2024-05-02T16:12:49.858Z

FuPa Portrait
Mann mit Technik: Patrick Werner (vorne) in Aktion, Foto: Heli
Mann mit Technik: Patrick Werner (vorne) in Aktion, Foto: Heli

"Schon immer ein Techniker gewesen"

Im Portrait: Patrick Werner von der SG Obbornhofen

GIESSEN/HUNGEN - Als hätte er es geahnt: Ganze 40 Meter lupft er den Ball und lässt den Keeper seinen Stellungsfehler spüren, bevor das runde Leder sich beim Nachholspiel der SG Obbornhofen/Bellersheim gegen die SG Kinzenbach schließlich ins Netz senkt. Getrickst hat Patrick Werner, geändert hat es nichts. Die SG Obbornhofen unterlag am Mittwoch mit 1:5, und versäumte es dabei, im Abstiegskampf etwas Luft zu holen. Gerade einmal zwei Punkte trennt das Team von einem Abstiegsplatz, momentan aber kann sich der Verein noch über Wasser halten. Zu verdanken ist das vor allem dem Offensivmann Werner. Mit aktuell zwölf Treffern und seiner kalten Schnauze vor dem Tor ist er unser Spieler der Woche.

Seitdem er denken kann, steht der 24-Jährige auf dem Platz. Aufgewachsen ist er in Nordhessen, wo er mit sechs Jahren bei der TSG Kammerbach spielt. Mit zehn Jahren verbringt er dann mehrere Jahre beim TSV Hungen, bevor er mit 14 beim KSV Bärstadt kickt. Danach zieht es ihn schließlich in die hessische Oberliga. Beim SC Waldgirmes verbringt er ein Jahr, bevor er weitere 18 Monate beim SC Victoria Nidda dem Leder hinterherjagt. Anfang 2010 schließlich unterzeichnet er dann bei der SG Obbornhofen/Bellersheim. Dort steht er seitdem vorne auf dem Spielfeld.

Über seine Position im Team musste dabei nicht oft diskutiert werden: Werner ist ein Mann des offensiven Mittelfelds, seine gute Technik auch gleichzeitig seine größte Stärke. „Das kommt vom Papa“, meint das Jungtalent bescheiden. Der Einfluss des ebenfalls fußballernden Vaters ist tatsächlich zu spüren, denn der war ebenfalls Vereinsspieler bei der TSG Kammerbach, trainierte schon früh mit seinen Söhnen auf dem Platz. Diese frühe Prägung mag wohl auch der Grund sein, warum beide Sprösslinge schließlich bei der SG Obbornhofen landeten. Dort kämpft Patrick zusammen mit seinem Bruder Marius derzeit um den Klassenerhalt, ähnlich wie in den Jahren zuvor auch schon. „Wir sind es quasi gewohnt“, lacht Werner und betont: „Die Teamchemie hält mich am Laufen. Der Zusammenhalt untereinander ist bemerkenswert.“

Trainer Peter Niestatek verwundert diese Einstellung nicht: Den Stürmer nimmt er als hoch engagierten und sehr teamorientierten Spieler wahr, der auf dem Platz „mittlerweile druckvoll nach vorne spielen kann“. Er habe gelernt, sich durchzusetzen. Niestatek wird aber nicht müde, vor allem seine Qualitäten neben dem Spielfeld zu betonen. Besonders im letzten Jahr habe sich das deutlicher abgezeichnet. „Er hat sich mir gegenüber geöffnet und mehr in Teamangelegenheiten eingebracht“, so der Trainer. Mittlerweile wurde Werner in den Spielerrat gewählt, die Mannschaftskasse wird von ihm verwaltet und auch in sonstiger Hinsicht ist er eine wichtige Anspielstation für das Team. Für Werners Zukunft wünscht Niestatek: „Vor allem, dass er sich seine Persönlichkeit bewahrt.“

Verbandsliga als Ziel

Über seine Zukunft macht sich der technikbegabte Stürmer natürlich auch Gedanken. Als Etappenziel setzt er sich dabei die Verbandsliga, Raum für Weiterentwicklung sei schließlich immer da. Auch bei seinen persönlichen Fähigkeiten gesteht Werner Verbesserungspotenzial ein. Seine Kopfballtechnik sei noch nicht so ausgereift, meint er. Naja. Dann gibt‘s halt geniale Lupfer.

Aufrufe: 023.5.2014, 10:00 Uhr
Gießener AnzeigerAutor