Schönberg probte den Ernstfall

„Das ist ein Ding“, sagte Rietentiet, der mit seinem Team am vergangenen Sonnabend eigentlich auch schon ins Ligageschehen hätte eingreifen sollen. Doch die Hängepartie beim Berliner AK fiel zum zweiten Mal den schlechten Platzverhältnissen zum Opfer. Deshalb also noch der Test gegen den Viertligisten VfB Lübeck aus der Nord-Staffel.

Und dieser Härtetest kam dem FC Schönberg sehr gelegen, so konnten die Mecklenburger schon einmal den Ernstfall proben, denn am kommenden Sonntag gastiert die Reserve von Hertha BSC zum Ligaspiel in Schönberg. Und was konnte Trainer Rietentiet bei der verdienten 1:2-Niederlage seiner Elf gegen den Tabellenzweiten aus der Nachbarstadt sehen? Ein intensives Fußballspiel, dass der FC 95 in der ersten Halbzeit komplett offen gestaltete. Leon Dippert sorgte sogar für die 1:0-Führung der Gastgeber, die im Anschluss aber immer mehr in die Defensive gedrängt wurden. Logische Konsequenz: der 1:1-Ausgleich von Henrik Sirmais. Nach dem Wechsel waren die Gäste besser, gingen durch Stefan Richter in Führung, verpassten es aber, danach den Vorsprung weiter auszubauen. Grund dafür war Jörg Hahnel, der mit starken Paraden einen höheren Rückstand verhinderte.

Dominik Jordan und Adnan-Aykut Asildas hatten noch Torchancen für Schönberg, bei denen Neuzugang Kevin Weggen 90 Minuten auf dem Platz stand. Zwar fehlte ihm noch die Bindung zu den Mitspielern, aber der 23-jährige Mittelfeldspieler war präsent, übernahm die Standards und hatte gute Ansätze. „Ich habe heute keine Wunderdinge von ihm erwartet, aber ich glaube, dass er uns in der Rückrunde weiterhelfen kann“, so Rietentiet. Noch Anfang vergangener Woche stand Weggen in Diensten des VfB Lübeck, dann wurde er überrascht vom Leihgeschäft zwischen dem VfB Lübeck und dem FC Schönberg. „Ich habe in der Hinrunde 15 Spiele für den VfB absolviert, deshalb wunderte mich die Entscheidung, dass ich ausgeliehen werde“, so Weggen. Doch jetzt freue er sich auf die neue Chance in Schönberg. „Und auf attraktive Gegner, denn nach dem Hertha-Spiel geht es schon nach Cottbus“, so Weggen. Und was gab es sonst noch? Nach fast einem halben Jahr Verletzungspause absolvierte Masami Okada wieder seine ersten Spielminuten und er ging strahlend vom Platz. Auch wenn ihm noch die Spielpraxis fehlte, hat der FC Schönberg wieder eine Alternative mehr im Kader. Und die ist auch dringend notwendig, denn die Konkurrenz im Abstiegskampf hat schon gepunktet. Meuselwitz steht jetzt mit 21 Zählern schon direkt hinter dem FC 95, der es in der Hinrunde auf 22 Punkte gebracht hat.