SC Wiedenbrück - Borussia Mönchengladbach II 1:1
Auch mit Blick auf die Tabelle gefiel Beckstedde der verdiente Punkt. „Düsseldorf hat wie erwartet in Siegen gewonnen und Verl in Aachen unentschieden gespielt, da sieht man wieder wie eng da unten alles zusammenhängt“, wusste der SCV-Coach den Vorsprung von vier und sieben Punkten auf die drängelnden Konkurrenten umso mehr zu schätzen, als er der auf Abstiegsplatz 15 zurückgefallenen Schalker U 23 zutraut, am Sonntag mit einem Sieg gegen Rödinghausen wieder mit Düsseldorf gleichzuziehen.
Die zweite Mannschaft des Bundesligisten Borussia Mönchengladbach begann stark. Aus ihrer Dominanz im Mittelfeld setzten die Gäste die SCW-Abwehr unter Druck. Nach dem Kopfball von Yeboah an die Latte (5.) hatte Thomas Kraus in der 18. Minute gleich die nächste Chance und der quirligen Rechtsaußen erzielte auch das verdiente 1:0 (25.). „Wir hatten zu viele Ballverluste im Zentrum und so diesen schnellen Fußball der Gäste möglich gemacht“,räumte Beckstedde ein.
Bei den Gastgebern hatte sich allerdings auch bemerkbar gemacht, dass Oliver Zech wegen der zehnten Gelben Karte zuschauen musste. Die Kampfkraft des robusten Sechsers, den Beckstedde durch David Lauretta ersetzte, fehlte, um richtig dagegenhalten zu können. Dabei setzten die Wiedenbrücker durchaus die von Beckstede geforderten Nadelstiche. Tobias Puhl verpasste eine Spinrath-Flanke (5.) und Stipe Batarilo prüfte Keeper Moritz Nicolas mit einem Distanzschuss (23.).
Nach dem Wechsel intensivierten die Hausherren ihre Laufleistung, kamen besser in die Zweikämpfe, standen näher beieinander und ließen den Gästen nicht mehr so viel Spielraum. „So ganz viel ist von den Mönchengladbachern aber auch nicht mehr gekommen“, stellte Marvin Büyoksakarya fest. „Einerseits hat man da gemerkt, dass sie nicht mit so viel Widerstand von uns gerechnet haben, andererseits wurde klar, dass der Tabellendritte nicht mehr an eine Chance im Titelrennen glaubt.“
Tatsächlich ließen die Hausherren keine klare Möglichkeit für die kleinen Fohlen mehr zu und hatten selber gute durch Batarilo (60.), Lekesiz (62.) und Daniel Latkowski, der in der 85. Minute das längst fällige Ausgleichstor erzielte. Weil es die erste Ballberührung des eingewechselten Spielers war, klopfte sich Beckstedde auf die Schulter: „ Jubiläum eben.“ Dann räumte er grinsend ein: „Glück braucht man ja auch mal.“