Schuss vor den Bug

Das Nein des Norddeutschen Fußball-Verbandes am vergangenen Montag hat für einen unnötigen Imageverlust gesorgt, an dem der VfR einige Zeit zu knabbern haben dürfte. Hätten die Verantwortlichen pünktlich ihre Hausaufgaben gemacht, wäre gar nichts los gewesen. So aber sorgte Rasensport in einer bundesweit Beachtung findenden Klasse überregional für Negativ-Schlagzeilen. Mehr noch: Der in der eigenen Stadt ohnehin mit Argwohn beäugte Club verspielte weiteren Kredit, die noch vor kurzem mundtoten Kritiker und Neider meldeten sich plötzlich wieder zu Wort, luden verbal durch und anschließend nach - obwohl manch einer besser beraten wäre, mal vor der eigenen Tür zu kehren.

Andere Vereine witterten ihre Chance und warben mehr denn je um die Spieler, denen mit viel Honig ums Maul ein frühzeitiger Wechsel schmackhaft gemacht werden sollte. Der VfR hat nur eine Chance, den Schaden zu beheben: mit positiven Meldungen auf und neben dem Platz. Die Lizenzerteilung, ein zur Zitterpartie mutierter pro-forma-Akt, ist definitiv kein Grund, die Korken knallen zu lassen. Das sollte man sich bei Rasensport besser bis nach dem Saisonfinale aufheben - wenn dann doch der Klassenerhalt geschafft worden ist.

Nicht vergessen werden soll bei alledem einer, der nun von der Sport-Bühne abgetreten ist: KSV-Geschäftsführer Manfred Utech. Er ist nicht aus der Welt, und doch verliert die Courier-Sportredaktion einen verlässlichen, stets sachlichen, freundlichen und kompetenten Gesprächspartner. Genießen Sie Ihren sportlichen Ruhestand, Gentleman Utech!