Schretzlmaier übernimmt das Ruder

Bereits seit einem Vierteljahrhundert widmet sich Jung dem Jugendfußball. Und dieses silberne Jubiläum im Kreisjugendfußballausschuss nahm sein Nachfolger als Kreisjugendfußballwart Klaus-Jürgen Schretzlmaier (VfR Lich) zum Anlass, Jung mit einer Urkunde zu danken. „Beharrlichkeit und zu spontane Reaktionen sind seine Markenzeichen“, charakterisierte Schretzlmaier seinen Amtsvorgänger. Dem von Matthias Richter (JFV Mittelhessen) gestellten Antrag, Jung zum Ehrenjugendwart des Fußballkreises Gießen zu ernennen, wurde von der Versammlung einstimmig entsprochen – neben Horst Hilgardt (VfB 1900 Gießen) und Achim Frey (TSV Lang-Göns) nun der dritte Kreis-Ehrenjugendfußballwart.

Begonnen hatte der Kreisjugendfußballtag mit enttäuschten Blicken, füllte sich der Saal nicht nur schleppend, sondern auch sehr spärlich. Kreisfußballwart Henry Mohr monierte in seinem Grußwort, dass lediglich 28 der insgesamt 54 Vereine vertreten waren. Zudem ging er der Frage nach, woran es läge, dass in einigen Orten Kinderfußball gar nicht mehr angeboten werde. Um diesem Trend entgegenzuwirken, wurde der Sportinnovationspreis gemeinsam mit der Landrätin ins Leben gerufen. „75 Jahre Fußballkreis Gießen feiern wir in diesem Jahr, denn wir sind der älteste in Hessen. Aus diesem Grund soll in diesem Jahr eine Chronik mit zahlreichen Fotos erstellt werden“, so Mohr.

Derweil offenbarte Jürgen Jung in seinem letzten Rechenschaftsbericht einen Rückgang von fast 60 Mannschaften in vier Jahren. In der aktuellen Saison 2019/20 nehmen 209 Mannschaften aus 29 Vereinen und zehn Jugendspielgemeinschaften am Spielbetrieb teil. Diese verteilen sich auf 14 A-Junioren, 15 B-Junioren, 29 C-Junioren, 54 E-Junioren, 41 F-Junioren und 22 G-Junioren. „Wir haben auf Kreisebene 40 Prozent an A-Jugendmannschaften verloren. Das ist etwas, was uns alle nachdenklich stimmen sollte“, so Jung. Seit elf Jahren wird der Sparkassen-Wintercup erfolgreich durchgeführt, allerdings gibt es auch hier einen Rückgang der Teilnehmerzahl.

Veränderungen hatte es in den vergangenen Jahren auch in der Vorstandsarbeit gegeben, so wurde Nicole Schlosser (TSG Reiskirchen) für das Mädchenreferat gewonnen. Hingegen schied Stefan Mandler im vergangenen Jahr als Jugendbildungsbeauftragter aus.

Ehrungen im Kreispokal standen an, wobei bei den A- und B-Junioren die TSF Heuchelheim sowie die durch Matthias Richter (JFV Mittelhessen) und Marcus Grabow (JSG Buseck/Rödgen) vertretenen Endspielteilnehmer Handtücher mit dem Vereinslogo entgegennahmen. Eine besondere Ehrung hatte es bereits für die C-Junioren des FC Gießen in der Sitzung der Jugendleiter gegeben, weil die Mannschaft Futsal-Kreis-, Regional- und Hessenmeisterschaft gewann und einen vierten Platz bei der süddeutschen Meisterschaft erreichte.

In Blockwahl erfolgte die Wahl zum Kreisjugendausschuss. Als Klaus-Jürgen Schretzlmaiers stellvertretenden Kreisjugendfußballwart wurde Oliver Rieb (TSV Lang-Göns) gewählt. Neu besetzt wurde auch das bisher vakante Amt eines Referenten für Schulfußball mit Marcus Grabow (TSV Alten-Buseck). Ebenfalls neu im Amt ist Mädchenreferentin Jana Leib (FFC Pohlheim). Nicht besetzt werden konnte das Amt des Jugendbildungsbeauftragten.

Abschließend stellte Torsten Braun, Fußball-Abteilungsleiter der TSG Leihgestern, die Beantragung einer Ausbildungsentschädigung für E- und D-Junioren der jeweils jüngeren Jahrgänge. Moniert wurde dabei die immer mehr um sich greifende Sitte, gezielt kleineren Vereinen die Spieler aus dem letzten E-Juniorenjahr abzuwerben, um die Zahlung einer Ausbildungsentschädigung zu umgehen. In einem zweiten Antrag wurde eine Verlängerung der Freigabefristen bei Nichtzahlung der Ausbildungsentschädigung vom 31. Oktober auf den 31. Dezember beantragt.