2024-04-24T13:20:38.835Z

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Dennis Meyer bejubelt seinen Treffer. F: B. Reinhardt
Dennis Meyer bejubelt seinen Treffer. F: B. Reinhardt

Schichtwechsel im Schillerpark

Vor dem Job noch schnell ein Tor

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Dennis Meyer hatte es nach seiner Auswechslung verdammt eilig. Im Laufschritt ging es in Richtung Kabine. Schlüssel vergessen. Scheiße. Zurück zur Bank.

Meyer hatte nahezu alles perfekt organisiert. Vor dem Stadion stand schon die Mitfahrgelegenheit bereit. "Bis zur 70. kann ich spielen, dann muss ich zur Spätschicht", hatte Meyer seinen Trainer schon vorab über seine Situation informiert. Doch Meyer wollte nicht einfach nur spielen. Er wollte mit einem seiner Tore sein Team unbedingt auf die Siegerstraße bringen. Und das war spürbar. Mit fortschreitender Spieldauer erkundigte sich der Routinier immer wieder nach der Uhrzeit und ärgerte sich zunehmend über liegengelassene Möglichkeiten.

Dann war da aber noch die 70. Spielminute und die quasi letzte Möglichkeit für den 36-Jährigen. Sascha Zacke lief über die linke Seite den gegnerischen Strafraum an, flankte mit dem Kommando "Robert" auf den am langen Pfosten hereinlaufenden Döring. Aber Meyer hatte etwas dagegen, hielt auf halber Strecke schon den Fuß dran, netzte unhaltbar ein, ließ sich auswechseln und fuhr zur Schicht. Ein Schelm. Dieser Meyer.

Die obligatorische Übergabe an Mittelfeldmann Fabian Müller war da bereits ordnungsgemäß erledigt. Müller selbst hatte zum Anpfiff seiner Mannschaft noch an Autos geschraubt, ehe er sich auf den Weg zum Schillerpark machen konnte. "Als ich eingewechselt wurde, stand es schon 3:0. Da fällt der Einstieg in so ein Spiel wesentlich leichter", meinte Müller nach dem "Schichtwechsel".

Zuvor setzte das Team aus dem Schillerpark genau den Matchplan um, den das Trainergespann Schmidt/Rebhan vorgegeben hatte. Bereits nach 18 Minuten brachte Seriwan Hasan seine Farben per Strafstoß in Führung. Als Robert Döring mit seinem fünften Saisontor nach einer gespielten halben Stunde nachlegte war bereits klar, dass an jenem Tag nichts anbrennen sollte.

"Wir hatten das Spiel über 90 Minuten im Griff. Ich denke, dass der Sieg auch in dieser Höhe verdient war", äußerte sich Schmidt nach der Begegnung. So knüpfte die Mannschaft auch im zweiten Durchgang nahtlos an die bisher gezeigte Leistung an. Direkt nach Wiederanpfiff sorgte Hasan mit seinem zweiten Treffer für die Vorentscheidung, ehe Dennis Meyer für den Endstand sorgte.

Aufrufe: 026.10.2015, 15:16 Uhr
Björn ReinhardtAutor