2024-04-25T14:35:39.956Z

Analyse
Kaum zu stoppen war die U23 des TSV Schwabmünchen, hier Paul Fischer (links) in der Kreisliga Augsburg. Die Schwarz-Weißen haben noch alle Chancen für den Aufstieg in die Bezirksliga.  Foto: Manfred Stahl
Kaum zu stoppen war die U23 des TSV Schwabmünchen, hier Paul Fischer (links) in der Kreisliga Augsburg. Die Schwarz-Weißen haben noch alle Chancen für den Aufstieg in die Bezirksliga. Foto: Manfred Stahl

Schwabmünchen II ist kaum zu stoppen

Der TSV hat noch alle Chancen für den Aufstieg +++ Die Bilanz der Hinrunde fällt für den FC Kleinaitingen und Türkgücü Königsbrunn durchwachsen aus

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Drei Teams aus dem südlichen Landkreis starteten mit höchst unterschiedlichen Erwartungen im August in die neue Saison der Fußball-Kreisliga Augsburg. Während sich die Reserve des Bayernligisten TSV Schwabmünchen bereits eine Saison lang mit dem fünften Tabellenplatz in dieser Liga etabliert hatte, begann für den FC Kleinaitingen als Meister und den SV Türkgücü Königsbrunn als Relegationsaufsteiger ein neues Abenteuer. Der sehr unterschiedliche Saisonverlauf bis zur Winterpause soll hier noch einmal nachvollzogen werden.

TSV Schwabmünchen II

Der Start war mit der unglücklichen Auswärtsniederlage in Leitershofen und dem 0:0 gegen Kaufering noch etwas holprig. Zudem bereiteten die Langzeitausfälle des Stürmerduos, Christoph Käsberger und Stefan Sailer, ihrem Trainer Klaus Köbler einiges Kopfzerbrechen. Als das junge Team am dritten Spieltag bei der Partie in Lechhausen zur Pause 0:2 hinten lag, sah es nach einem Fehlstart aus. Doch in einem furiosen Sturmlauf wurde das Spiel in einen 4:2-Auswärtssieg gedreht und damit auch die Wende zur erfolgreichen Hinrunde eingeläutet.
Es folgte eine unglaubliche Siegesserie von sieben gewonnenen Spielen in Folge. Beim fünften Sieg am 18. September beim TSV Göggingen wurde erstmals die Tabellenspitze erobert. Die beiden Derbys gegen den FC Kleinaitingen und den SV Türkgücü Königsbrunn wurden daheim klar mit spielerisch überzeugenden Leistungen 5:0 und 4:0 gewonnen.
Nach dem Heimsieg gegen den Mitfavoriten Westheim kam der Siegeszug, bei zwei 1:1-Punkteteilungen in Horgau und gegen den VfR Foret, etwas ins Stocken. Die Tabellenführung konnte aber behauptet werden, weil auch die Konkurrenten Federn ließen. Beim vorgezogenen Rückrundenauftakt gelang die Revanche mit 2:0 gegen Leitershofen und der Vorsprung auf den Zweiten FC Horgau wuchs auf drei Punkte. Doch dann ging der Schwung, auch bedingt durch verletzungsbedingte Ausfälle, verloren und es setzte zwei Auswärtsniederlagen mit 0:1 in Diedorf und 0:3 in Kaufering. Dadurch zog Kaufering mit einem Punkt vor den Schwabmünchnern an die Tabellenspitze. Punktgleich mit je 27 Punkten sind der FC Horgau und die SpVgg Westheim. Allerdings haben die Schwabmünchner zwei Spiele weniger ausgetragen, weil ihre Spiele in Margertshausen und daheim gegen Lechhausen abgesagt wurden. Zur Spitzengruppe hinzuzählen muss man aber auch noch den Bezirksligaabsteiger TSV Zusmarshausen, der ebenfalls zwei Spiele weniger ausgetragen hat und mit 24 Punkten auf Platz fünf liegt.
Der TSV Schwabmünchen II hat also die beste Ausgangsposition für eine erfolgreiche Rückrunde, die durchaus mit dem Aufstieg in die Bezirksliga enden könnte.

FC Kleinaitingen

Aller Anfang ist schwer, diese Erfahrung musste auch der Kreisklassenmeister in der nächsthöheren Liga machen. Die Mannschaft blieb zusammen, ohne Verstärkungen zu holen. Kleinaitingen setzt auf einheimische Spieler und den eigenen Nachwuchs. Von Anfang an hatte das Team jedoch mit Ausfällen wegen Verletzungen, Urlaubs oder anderen Verpflichtungen zu kämpfen. So war Johannes Ankermüller öfters als Betreuer der FCA-Jugend unterwegs und Stammtorwart Mario Heiß kehrte erst am zwölften Spieltag wieder dauerhaft auf seinen Platz zwischen den Pfosten zurück.
Trotz guter Leistungen war die Mannschaft vom Pech verfolgt und zog immer wieder meist nur sehr knapp den Kürzeren. Beim Derby in Schwabmünchen war die Schlögel-Truppe allerdings chancenlos und auch das Heimderby gegen Türkgücü Königsbrunn ging, allerdings mit viel Pech nach großem Kampf, mit 2:4 verloren. Nachdem das Spiel in Westheim in gleicher Höhe in die Binsen ging, zierten die Lechfelder nach acht Spieltagen schon etwas abgeschlagen mit nur einem Punkt das Tabellenende.
Hoffnung schöpfte das Team um den Aufstiegstrainer Sepp Schlögel am 2. Oktober mit dem überraschenden ersten Sieg im Auswärtsspiel beim damaligen Vierten TSV Diedorf. Eine Woche später gab es aber daheim gegen die DJK Lechhausen mit 1:4 schon wieder einen herben Dämpfer. Nach der einkalkulierten Niederlage in Zusmarshausen kämpfte sich der FCK mit drei Siegen hintereinander daheim gegen Göggingen, im Kellerduell in Margertshausen und sogar in Horgau vom letzten bis auf den zwölften Platz vor. Die große Chance, diesen Abstiegsplatz mit dem TSV Leitershofen zu tauschen, verpassten die Kleinaitinger allerdings im direkten Duell, das daheim mit 1:4 regelrecht „vergeigt“ wurde.
Wiedergutmachung leistete die Mannschaft aber schon eine Woche später mit dem wichtigen 2:1-Sieg in letzter Minute gegen den VfR EM Foret. Somit stehen die Kleinaitinger in der Winterpause zwar mit 16 Punkten noch auf dem Abstiegsplatz zwölf, aber nur drei Punkte vom rettenden Ufer entfernt, auf dem sich Leitershofen und Göggingen nicht sicher fühlen können. Vier Punkte Vorsprung hat der FCK vor dem VfR Foret, der sich aber in der Winterpause noch verstärken will. Und auch der SSV Margertshausen, der schon zehn Punkte Abstand zu Kleinaitingen hat, dürfte sich noch nicht aufgegeben haben. Für Hochspannung im Abstiegskampf ist also im Frühjahr gesorgt.

SV Türkgücü Königsbrunn

Ganz anders verlief die Hinrunde für den zweiten Aufsteiger SV Türkgücü Königsbrunn. In der Vorsaison sahen sie lange Zeit wie der sichere Meister und Direktaufsteiger aus, verloren den Platz an der Sonne aber im Endspurt noch an den FC Kleinaitingen. Die überraschende Entlassung von Trainer Ali Senergil war wohl eine Notbremse und mit den Co-Trainern Hasan Can und Mehmet Celik gelang in der Relegation doch noch der Aufstieg in die Kreisliga, die schon bei Vereinsgründung vor fünf Jahren als Ziel erkoren wurde.
Mit Burak Tok vom Landesligisten Türkspor Augsburg wurde ein neuer Spielertrainer verpflichtet, Mehmet Celik coachte von außen. Schon im ersten Spiel beim Bezirksligaabsteiger TSV Zusmarshausen überzeugte das Team und verlor nur knapp und unverdient mit 0:1. Auch gegen Margertshausen und in Horgau zahlte man noch Lehrgeld, doch beim 6:1-Kantersieg gegen Leitershofen und beim 3:2-Auswärtssieg in Kaufering sah die von Burak Tok geführte Elf schon wie eine Spitzenmannschaft aus. Auch das Derby in Kleinaitingen wurde gewonnen, doch dann zeigte der TSV Schwabmünchen II beim klaren 4:0 wieder die Grenzen von Türkgücü auf. Trotzdem wurde nach einem klaren Heimsieg über Foret und einem 1:1 in Diedorf mit dem siebten Platz die obere Tabellenhälfte erklommen. Dann geriet das Team auch bedingt durch Verletzungsserien der Leistungsträger Esat Yaz und Kerem Cakin in eine Krise. Mit der 1:3-Niederlage in Göggingen war der Tiefpunkt erreicht und die Abstiegszone nicht mehr fern. Der 3:2-Auswärtssieg nach 0:2-Rückstand in Margertshausen gab wieder Auftrieb, wurde aber mit der Roten Karte und vier Spielen Sperre für Burak Tok teuer bezahlt.
Nach einer Niederlage in Horgau gab es mit dem klaren 3:0 über die SpVgg Westheim einen versöhnlichen Jahresabschluss mit 21 Punkten auf dem 9. Tabellenplatz. Damit liegt Türkgücü im Plansoll, denn als Ziel war zu Saisonbeginn ein einstelliger Tabellenplatz ausgegeben worden.
Überraschend wurde in der Winterpause ein neuer Trainer verpflichtet. Ajet Abazi wurde frei, weil sich die Fußballabteilung seines bisherigen Vereins, Stadtwerke Augsburg SV, auflöste. Mehmet Celik gab seinen Trainerposten bereitwillig für den Wunschkandidaten auf. Wenn alle Spieler gesund über den Winter kommen, dürfte die spielstarke Mannschaft mit dem Abstieg nichts zu tun haben.

Aufrufe: 010.1.2017, 07:23 Uhr
Schwabmünchner Zeitung / Hieronymus SchneiderAutor