2024-04-16T09:15:35.043Z

Allgemeines

Schorch trägt die Kapitänsbinde

Der 29 Jahre alte Innenverteidiger des KFC Uerdingen erhält bei der Wahl des Spielerrats die meisten Stimmen. Er vertritt in den kommenden Wochen den verletzten Mario Erb und führt die Mannschaft gegen Jena aufs Feld.

Oft wird beklagt, dass es im Fußball immer weniger Typen gibt. Christopher Schorch ist noch so ein Typ. Das wurde spätestens beim Aufstieg in die Dritte Liga klar. Der 29 Jahre alte Innenverteidiger war außer Rand und Band. Er schwenkte enthusiastisch die Fahne des KFC Uerdingen und entpuppte sich in den folgenden drei Tagen als echtes Feierbiest. Kein Wunder, dass ihn die Fans in ihr Herz geschlossen haben.

Doch Schorch ist nicht nur bei den Fans, sondern auch innerhalb der Mannschaft hoch angesehen. So erhielt er bei der Wahl des Spielerrats die meisten Stimmen. Während dieses Gremium gewählt wurde, bestimmte Trainer Stefan Krämer den Kapitän: Mario Erb. Erb und Schorch bildeten in den vergangenen Saison die Innenverteidigung, die das Herzstück der Mannschaft und Garant für den Aufstieg war. Auch in den Relegationsspielen gegen den SV Waldhof Mannheim stand der KFC sicher. „Die Defensive hat in der vergangenen Saison einen guten Job gemacht“, sagte Erb, der es nicht versäumt, darauf hinzuweisen: „Aber die Abwehrarbeit beginnt bereits im Angriff.“

Das Duo der vergangenen Saison wurde vor wenigen Tagen auseinander gerissen. Zunächst saß Schorch bei der 1:2-Niederlage gegen Zwickau auf der Bank. Das wurmte ihn derart, dass er im Training nachhaltig auf sich aufmerksam machte und dann im Spiel bei Fortuna Köln, als er wieder mitwirken durfte, seine beste Saisonleistung bot. „Er war nicht nur körperlich unheimlich präsent, sondern auch hellwach und konzentriert“, lobte ihn Trainer Stefan Krämer. Zudem beeindruckte Schorch durch sein Auge und Stellungsspiel. In dieser Form wird er in den kommenden Wochen dringend benötigt, nachdem sein Nebenspieler Erb in Köln einen Bruch des Schienbeinkopfes erlitt und bis Januar ausfällt. So wird Schorch im Heimspiel gegen den FC Carl Zeiss Jena (14 Uhr, Schauinsland-Resien-Arnea) nun mit Dominic Maroh die Innenverteidigung bilden.

Erb fehlt aber nicht nur auf dem Platz, sondern auch in der Kabine. „Aber er wird so oft wie möglich bei der Mannschaft sein“, sagt Krämer. „Mario hat in der Kabine immer extrem viel geregelt. Er ist ein integrativer Faktor, ein Kapitän, wie man ihn sich nur wünschen kann.“

Aber in den kommenden Wochen wird Schorch die Elf als Kapitän aufs Feld führen. Darüber hinaus kommt ihm nun die Aufgabe zu, den großen Kader zusammen zu halten. Natürlich ist er ein anderer Typ als Erb, mit dem er sich bestens ergänzt hat, doch dank seiner Erfahrung kann er die Aufgabe meistern.

Schließlich ist Schorch einer der wenigen deutschen Fußballer, die einmal das Trikot von Real Madrid getragen haben. Der damalige Trainer Bernd Schuster hatte ihn aus Berlin geholt, und auch wenn er nur in der zweiten Mannschaft zum Einsatz kam, so arbeitete er doch oft mit den Stars zusammen, anfangs sogar mit dem mehrfachen Weltfußballer Cristiano Ronaldo. So war es auch ein Zeichen der Anerkennung, dass Weltstar Raul ihn zu seinem Abschiedsspiel auf Schalke einlud.

Spieler mit klangvollen Namen hat auch der KFC Uerdingen in seinen Reihen. Doch die Namen garantieren keinen Erfolg, sondern die Spieler müssen Woche für Woche ihre Leistung bringen –. auch gegen Jena. „Das ist eine klassische Drittligamannschaft“, sagt Krämer. „Ein gutes Gebilde, das lange zusammen und eingespielt ist.“

Die Partie gegen Jena wird von Telekom Sport live via Internetstream übertragen. Weitere Infos dazu unter www.telekomsport.de

Aufrufe: 05.10.2018, 21:44 Uhr
RP / Thomas SchulzeAutor