SC Wiedenbrück ist mit einem Punkt dem Klassenerhalt nah

„Aber das lassen die sich nicht mehr nehmen, dazu sind sie zu gut und spielen zu konstant“, sagte Marvin Büyüksakarya. Der Wiedenbrücker Verteidiger hatte am Freitag auf dem Platz auch „nicht den Eindruck, dass die Mönchengladbacher noch an eine Chance glauben“. Tatsächlich traten die Gäste nach ihrem spielstarken Auftritt in der 1. Halbzeit in der 2. nicht mehr wie eine Mannschaft auf, die unbedingt Meister werden und das Entscheidungsspiel gegen den Titelträger in der Regionalliga Nordost – aller Wahrscheinlichkeit nach Carl Zeiss Jena – erreichen will. „Die Punkteteilung geht in Ordnung, aber für uns war sogar noch mehr drin, denn nach der Pause haben wir nichts mehr zugelassen, jedoch gute eigene Möglichkeiten gehabt“, stellte Büyüksakarya fest.

Daran, dass die Abwehrkette der Gastgeber so sicher stand und gemeinsam mit den beiden Sechsern, Carsten Strickmann und David Lauretta, das hohe Tempo aus dem Gladbacher Spiel nehmen konnte, sorgten Büyüksakarya rechts, Sebastian Spinrath links und vor allem Robin Twyrdy und Julian Wolff im hermetisch abgeschirmten Zentrum. Durch die Oberschenkelverletzung Twyrdys, der zehn Minuten vor Schluss für den Schützen des Ausgleichstores, Daniel Latkowski, vom Feld humpelte, droht das mittlerweile so gut harmonierende Innenverteidigerpaar allerdings für die Partie beim Bonner SC am Samstag gesprengt zu werden.

Für Trainer Ali Beckstedde ist das umso ärgerlicher, als sich seine mit 38 Punkten auf Rang zwölf notierte Mannschaft beim Tabellenelften (40 Punkte) endgültig in Sicherheit bringen könnte. „Denn wenn du Mannschaften wie Schalke II und Düsseldorf II hinter dir hast, dann musst du mit allem rechnen und je eher du deine Punkte zusammen hast, umso besser.“ Für den erfahrenen Coach ist der Klassenerhalt jedenfalls erst fix, „wenn auch rechnerisch gar nichts mehr geht“.

Der Vorstand des SC Wiedenbrück sieht das ähnlich. „Das Spiel in Bonn ist noch einmal eminent wichtig, dort können wir alles klar machen“, erklärte Bernd Lübbert. „Aber die Leistung gegen Mönchengladbach machte uns da viel Mut.“

Ein ganz besonderes Spiel war das im Übrigen für Jeffrey Volkmer. Der Verteidiger stand am Freitag nach ewig langer Verletzungspause wegen eines Achillessehnenrisses erstmals wieder im Aufgebot.