2024-04-25T08:06:26.759Z

FuPa Portrait

Schiedsrichter geschätzt – gehasst – zum Pfeifen?

Jung-Schiedsrichter Ahmed im Fokus

Jung-Schiedsrichter Ahmed Makki leistet Fleißarbeit, wenn es um die Leitung von Fußballspielen im LK Stade geht. In schwarzer Robe (manchmal auch gelbes – blaues - oder rotes Oberteil) geht Ahmed seit Mitte 2015 auf Fußballanlagen, um Spiele zu pfeifen oder zu assistieren. Von Montag bis Freitag sammelt der 16-Jährige als Unparteiischer sein Equipment zusammen und trillert so 1 -2, am Wochenende können es auch schon mal bis zu 4 Spiele werden.
Samstags muss er dann auch als Spieler sich den Referee fügen und geht mit der 2ten U17 vom VfL Güldenstern Stade auf Punktejagd.


Engagiert ist er – neben anderen Jungschiedsrichtern ist er mit der Aktivste, wenn es um Ansetzungen im Jugendbereich geht. Pascal Poppe und Jonas Jagemann sind ebenfalls sehr eifrig unterwegs und werden im Frühjahr interviewt.

Aber auch bei den Herren in den 2. Kreisklassen gibt es schon mal Anfragen, die er gerne annimmt. Als Assistent rennt und unterstützt er den Hauptschiedsrichter in den Bezirksligaspielen an der Seitenlinie. „Das macht riesig Spaß – da geht es um was“, so Ahmed.

Ruhig und besonnen sowie konzentriert und aufmerksam geht er zu Werke. Lässt sich durch Zurufe oder das obligatorische „Gemecker“ (Schiriiiiiiiii….was los!) nicht beeinflussen. Kräftig wird Luft durch die Trillerpfeife gejagt, somit man auch stets auf ihn aufmerksam wird und sachlich wird dem Spieler erklärt, warum denn jetzt schon wieder gepfiffen wird. „Wenn es mal zu doll wird, dann greife ich auch härter durch. Aber zum Glück, ist es dazu noch nicht wirklich gekommen“, erzählt der ruhige Makki. „Liegt wohl daran, dass die Zuschauer und Mannschaften mit mir zufrieden sind“, fügt er noch hinzu.


Gerade in den Jugendbereichen ist es für einen Schiedsrichter eine echte Herausforderung. An den Seiten versammeln sich Elternschaften, die ihre „Kleinsten“ begleiten sowie übermotivierte Trainer, die ständig brüllend ins Geschehen eingreifen und die Jungschiedsrichter verbal angehen. „Allein gegen Alle“ - einsam gegen mindestens 30 -40 Personen oder mehr müssen sie Entscheidungen treffen, die nicht immer Jedem passen. Bemerkenswert anzusehen, wie die Jungs (manchmal auch Mädchen/Damen) ruhig bleiben und ihre Partie weiterführen. Wie sie sich hinterher fühlen, dass wissen nur sie selbst.


Als Außenstehender und Fotograf legt man dann schon mal die Kamera nieder und wundert sich nur über so viel Empörung, Enttäuschung oder teils auch übelste Beschimpfungen in Richtung Referee. In den unteren Altersklassen schon sehr grenzwertig und in höheren Klassen emotional normal?

Aber auch solche Szenen schenkt Ahmed Makki keinerlei Beachtung. Immer volle Konzentration auf das Spielgeschehen und ab da sollte man einem 16-Jährigen den allergrößten Respekt entgegenbringen.

Ahmed Makki – ein ehrgeiziger Jungschiedsrichter auf dem Weg in höhere Ligen.

Aufrufe: 03.11.2016, 12:31 Uhr
Jörg StruweAutor