsrichter: Perl (Münchener SpVgg) - Zuschauer: 1538
Tor: 0:1 Gökhan Aydin (89.)


SpVgg Greuther Fürth II - FC Pipinsried 2:3 n.V.

Die U23 der SpVgg Greuther Fürth hat den Klassenerhalt in der ersten Relegationsrunde zur Regionalliga Bayern verpasst.

Das kleine Kleeblatt unterlag nach dem 1:1 im Hinspiel gegen den FC Pipinsried mit 2:3 (1:1, 1:1) nach Verlängerung und muss sein Glück nun in der zweiten Runde versuchen. Dort geht es gegen den SV Viktoria Aschaffenburg, der in zwei Partien gegen den SV Seligenporten (0:2, 1:0) den Kürzeren zog. Zunächst muss die Elf von Trainer Timo Rost am Donnerstag um 18.30 Uhr bei den Unterfranken antreten. Das Rückspiel findet am Sonntag im Ronhof statt.

Gegen den Dritten der Bayernliga Süd nutzte der SpVgg-Reserve auch der Einsatz von gleich acht mit Profiverträgen ausgestatteten Akteuren nichts. Völlig verschätzt hatten sich die Fürther Verantwortlichen auch im Hinblick auf die zu erwartende Zuschauerzahl. Wegen des großen Andrangs vor dem Kassenhäuschen pfiff der Schiedsrichter die Partie mit einigen Minuten Verspätung an. Das reichte jedoch immer noch nicht aus. So konnten die letzten Fans ihre Plätze erst eine knappe halbe Stunde nach Spielbeginn einnehmen und reagierten entsprechend verärgert. Sie verpassten jedoch lediglich die ersten Tormöglichkeiten auf beiden Seiten, die Treffer fielen dann unter den Augen aller. Für die Führung der Gastgeber sorgte Lukas Gugganig, der nach einem zunächst abgewehrten Angriff aus knapp 30 Metern von halbrechts abzog und das Spielgerät in den linken Winkel zimmerte (34.). Wie schon im Hinspiel am Donnerstag war die Freude des Kleeblatts nur von kurzer Dauer. Nach einer Ecke stand Athdedon Lushi am Fünfer völlig frei und traf zum Ausgleich (37.).

Im zweiten Durchgang wurde die Partie etwas zerfahrener und härter. In der 65. Minute köpfte Hürzeler knapp über den Kasten. Dann versuchte sich erneut Gugganig aus der Distanz und scheiterte denkbar knapp (69.). Ebenso wie kurz darauf Stefan Maderer, dessen 15-Meter-Schuss am Kasten von Keeper Thomas Reichlmayr vorbeirauschte (75.).

Doch auch die Gäste kamen in der regulären Spielzeit noch zu Möglichkeiten durch Thomas Berger (78.) und Sebastian Mitterhuber (84.). In der Verlängerung machten die Weiß-Grünen zunächst Druck, doch außer einigen Ecken sprang wenig heraus. Mit dem 1:2, das FC-Kapitän Berger auf Zuspiel von Emre Arik markierte, war die Entscheidung praktisch gefallen (108.). Ruben Popa erhöhte durch einen an Arik verursachten Foulelfmeter (112.). Niclas Egerer gelang per Abstauber noch Ergebniskosmetik (117.). „Wir waren heute eigentlich überlegen. Aber über die gesamte Spielzeit haben wir zu viele Chancen ausgelassen. Wer keine Tore schießt, kann nicht gewinnen“, lautete Rosts Fazit.

Schiedsrichter: Dietz (FC Kronach) - Zuschauer: 1334
Tore: 1:0 Gugganig (34.), 1:1 Lushi (38.), 1:2 Berger (108.), 1:3 Popa (112., Foulelfmeter), 2:3 Egerer (117.)

Aufrufe: 05.6.2017, 19:48 Uhr
FN / NNAutor