2024-03-28T15:56:44.387Z

Spielbericht
ubel: Der Gütersloher Nick Flock hat soeben das 1:1 erzielt – und alle Dämme brechen. Seine Teamkollegen feiern den Torschützen auf dem nassen Rasen.
ubel: Der Gütersloher Nick Flock hat soeben das 1:1 erzielt – und alle Dämme brechen. Seine Teamkollegen feiern den Torschützen auf dem nassen Rasen. – Foto: Henrik Martinschledde

IM VIDEO: 1:1-Remis im Derby Gütersloh - Wiedenbrück

Nick Flock trifft mit dem Schlusspfiff - Vor 2.140 Zuschauern trennen sich der FC Gütersloh und der SC Wiedenbrück im Eröffnungsspiel der Oberliga mit 1:1. Die reiferen Gäste sehen wie der sichere Sieger aus, doch dann beginnt die Nachspielzeit.

Was für ein dramatisches Finale: Als jeder im Stadion schon glaubte, dass der SC Wiedenbrück die drei Punkte mit auf den kurzen Heimweg nehmen würde, schlug Nick Flock zu. In der vierten Minute der Nachspielzeit schoss der Gütersloher Stürmer den Ball per Vollspann ins Tor. Keine 30 Sekunden später pfiff der Schiedsrichter ab – und das Eröffnungsspiel der Oberliga zwischen dem FC Gütersloh und dem SC Wiedenbrück ging im Heidewald mit einem aus FCG-Sicht glücklichen 1:1 (0:0)-Unentschieden zu Ende.

FC Gütersloh - SC Wiedenbrück 1:1

„Wir waren im gesamten Spiel dem Sieg näher“, ärgerte sich Wiedenbrücks Trainer Björn Mehnert. „Dieses 1:1 fühlt sich wie ein Sieg an“, sagte sein Kollege Julian Hesse vom FCG.

Vor der stolzen Kulisse von 2.140 Zuschauern – das Spiel wurde wegen des großen Andrangs zehn Minuten später angepfiffen – versuchten beide Teams sofort das Kommando zu übernehmen. Die Gäste aus Wiedenbrück hatten zwei frühe Chancen (3., 6.), der FC Gütersloh kam erstmals in der 9. Minute aussichtsreich vor das SCW-Tor. In der Folge verflachte jedoch das Spiel, mehrere Verletzungspausen sorgten für mehr Hektik und weniger Spielfluss Beide Kontrahenten versuchten aggressiv gegen den Ball zu arbeiten, versäumten es dabei aber, ins Umschaltspiel zu kommen. So spielte sich das meiste im Mittelfeld ab.

Innerhalb von vier Minuten dann zweimal große Aufregung, als zunächst ein Treffer von Wiedenbrücks Tim Geller – die Ecke zuvor war offenbar im Aus – (32.) und dann ein Kopfballtor von FCG-Mann Eric Yahkem (36.) wegen einer Abseitsstellung nicht gegeben wurde. Beide Schiedsrichter-Entscheidungen wurden auf der Tribüne heiß diskutiert. Weil Vadim Thomas kurz vor der Pause zwei Großchancen für die insgesamt reifer wirkenden Wiedenbrücker ausließ (44., 45.), wurden torlos die Seiten gewechselt.

Die zweite Halbzeit begann mit einem gefährlichen Freistoß von FCG-Kapitän Tim Manstein, mit dem SCW-Keeper Maik Rubzov seine liebe Not hatte (49.). Doch dann wurde Wiedenbrück immer stärker – ohne jedoch gefährlich vor das gegnerische Tor zu kommen. „Wir haben im Umschaltspiel oft die falschen Entscheidungen getroffen“, sagte Coach Mehnert. Es brauchte schon eines kapitalen FCG-Fehlers, damit die Gäste in Führung gingen. FCG-Keeper Jarno Peters spielte an der Strafraumgrenze einen Kurzpass zu Tim Manstein und übersah die beiden direkt hinter seinem Kapitän lauernden Viktor Maier und Aday Ercan. Die sagten beide „Danke“ und Ercan schob die Kugel zum 1:0 ins Netz (71.). Spätestens jetzt lag das Momentum eindeutig auf Seiten der Gäste, die mehrfach die endgültige Entscheidung verpassten. FCG-Trainer Hesse reagierte sofort und brachte zwei neue Kräfte. Die Gütersloher versuchten dagegenzuhalten, wirkten dabei aber mit zunehmender Spieldauer ideenlos. Was jedoch deutlich zu spüren war: Sie versuchten alles.

Die ersten Zuschauer hatten das Stadion bereits verlassen, als der FCG noch einmal Einwurf bekam. Die folgende Flanke erreichte den völlig blank stehenden Nick Flock, der sich nicht lange bitten ließ und nach einer perfekten Annahme aus 15 Metern zum umjubelten 1:1-Endstand traf (90.+4). „Dieses Ende ist natürlich das pure Glücksgefühl“, sagte Coach Hesse, „genau dafür liebe ich mein Team: Es hat einen guten Geist und gibt sich niemals auf.“


Zuschauer: 2.140
Tore: 0:1 Aday Ercan (72.), 1:1 Nick Flock (90.+4)

Aufrufe: 09.8.2019, 22:40 Uhr
Markus Voss / FuPaAutor