2024-04-25T10:27:22.981Z

FuPa Portrait
Ihr Herz hängt am SVHU: Alina Witt kehrte nach nur sechs Wochen beim MSV Duisburg zurück in den Norden. mai*
Ihr Herz hängt am SVHU: Alina Witt kehrte nach nur sechs Wochen beim MSV Duisburg zurück in den Norden. mai*

Sechs Wochen Duisburg als wichtige Erfahrung

Henstedt-Ulzburgs Alina Witt gehört erneut zu den Nominierten bei der Wahl zur Fußballerin des Jahres

Die Verwunderung in Schleswig-Holsteins Frauenfußball und noch mehr die Enttäuschung in Henstedt-Ulzburg waren spürbar, als es vor knapp einem Jahr für Alina Witt bei der Wahl zur Fußballerin des Jahres trotz ihrer Favoritenrolle „nur“ zu Platz zwei hinter Jana Leugers von Holstein Kiel reichte. Witt selbst, die mit der Empfehlung von nicht weniger als 40 (!) Drittligatoren und noch einmal neun Treffern zur Zweitliga-Winterpause aufwartete, gab sich in der Öffentlichkeit gelassen. Jetzt, elf Monate später ist der Abstand groß genug, um ihre damals tatsächlichen Gefühle ein Stück weit mehr nach außen zu kehren.

„Oh ja, ich war schon sehr enttäuscht. Und da ich dieses Gefühl in diesem Jahr nicht noch einmal durchleben möchte, stelle ich keine allzu hohe Erwartungshaltung in die jetzige Wahl.“

Dass sich Witt dennoch mit einer gewissen Vorfreude der neuen Herausforderung stellt, lag zu einem großen Teil am vielen Zuspruch, der ihr nicht nur aus Henstedt-Ulzburg zuteil wurde. Für Witt war es insgesamt ein sehr bewegtes Fußballjahr. Nachdem der Klassenerhalt, mit abschließend immerhin 15 Zweitligatreffern, vorzeitig geschafft wurde, bekam die 21-Jährige kurzfristig ein Angebot vom frischgebackenen Erstligaaufsteiger MSV Duisburg.

Für eine ambitionierte Spielerin wie Alina Witt natürlich die Chance, den eigenen Namen im deutschen Frauenfußball noch einmal bekannter zu machen. Dass sie dafür unter anderem sogar ihre Ausbildungsstelle in Hamburg aufgab, war im Nachhinein ein Fehler, den sie nicht noch einmal begehen möchte. Denn nach sechs Wochen war die Zeit im Ruhrgebiet bereits wieder vorbei: „Es lag auch daran, dass ich das Leben beim MSV anders eingeschätzt hatte. Aber es war eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte.“

Ein Anruf beim Ulzburger Trainer Tobias Homp reichte, um die Tür nach Henstedt-Ulzburg sofort wieder zu öffnen; eine „Winwin“-Situation für Witt und den SVHU. Daraus, dass sie sich fußballerisch in Henstedt-Ulzburg schon lange zu Hause fühlt, macht die Hamburgerin keinen Hehl: „Im kommenden Februar beginne ich eine neue Ausbildung zur Gestalterin für visuelles Marketing. Für mich steht fest, dass ich diesen Platz für den Fußball nicht noch einmal aufgeben werde.“

Um abschließend im Hinblick auf die in der kommenden Saison anstehende Qualifikation zur eingleisigen 2. Bundesliga deutlich zu machen: „Ob wir diese Qualifikation sportlich und finanziell schaffen können, ist mehr als fraglich. Da ich meinen Lebensmittelpunkt bis auf weiteres allerdings in Hamburg haben werde, sehe ich keinen Grund, den SV Henstedt-Ulzburg zu verlassen. Und dabei spielt es keine Rolle, ob wir zukünftig zweit- oder drittklassig spielen. Aber jetzt gilt es erst einmal, den diesjährigen Klassenerhalt zu schaffen. Es wird schwierig, aber wir freuen uns, auf einem Nichtabstiegsplatz zu überwintern. Ich bin überzeugt, dass wir als Mannschaft stark genug sind, auch nach 22 Spielen dort zu stehen.“
Aufrufe: 08.1.2017, 08:00 Uhr
SHZ / sunAutor