2024-04-23T06:39:20.694Z

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Sebastian Bruch befindet sich mit seiner Mannschaft weiter auf der Siegerstraße. Foto: Sebastian Köhli
Sebastian Bruch befindet sich mit seiner Mannschaft weiter auf der Siegerstraße. Foto: Sebastian Köhli

Sebastian Bruch: "Wir befinden uns noch im Lernprozess"

BZ-Interview zum Spieltag mit Sebastian Bruch, Trainer des SV Oberschopfheim, dessen Mannschaft von der Tabellenspitze grüßt.

„Läuft bei Dir“ wurde 2014 zum Jugendwort des Jahres gekürt – obwohl es ein ganzer Satz ist. Im gleichen Jahr stieg der SV Oberschopfheim in die Kreisliga A auf. Lief bei denen. Und nun, zwei Jahre später, läuft es immer noch. Dem Bezirkspokalsieg im vergangenen Jahr folgte der nächste Aufstieg. Und nach gleich zwei Siegen in dieser Woche (in Ichenheim und Rust) führt der Aufsteiger die Tabelle der Bezirksliga an. Daniel Weber sprach mit Trainer Sebastian Bruch über den Erfolg seiner jungen Mannschaft. Weil: Läuft bei denen.

BZ: Zum Einstieg konfrontiere ich Sie mit einem Zitat von Ihnen selbst. Vor der Saison sagten Sie in zum Thema Saisonziel: „Nichtabstieg, alles andere wäre vermessen. Die Liga ist Neuland für uns.“
Bruch: An der Aussage halte ich aber fest. Die Liga ist so ausgeglichen, hier kann jeder gegen jeden gewinnen. Die Punkte, die wir haben, die nimmt uns keiner mehr. Natürlich freuen wir uns auch darüber, dass wir jetzt da oben stehen. Das gibt natürlich Selbstvertrauen. Aber nach acht Spielen würde ich dem Tabellenplatz jetzt nicht so viel Bedeutung zuschreiben. Wir müssen uns immer noch an die Liga gewöhnen, die ist ja wirklich Neuland für uns.

BZ: Was ist das Neue an diesem Neuland?
Bruch: Die Spielgeschwindigkeit ist höher als in der Kreisliga A, es geht einfach intensiver zu, die Zweikämpfe sind härter und die Gegner besser. Man bekommt weniger Torchancen und darf weniger zulassen. In der Kreisliga hatten wir immer die große Favoritenrolle und mussten gewinnen. Jetzt ist das nicht mehr so, und das ist auch gut so. Wenn wir jetzt mal zwei Spiele nacheinander verlieren sollten, wirft uns das nicht um.

BZ: Die Anforderungen von außen sind also höher geworden. Wie sieht es mit denen von innen aus?
Bruch: Wir lernen alle dazu. Und jeder muss zulegen, das wissen die Jungs auch. Wir müssen auch taktisch flexibler sein, deswegen legen wir da im Training auch viel Wert auf diesen Bereich. Wir wollen mit unserer jungen Mannschaft einen schönen Fußball spielen, das ist mir als Trainer wichtig. Aber nur schön spielen und Komplimente aber keine Punkte bekommen, damit kommt na ja am Ende nicht weit. Im Endeffekt zählen natürlich die Ergebnisse, und die stimmen zur Zeit einfach.

BZ: Am Mittwoch haben Sie mit 5:0 in Ichenheim gewonnen. Am Sonntag haben Sie aus einem 0:2-Rückstand einen 3:2-Auswärtssieg beim SV Rust gemacht. Was sind die Gründe dafür?
Bruch: Ein großes Plus von uns ist, dass wir schon viel zusammen erlebt und erreicht haben. Die zwei Aufstiege und den Pokalsieg, das schweißt schon zusammen. Gerade in Rust hat man das gemerkt. In der ersten Halbzeit haben wir richtig schlecht gespielt und nach zwei Minuten und kurz vor der Pause zu richtig ungünstigen Zeitpunkten die Gegentore bekommen. Wir hatten Glück, dass wir nicht noch mehr Gegentreffer kassiert haben. In der Halbzeit bin ich dann auch schon mal etwas lauter geworden und den Jungs gesagt, dass es nicht immer so läuft wie am Mittwoch in Ichenheim, als das ganze Spiel einfach für uns gelaufen ist. In der zweiten Hälfte haben wir dann ein anderes Gesicht gezeigt, an uns geglaubt und mit viel Einsatz das Spiel noch gedreht. Wir sind mal über den Kampf ins Spiel gekommen, nicht über das spielerische Element.

BZ: Zusammengefasst: Läuft bei euch.
Bruch: Ja, es macht natürlich Spaß, wenn Erfolg da ist. Und das Umfeld freut sich mit uns. In Rust waren heute mehr Oberschopfheimer als Ruster beim Spiel.

Aufrufe: 025.9.2016, 20:45 Uhr
Daniel Weber (BZ)Autor